Donnerstag, 14. September 2006
 
Woke up in the Capital
Hei, das war doch mal eine sehr angenehme Fahrt.
Dank spätem (naja, 20:00 Uhr) Start komplett staufrei durchgekommen, was selbst um diese Uhrzeit ein Wunder ist wie Kenner der A5 bestätigen werden.
Angenehme Mitfahrer gehabt, jetzt weiß ich, was ein Meteorologe so den ganzen Tag tut, und daß es doch ein wenig mehr ist als Wolken anzukucken.
Auf der Fahrt gabs den schönsten Mond seit Langem zu sehen, wie er halbvoll und golden über der Thüringer Landschaft hing, irgendwo im Nordost, mal fuhren wir direkt hinein, mal nur halb drauf zu, aber erreicht haben wir ihn noch nicht.
Irgendwann ab Sachsen stiegt er dann höher und war silbern, aber trotz dem Schwenk nach Norden fuhren wir immer noch so ein Bißchen in ihn hinein.
Irgendwo hinter Leipzig den ersten und einzigen Kaffeestop gemacht - seit wann macht Mäckes eigentlich in Kaffee? Oder ist McCafe was eigenes? Na zumindest schmeckt das, was sie da anbieten sehr lecker - ich hatte mir natürlich auch den extraluxus- Cafe Frappee mit extra viel Eis, Sahnehäubchen und Karamelsoße obendrauf kredenzenlassen - dazu einen Keks mit weißer Schokolade und Himbeeren die mir der sichtlich unterfordert Mann hinter der Theke mit dem breiten Berlinerischen Akzent bis zum Platz getragen hat - ob die das auch machen, wenn volles Haus ist?
Nur die Ankunft war ein wenig chaotisch. Irgendwer kam auf die Idee, just die Autobahnabfahrt die ich nehmen wollte, neu zu asphaltieren, also nehm ich brav- doof die nächste Abfahrt und verfahre mich prompt bis zuer Vergasung und brauche dann knappe zwanzig Minuten länger als gedacht, bis ich meinen Bestimmungsort dann doch erreichte.
Und nachdem ich jetzt ausgeschlafen habe warte ich auf Meister B. der eigentlich zum Frühstück da sein wollte - vielleicht sollte ich ihn mal anrufen?
 
Von: ericpp um 12:34hlivekommentieren

 
Tempelhofer Damm?
 
 
Oh, gibts derzeit nur eine Sperre?

Auf jeden Fall Volltreffer!
 
 
Das hö re ich jeden morgen im Radio. Und ja: Es ist zumindest die einzige Ausfahrt des Stadtringes die im Augenblich gesprerrt ist. Warum allerdings jetzt und nicht während der Ferien, das habe ich noch nicht verstanden.
 
 
Während der Ferien war ja WM, zumindest am Beginn der Ferien.

Ach sowas kommt im Radio? Dann hätte ich das ja sogar ergooglen können, eventuell - hier wo ich bin hört keiner Radio, deswegen nehm ichs auch keinem übel, daß ich ungewarnt auf die Baustelle gestoßen bin - auch wenn ich mich im ersten Moment schon ärgerte - aber der Gastgeber ist auch kein Autofahrer.
 
 
Irgendwo hinter Dresden?
Hast Du noch hinter der tschechischen Grenze einen kleinen Zwischenstopp eingelegt - oder was hat Dich auf dem Weg nach Berlin in diese Ecke verschlagen?
 
 
Upps, danke für den Hinweis - es war Leipzig, nicht Dresden, wo ich vorbeigekommen bin.

Tchechien, loht sich für nen Nichtraucher doch gar nicht...
 
 
Dacht ichs doch.
In einigen dieser Rast- und Autohöfe an der A 9 hatte ich auch schon mehrfach das diffuse Gefühl, in einem anderen Land zu sein.

Aber wenn Du mal Gelegenheit hast auf dem Hin- oder Rückweg, dann guck Dir Leipzig mal an. Die Stadt hat definitiv was. Aber das nur nebenbei...

Weil in L-Süd die Autobahnabfahrt gesperrt war, sind wir kürzlich einer Umleitung durch die periphere Prärie von Leipzig gefolgt. Da kamen wir zum Teil durch Dörfer - wenn man mich da ohne Ortsangabe hingebeamt hätte und mich dann gefragt, wo ich bin, hätte ich ohne zu Zögern Ukraine, Ungarn oder Moldawien geantwortet...
 
 
Leipzig, da sagst Du was - hatte ich doch ohnehin auf dem Plan - auch wenn ich das dieses Wochenende sich nicht hinkriege - da hätten die Mitfahrer, die ich für die Rückfahrt schon wieder hab sicher was dagegen - dann nehm ich mir doch lieber ein eigenes Wochenende dafür.

Von den Dörfern im Osten habe ich auch schon Schauerliches gehört. Ich selbst bin vor solchen Anblicken noch verschon geblieben, aber Bekannte, die von einer anderen Richtung als ich gen dahin zogen - was ja auch in der Peripherie um Leipzig liegt - standen plötzlich an einer unterspülten Straße irgendwo an der Elbe und durften einen weiteren Umweg nehmen da auch die erwarteten Fährleute es sich anders überlegt hatten und einfach nicht anwesend waren - Endeffekt war dann wohl eine Stunde oder so die die Anfahrt länger gebraucht hat.
 
 
Ich will ja nicht wissen,
wie es in dieser Pampa vor der Wende aussah. Heutzutage find ich ja vor allem die Kontraste heftig: Da die spacigen Autobahn-Rasthöfe in the middle of nowhere, dort Dörfer, in denen man sich fragt, ob da auch überall elektrischer Strom verfügbar ist. Dann ist da südlich von Leipzig dieser seltsame Belantis-Vergnügungspark, der total tot aussieht, dran vorbei führt eine superduperneue Autobahn mit modernsten Brücken, auf der Du den täglichen Verkehr aber mit zwei Händen und vielleicht noch Füßen abzählen kannst.

Also ich finds immer wieder schräg da drieben. Und das, obwohl ich von Badisch-Sibirien, wo meine Mutter herkommt, ja auch schon einiges gewöhnt war...
 
 
Das kommt dabei raus, wenn die Aufbau- nicht mit der Auswandergeschwindigkeit mithalten kann. So bleiben ein paar Wohlstandskorridore während das Land dazwischen sich aus Mangel an Arbeitskraft und Stimmgewalt langsam in ein Biotop zurückverwandelt...
 
 
....ich hatt´ ja elendig lang Probleme, Leipzig und Dresden auseinander zu halten...gar nicht so einfach...es geht erst dann besser, wenn man mal dort war...
 
 
Wobei man Dresden ja zumindest aus der Bierwerbung von Radebinding und von damals wo die ganze Stadt ein Freibad war kennt - zu Leipzig hab ich dagegen gar keine Bilder im Kopf.