Dienstag, 20. September 2005
 
Fauler ging sie wirklich nicht mehr,
die Ausrede dieser jungen Dame hier. Stimmt, zu so einer Story fehlte einfach noch die Pointe zum Abschluß.
Die kam gestern abend in Form einer SMS an. Stimmt, ich hatte ja letzten Sonntag, als ich, bestellt und nicht abgeholt, am vereinbarten Treffpunkt stand, eine SMS nach dem Motto 'bin hier - wer noch' geschickt.
Da die Empfängerin kein 'ich', ja eigentlich gar nichts zurückschickte, nicht ans Handy ging und sowiso, hakte ich die Sache, mit einem Gefühl der Enttäuschung ab.
Gestern Abend gabs wirklich eine Antwort, eine Entschuldigung, sie seie doch dagewesen, nur leider verspätet wegen kaputtem Auto - und antworte erst jetzt wegen kaputtem Handy - daß auch ihre Onlineverbindung urplötzlich gekappt war, paßte natürlich nicht mehr in die 160 Zeichen.
Also genau die Art von fadenscheiniger Ausrede bei der zwischen den Zeilen das Wörtchen 'verarscht' steht. So fühle ich mich erst recht in meiner Entscheidung bestätigt und bin froh, mich nicht auf solche Leute verlassen zu müssen.
Jetzt werd ich aber Ruhe haben, und was ein Glück daß ich ihr nie über den Weg gelaufen bin.
 

 
Futterneid
Man könnte wirklich glauben, die Kolleginnen K. und N. haben Angst, daß ich ihnen bei der Nahrungszubereitung alles wegnasche.
So hatten sie heute die Paprika und den Schinken lieber selbst geschnitten - aus Angst ich könnte mich daran gütlich tun - und, typisch Frau, schimmligen Edamer drüber gekippt - man darf raten wer auch nicht eingekauft hat.
So wanderten Schinken und Käse erstmal gegen Abfall und die Damen fingen von vorne an - und riefen mich erst als es darum ging ein gar köstlich Joghurtdressing zu bereiten.

Und was war letzten Endes?
Frau K. schafft ihr Pizzastück nur zur Hälfte, vom Salat bleibt auch ein großer Rest zurück - das reicht schon fast wieder für morgen.
 

 
Da wandelt es
...durch den Nebel, vorbei an Heidis Schaafherde, und sieht doch gar nicht nach einem Schloß aus. Plump bewegt es sich, fast wie ein lebendes Wesen über die Berge - und lebt es nicht wirklich?



Dabei ist es, samt seinen Bewohnern, auf der Flucht - auch wenn man bei den halsbrecherischen Aktionen von Hauro zuerst an etwas anderes glaubt.

So, wie bei der Flucht durch enge Gassen vor den Gummimännern der Hexe, die elegant in einem Flug über die Dächer endet.
Doch die Eleganz soll erstmal zu Ende sein. Sophie, gerade noch von Hauro gerettet, wird zum Opfer der Hexe. Und so macht sie sich, so alt wie sie sich fühlt, auf, 'ihren' Peter Pan zu suchen, den Jungen, der endlich zum Mann werden und sich seinen Ängsten stellen muß.
Und Es gibt viele Ängste zu besiegen: Das Land steht vor einem Krieg, in den sich der schwachsinnige König mit Vergnügen treiben läßt, und gegen die Waffen die dort aufgefahren werden kann auch ein Zauberer nicht ankommen.
Hilfe gibt es aber auch, und da wir in einem Märchen sind, von gar zauberhaften Wesen. Die Vogelscheuche Rübe und Der Feuerdämon Calcifer sind auf Seiten der Helden während die Welt um sie herum verrückt zu werden scheint.
Hier hat Miyazaki ein weiteres Meisterwerk abgeliefert, mit aufs Feinste ausgearbeiteten Charakteren und Kulissen. Sophie, die in Sekundenschnelle altert um dann wieder mühsam ihre Jugend zurückzugewinnen, Hauro, der vom leidenden Einzelkämpfer zum liebenden Beschützer heranwächst, der kleine vorlaute Markl und der noch vorlautere Calcifer, sie alle liegen sich ständig in den Haaren. Bedroht werden sie von der alten Hexe, die auf eine sehr einfache aber effektive Weise besiegt wird. Das Schloß ist ein Kaninchenbau, mit Türen in die schönsten Städe des Reiches, und zu einer einsamen Bergwiese.
Aber die Gefahr lauert überall...

Man merkt, daß der Film, auch wenn er in einem fiktiven europäischen Land vor 150 Jahren spielt, einer ganz und gar nicht europäischen Phantasie entstammt. Über der Kulisse aus dem 19. Jahrhundert schlagen sich Luftschiffe leicht im Stil von 'Escaflowne', im Niemandsland verstecken sich die Gesetzlosen zwischen Bergen und Wolken, und das doofe Volk zieht so jubelnd in den Krieg wie Disney es niemals seinen jungen Zuschauern zumuten würde - nur um dann die Heimat verlassen zu müssen, die von der eigenen Armee angegriffen wird (oder hab ich das falsch verstanden?).

Und man kann damit rechnen, daß, wenn mal ein kitschiger Moment kommt, dieser so gnadenlos überspitzt wird, daß er schon wieder witzig wirkt. So ist der Schluß wirklich etwas zu schnell da und wird auch recht hastig abgewickelt, aber Spaß hats auf jeden Fall gemacht. Und ich setz da mal einen kleinen feinen Film auf meine fast leere DVD- Wunschlist - ganz nach oben:

Das wandelnde Schloß

Mehr Bilder gibts auch noch bei im korrespondierenden >IMDB- Artikel: Howl's Moving Castle
 

 
Resultat des gestrigen Tages
Die Wahlbeteiligung lag bei 77,7%, und das obwohl es eigentlich nichts zu wählen gab - die meisten machten ihr Kreuzchen bei Cholera, also dem was sie für weniger tödlich hielten.
Entsprechend verteilt waren auch die Stimmen. Rot und Schwarz jeweils bei einem guten Drittel und den Rest teilt sich das gelbgrünlilane Kleinvieh - damit ist schonmal klar, daß, wer regieren will, nicht an Schröder oder Merkel vorbeikommt.
Die einzigen Konstellationen die bisher nicht durchgespielt wurden, sind die bei denen man die Union teilen müßte - wo es mich doch so sehr interessiert hätte wie eine große Koalition ohne CSU genannt würde - hellschwarz - rot?
Oder wie würde man es nennen, wenn Weißbier- Ede zu Rot - Grün ins Boot stiege? Ein schon abgesoffener Kahn stiege wieder an die Oberfläche und könnte neue Fahrt aufnehmen.
Immerhin wissen wir jetzt alle, wie die Fahne von Jamaika aussieht, und worin der Grund für Angies manchmal sehr bekifft erscheinendes Verhalten ist ebenfalls gefunden.

Und vielleicht noch am Rande interessant:

Der Anteil der ungültigen Zweitstimmen betrug bei der Bundestagswahl 2005 1,6 Prozent (2002: 1,2 Prozent).
1,6% - ähnlich hoch hat die NPD abgeschnitten. Wobei mir 3% Ungültigwähler deutlich besser gefallen hätten.
 
Von: ericpp um 22:09hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren