Sonntag, 9. Oktober 2005
 
Das Dilemma: Morgends ist es jetzt dunkel
Was mir am Wenigsten an Herbst und Winter gefällt ist, daß es so wenig Licht gibt. Schon jetzt muß ich abends um 6 Uhr das Licht einschalten wenn ich ein Buch zur Hand nehmen will, und mein Auto braucht am Besten direkt eine Zweitbatterie oder ich darf keine Musik mehr beim Fahren hören.
Na wenigstens darf ich während der Arbeitszeit ein wenig aus dem Fenster kucken und mich davon überzeugen, daß sich die Sonne nicht ganz verabschiedet hat sondern eben nur noch Kurzbesuche auf der Nordhalbkugel vollzieht.

Das Problem:

Ist es aber tagsüber oder abends nur ein klein wenig niederschmetternd, trifft mich die volle Härte des 'Wetterumschwungs' am frühen Morgen: Ohne Licht werd ich einfach nicht wach! Da kann ich noch so ausgeschlafen (7-8h) sein, der Erstwecker noch so laut dudeln, und der Zweitwecker noch so lange fiepen - ich werde pünktlich dann wach, wenn beide ihre Bemühungen einstellen: genau 10 Minuten bevor ich das Haus verlassen, was dann in eine kleine Aufbruchshektik ausartet.

Die Analyse:

Meine derzeitige Überlegung geht dahin, daß das eventuell mit den veränderten Lichtverhältnissen zu tun haben könnte, und natürlich mit der deutlich verringerten Zimmertemperatur, die es auch nicht gerade einfacher macht, auch nur ein Glied unter der Decke hervorzubewegen. Ich bin zwar auch im Sommer ein ausgesprochenes Schlaftier, aber nach ein paarmal hin- und herrollen schaffe ich es dann meist doch, mich in eine Sitzposition und von da aus in eine stehende zu bewegen. Wenns dunkel und kalt ist dagegen: Fehlanzeige.
Wie könnte ich dem also Abhilfe schaffen?
Ist doch ganz logisch, ich schaffe mir das, was die Natur mir nicht von selbst geben will selbst: Licht und Wärme punktlich zum Aufstehen! Da der Vermieter die Heizung dummerweise erst ab 6 Uhr langsam auftauen läßt, tendiert die Warscheinlichkeit, bis halb 7 mittels der Heizkörper im Schlafzimmer lebensfreundliche Bedingungen herzustellen, leider gegen Null - da müssen also effektivere Methoden her.

Die Lösung:

Wie wärs denn mit einem schönen gemütlich Baustrahler? So 1500 Watt, pünktlich 6:20Uhr per Zeitschaltuhr ausgelöst und aus einem Meter Distanz direkt auf mein Gesicht ausgerichtet sollten dem doch Abhilfe schaffen, oder?

Um jetzt aber nicht blindlings in mein Verderben zu rennen möchte ich im Voraus meine lieben Blogkollegen und Besucher um Preisgabe ihres Erfahrungsschatzes bitten.
Wer hat schon Erfahrungen mit sowas gesammelt?
Kann es wirklich dauerhaft helfen, den winterlichen Aufstefrust zu mindern?
Wie stark wirkt es sich auf die Stromrechnung aus?
Und ab wievielen Minuten Betriebszeit könnte die Decke anfangen zu brennen?
...weil es käme ja nichts peinlicher als wenn der erste Schritt den man morgens aus dem Bett macht direkt richtung Feuerlöscher gehen müßte.

Ich bedanke mich schonmal im Voraus für Denkastöße und sonstige hilfreiche Kommentare.
 
Von: ericpp um 20:56hlivekommentieren

 
Ich finds auch s***, daß wir jetzt erst Ende Oktober in die Normalzeit umschalten. Würden wir es regulär machen, dann wärs in derzeit in der Früh hell.
Anfang November ists schon wurscht, da ists vorn und hinten finster.

Hätte ich Psychologie studiert, wär meine DA zum Thema der Auswirkungen der verschobenen Zeitumstellung und die Suizidrate geworden.
 
 
Hey, gut weitergedacht!

Zum Umschalten in die Normalzeit hatte ich doch gar nichts geschrieben. Aber stimmt, das ist definitiv zu spät. Würde es sich nämlich nach dem Sonnenstand richten, dann sollte das Rückschalten wirklich Ende September erfolgen.

Den Bezug zur Suizidrate finde ich sehr spannend - hast du da weitere Daten zu?
 
 
Wie wärs's,
wenn Sie sich per Zeitschaltuhr mit einem flotten Sommerlied wecken lassen würden? Zum Beispiel 'Ein Bett im Kornfeld' von dem selbsternennten King of Mallorca? Das lenkt garantiert von der Dunkelheit ab!

