A., ehemaliger Arbeitskollege (lang lang ists her), Freund, Kinomitgänger, Mitstudierender hat diese Woche noch ein Vorstellungsgespräch bei der Firma die auch mir erst vor Kurzem ein neues, arbeitsreiches Zuhause gegeben hat.

Ob ers wohl schafft?
Ob er überhaupt will?

Immerhin ist es für ihn nicht das einzige Angebot.
Immerhin ist es das gleiche Arbeitsfeld das er schon für die selige Firma F. bearbeitet hat - auch wenns da um ganz andere Software ging.

Irgendwann waren sie einmal Rebellen, diejenigen, die es als erste nach dem 2. Weltkrieg wieder wagten zu denken.
Nach 12 Jahren Erziehung zu Disziplin und einer ebenso langen Zeit in der es den Menschen ums Überleben ging entwickelten in den 60ern erstmal wieder junge Deutsche die Fähigkeit, ihrem eigenen Verstand mehr zu trauen als Lügen von oben.
Zu ihnen gesellten sich auch Männer aus der Kirche. Unter Anderem auch der Herr Ratzinger. Und was andere 68er sich erst ende der 70er auf ihre Fahnen schreiben sollten - nämlich, sich 'den langen Marsch durch die Instanzen' nach oben zu schlafen, zu schleimen und zu diehnen - damit fing Ratzinger als einer der Ersten an. Und er schaffte es in nur drei Jahren vom Erzbischof zu Großinquisitor (1981) - eine vergleichbare Stellung erreichte der ex- RAF- Verteidiger Schily erst 1998. Und genau wie der rote Sherrif muß auch Ratzinger seine Ideale irgendwo auf dem Weg verloren oder schlicht gegen primitives Machtstreben getauscht haben - bis hin zum unheimlichen Puppenspieler Wojtylas.
Damit wäre der Machtwechsel zu den 68ern also auch in der Kirche vollzogen - und wir stellen, wie ja auch in der Politik fest, daß ihre Moral kaum besser sind als die ihrer Vorgänger (bei manchen sogar schlechter), die Rücksichtslosigkeit mit der sie zur Macht drängen dagegen ist neu.

Dank dafür an die netzeitung

Okay, dann will ich den heutigen Tag doch mal nutzen um zwei Leutchen zu gratulieren.

Meiner Mutter (die das hier sicher nie lesen wird), die heute hat, und, wie ich mich eben überzeugen konnte, auch am feiern ist.

Und noch einer Ex - die hat morgen. Und da im Voraus gratulieren Unglück bringt wünsch ich ihr aus vollstem Herzen einen schönen Geburtstag - Immerhin darfst Du ihn ohne mich begehen.

Ich hab ja im Vorfeld gehofft, daß es kein Deutscher wird. Mein Wunsch wurde erfüllt - die purpurnen Wichte haben den bayrischen Oberinquisitor Ratzinger ernannt - sicher eine schlechte Wahl die den Niedergang der Eunuchendynastie zu Rom noch einmal beschleunigen wird.

Wobei - was mich am Meisten in den letzten Tagen genervt hat war das Theater drumrum. Irgendwelche polnischen Familien die den Zug gen Italien besteigen um dabeizusein wenn ihr berühmter Landsmann Wojtyla verscharrt wird, Bauern aus Sizilien und Kranenschwestern aus Indien die sich auf den Petersplatz stellen und wie die Dollen rumklatschen weils aus nem Schornstein raus raucht, die können sich ja gerne diesem Vergnügen hingeben. Aber warum wirklich jeder Radiosender einem von dieser Gülle die Ohren zulabert als wärs das Wichtigste auf der Welt, das versteh ich nicht.
Und wenn die Radiosender dann auch noch ahnungs hirnlose Passanten interviewten konnte man schon fast das Flair einer Fußballweltmeisterschaft bekommen.
Was die Leute daran so toll finden, daß 'hoffentlich ein Deutscher' (ja, ich mußte weinen als ich das gehört hab) das Amt bekommt wissen die Befragten mit 'Sicherheit selber nicht. Aber ich wette, viele stoßen heut abend mit nem Bier drauf an *kotz*

Wen es trotzdem interessiert:
Ein paar lustige Bilder und witzige Kostüme kann man bei der FAZ angucken - Alaaf!
Ein Frontbericht von der Kardinalsweltmeisterschaft bei heute.de