Mittwoch, 20. April 2005
 
Der 68er unter den Klerikern
Irgendwann waren sie einmal Rebellen, diejenigen, die es als erste nach dem 2. Weltkrieg wieder wagten zu denken.
Nach 12 Jahren Erziehung zu Disziplin und einer ebenso langen Zeit in der es den Menschen ums Überleben ging entwickelten in den 60ern erstmal wieder junge Deutsche die Fähigkeit, ihrem eigenen Verstand mehr zu trauen als Lügen von oben.
Zu ihnen gesellten sich auch Männer aus der Kirche. Unter Anderem auch der Herr Ratzinger. Und was andere 68er sich erst ende der 70er auf ihre Fahnen schreiben sollten - nämlich, sich 'den langen Marsch durch die Instanzen' nach oben zu schlafen, zu schleimen und zu diehnen - damit fing Ratzinger als einer der Ersten an. Und er schaffte es in nur drei Jahren vom Erzbischof zu Großinquisitor (1981) - eine vergleichbare Stellung erreichte der ex- RAF- Verteidiger Schily erst 1998. Und genau wie der rote Sherrif muß auch Ratzinger seine Ideale irgendwo auf dem Weg verloren oder schlicht gegen primitives Machtstreben getauscht haben - bis hin zum unheimlichen Puppenspieler Wojtylas.
Damit wäre der Machtwechsel zu den 68ern also auch in der Kirche vollzogen - und wir stellen, wie ja auch in der Politik fest, daß ihre Moral kaum besser sind als die ihrer Vorgänger (bei manchen sogar schlechter), die Rücksichtslosigkeit mit der sie zur Macht drängen dagegen ist neu.

Dank dafür an die netzeitung