Die Suizidrate kann möglicherweise pfeilschnell in die Höhe schnellen ;-)
 
 
Mit richtiger Musik zu wecken kam mir auch schon in den Sinn.

Wobei Ihnen da der letzte Satz das Leben gerettet hat Frau Pommesrot, das wissen Sie schon!?
 
 
Ich hab Ihre Kinnlade runterklappen hören, während Sie den ersten Absatz gelesen haben ;-)
 
 
So laut wars?
 
 
Ich konnts auch hören ; )
 
 
@erik

Nein, keine Daten - allerdings so wie ich mich mit der Spätumstellung fühl, könnt ich mir vorstellen, daß es durchaus Wirkung zeigt. (Bedanken wir uns mal wieder beim Inselvolk ...)
Allerdings bringen sich wohl mehr Leute im Frühling als im Winter um. Außer in Skandinavien - allerdings ists da ja wirklich recht finster..

Außer man hat wen zum Kuscheln, dann ists wohl angenehm : )
 
 
Womit wir wieder beim Kuscheln wären:

Immerhin ist der Frühling ja normalerweise die Zeit, wo mensch sich mensch zum Kuscheln sucht - klar daß die die mal wieder leer ausgehen, irgendwann den finalen Schlußstrich als Erlösung ansehen.

Kann man eigentlich beim Psychodoc ne Kuscheltherapie gegen Depressionen verschreiben lassen? So dreimal die Woche Abendgesellschaft kommen lassen, und alle 14 Tage eine Begleitung für den Sonntagnachmittag - die anderen Tage braucht man ja für Freunde, Suff und Hobbies... ;-)

Wird sowas von einer Krankenkasse oder -versicherung gefördert?
 
 
Also ich denke,
mit 1500 Watt aus einem Meter Entfernung, da bist Du schnell geröstet, wenn Du nicht zügig aus den Federn kommst.

Such Dir lieber was auf Basis von Leuchtstoffröhren, am Besten Vollspektrum mit UV-Lichtanteil, und zwar in der Lichtstärken-Dosierung, wie sie gegen Winter-Depress eingesetzt wird.

Die Dinger heizen bei weitem nicht so krass und brauchen auch weit weniger Strom. Nutz ein paar der nicht verbrauchten Watt lieber für die Zeitschaltung Deiner Audio-Anlage... ;-)
 
 
Mit Subwoofer unterm Bett - das war meine anderer Idee - da dürften die Ergebnisse der Prodigy- 'schen Tiefbaßforschung ganz neue Dimensionen eröffnen ;o)

Bleibt nur die Frage wie das bei den Nachbarn ankommt...
 
 
Vermutlich nicht so gut.
Aber in einem Punkt hat Frau Pommesrot möglicherweise schon recht. Eventuell ist Musik, die man hasst, wensentlich effizienter zum Wecken als Musik, die man gut findet.

Irgendwann bab ich aus Versehen die Frequenz an meinem Radiowecker so verstellt, dass das grauenhafte Schnulzenprogramm von HR 4 eingestellt war. Der Impuls, diesen Mist abzustellen, brachte mich wesentlich schneller aus dem Bett als gute Mucke. Würde ich wirklich mal drüber nachdenken.
 
 
Eigentlich ist schon der Zweitwecker für die üblen Geräusche zuständig. Was würde der wohl sagen, wenn ich ihn suspendiere?

Andererseits: selbst wenns nicht das Schlagerradio von HR4 ist - auch als Hörer eines Öffentlich- Rechtlichen Pop- Radiosenders (für den ich auch meine GEZ zahle, nur ums zu erwähnen) muß man sich an einiges Schnulziges gewöhnen.
Wobei mir einfällt, daß ich letztes Jahr diesen flotten Sprung recht gut drauf hatte - ich erinnere micht da noch mit schaudern an diesen sog. 'Sommerhit'...
 
 
Erzähl mir nix
über ö.-r. Popsender. Meine Frau findet SWR 3 so toll, dass der Sender sowohl auf ihrem Radiowecker als auch auf dem Küchenradio eingestellt ist. Dass ich das ansatzweise toleriere, ist wirklich nur damit zu erklären, dass sie meine große Liebe ist...
 
 
Verglichen mit den privaten Alternativen ist der toll!
 
 
Für mich ist das
ne Auswahl zwischen Pest und Cholera. Wenn ich nördlich von Ffm unterwegs bin, hab ich manchmal FFH wegen des Verkehrsfunks laufen. Und sooo viel schlimmer find ich den auch nicht. Da dudeln die gleichen Kack-Lieder rauf und runter. OK, journalistisch gesehen ist bei SWR noch etwas mehr geboten. Aber wenns mir darum geht, dann hör ich eh HR info oder DLF. Blöderweise kriegt mein Autoradio beide hier nicht ohne Aussetzer rein. Rockland kommt hier auch kaum durch, aber nach paar Tagen kennt man deren Playlist auch schon auswendig, insofern ist das auch kein Verlust...
 
 
Die Playlist wäre mir noch recht, aber die Frühstücksmoderatoren von Rockland sind leider unter aller Kanone.

Da grade morgends neben den News noch so Einiges an Sprachbeiträgen über den Äther geht, geht mir deren Qualität nicht grade am Hintern vorbei. Und da schwankt die gesamte Konkurrenz zwischen möchtegernwitzig bis beabsichtigt peinlich - bei FFH, RPR und Konsorten stört mich zusätzlich ein ganztägig verbreiteter schleimiger Unterton.
 
 
Auf den
steh ich auch überhaupt nicht. Aber das morgendliche Dampfgeplauder auf SWR3 ist auch oft genug an der Grenze. Dass bei dem ganzen Gedudel aber auch immer wieder mal wichtige Info-Häppchen serviert werden, da geb ich Dir durchaus recht.

Allerdings staune ich auch immer wieder, wie oft sich die hochbezahlten und topgeschulten SWR-Sprecher bei den Verkehrsmeldungen verhaspeln. Dafür würd ich sie am liebsten zu Strafdienst im Deutschlandfunk verdonnern: Alle Staumeldungen über 10 km deutschlandweit - und zwar solange, bis es unfallfrei klappt...
 
 
Genau nerviges Gedüdel braucht es doch um sich aus dem Bett zu hieven *hüstel (und dann nicht einfach abdrehen, umdrehen udn weiterschlafen).

Meinereiner hat doch heute auch erst beim Zweitwecker ein seeeeeehr penetrantes zweites Geräusch wahrgenommen...
.... den Erstwecker.. : ) Allerdings konnt ich die halbe Nacht schon wieder nicht schlafen. Und das, obwohl ich bis nach 1h Sudoko gemacht hab..
 
 
Ich hab meiner Ex,
die enorme Aufstehschwächen hat, mal vor nem wichtigen Termin den Zweitwecker mit Klebeband an die 3,50 hohe Decke geklebt. Schade, dass ich keine Videokamera hatte, um zu filmen, wie sie im Halbtran versucht hat, den Wecker an der Decke mit dem Besenstiel abzustellen...
 
 
Wenn ichs mal bis aus dem Bett schaff, ist die Hälfte gewonnen.

Geht auch mit Austricksen - wie Teemachen...
oder ganz einfach im ersten Wachen Moment das Faultier am Schlafvittchen packen und unter die Dusche zerren. Dann gibts eh keine Ausrede mehr ; )
 
 
Ja@sid - die spontanen Aufsteher sind immer noch die Besten.
Nur genau die fallen umso schwerer, wenn der goße Zeh, kaum streckt man ihn aus den weichen Federn heraus, schon einem Eiszapfen gleichen tut - nee, dann lieber bis Ultimo die Körperwärme zurückhalten und dann in einem, wieder Wärme produzierenden Sprint von Bett über Bad zur Tür hinaus...

Mit Erst- und Zweitweckergewöhnung kann ich Deine Ex überflügeln mark. Wie gesagt, an dunklen Tagen kann ich locker beide verschlafen.
Und da auch die die mir nahe stehen nicht ganz von diesen Quälgeistern verschont bleiben, habe ich auch bei der ein oder anderen Ex eine steigende Resistenz dagegen feststellen dürfen. Ich kann mich auch an einen Tag erinnern, da war ich, samt Lebensabschnittsgefährtin morgens mal wirklich vor dem Wecker wach - und fingen an zu tun was das Beste gegen Wiedereinschlafen ist. Noch im Vorspiel fingen Erst- und Zweitwecker an, ihre Kakophonie zu spielen - was uns aber beide nicht davon abhalten konnte, sie zu ignorieren und mit dem Lieben weiterzumachen - Die beiden Geräte spielten ca. eine - trotzdem wundervolle - Stunde lang. Ich weiß nicht mehr genau wer zuerst fertig war (ich glaube erst sie, dann die Wecker dann ich *höhö*...), aber letzten Endes blieb nur noch Zeit für einen kurzen Abschiedskuß bevor ich zur Arbeit mußte und sie sich nochmal umdrehen durfte, denn sie hatte schließlich frei.

Und die Moral davon: Man glaubt gar nicht, was das Gehirn alles an Störsignalen ausfiltern kann wenn man grade was viel Schöneres zu tun hat.

Und der Witz: Beide Wecker waren nur einen Meter vom Bett entfernt. Aber hier gings immerhin ums Prinzip!