Donnerstag, 28. Juni 2007
 
Und dann war da noch Rudolfs Nachfolger
Der immer noch nicht rasierte, dafür aber mit allen politischen Wassern gewaschene Kurt Beck hat den tollen Vorschlag, einen Deutschland- Fonds zu gründen.
Anstatt die staatlich eingezogenen Rentenbeiträge zumindest zu einem Teil vermögensbildend anzulegen schwebt dem Typen also vor, ein neues Ungetüm von Bank aus dem Erdboden zu stampfen, das - staatlich subventioniert - die Beiträge deutscher Arbeitnehmer am Kapitalmarkt verteilen darf.

Abgesehen davon, daß bereits jeder Aktienfonds einer Kleinstadtsparkasse genau das bereits anbietet, frage ich mich nach dem Sinn dieser Tatsache.

Klar, diese Institution muß ja auch geleitet werden, hier kann man also wieder einer ganzen Reihe an verdienten Gewerkschafts- oder Parteisoldaten gut gepolsterte Auskommen bieten - Kurt will ja nicht wie der Rudolf als Chef des Deutschen Dopingverbandes enden.

Aber in welcher Weise ist dieser Fond denn jetzt seinen Einzahlern - den Arbeitnehmern verpflichtet?
Geht es um mehr als Vermögensbildung?
Darf er seinen Einfluß - zum Beispiel durch Androhung von Kapitalentzug, auch für soziale Belange, wie zum Beispiel zur Arbeitsplatzsicherung, gegen Kinderarbeit oder für Umweltschutzfragen einsetzen?
Ich vermute, eher nicht. Aber ein anderer Gedanke kommt mir bei dieser Geschichte schon: In diesem Fonds würde sich, wenn es nach dem Willen vom Kurt ginge, sehr schnell ein hohes Vermögen aufbauen, das sich wunderbar zum Spielen eignet - ein staatlich gelenkter Hedge- Fonds, mit dem man nicht nur 'kriegswichtige' Industrien wie VW gegen Übernahmen aus dem Ausland sichern, oder wackelnde Unternehmen wie Airbus stützen könnte...
Nein, es wäre auch möglich, heuschreckengleich Angriffe auf die Volkswirtschaften ungeliebter Länder durchzuführen - dafür bräuchte der Deutschland- Fonds vermutlich nicht mal allein zu handeln, Partnerschaften mit anderen Fonds sind sicher schnell geschlossen, wenn es um den Profit geht.
Und das Tollste ist: Das ganze kostet den Steuerzahler keinen müden Cent. Denn es sind ja die Arbeitnehmer die für diesen verlängerten Arm der Bundesregierung aufkommen, und das auch noch freiwillig.

Soviel zur Theorie. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, und hoffe nur das schlechteste für diese Idee.
 

 
ich hoffe auch,dass er damit keinen fuss auf sein berliner parkett bekommt.ich denke mal,dass diese seltsame idee ein verzweifeltes bemühen ist,sich überhaupt noch mal ins gespräch zu bringen.
 
 
Ganz persönlich betrachtet kann ich mir sogar noch sehr gut vorstellen, daß er damit einen Fuß in die Tür kriegt. Der Vorschlag tut keinem weh - weder der Wirtschaft noch seinen Koalitionspartnern. Und Angie ist sicher froh, wenn er beschäftigt ist und sie in ruhe regieren läßt. Es kommt allerdings in erster Linie darauf an, wie das in der Öffentlichkeit ankommt.
Aber wenn er von den Gewerkschaften und vielleicht auch noch aus CDU- Reihen Schützenhilfe bekommt, könnte sowas wirklich blühen.
 
 
weh wird es schon tun,denn die rede ist von erstmal ca 210 millionen,die durch staatliche zuschüsse,auch von den sozialversicherungssystemen,zugeführt werden müssen für dieses neu erdachte bürokratiemonster.
 
 
210 Milliönchen - Wo hast Du die Zahl gefunden?

Das klingt zwar nach viel, wenn man sich aber vor Augen führt, daß der Bund im letzten Jahr 78 Milliarden zur gesetzlichen Rentenversicherung zugeschossen hat, kann man das unter Peanuts abhaken - vor Allem da der Betrag sicher noch über 3 oder 5 Jahre verteilt wird und da ja die Hoffnung darauf besteht, mittelfristig die Rentenzahlungen kürzen zu können weil die Arbeitnehmer ja alle vorgesorgt haben.
 
 
oh je,da fragst mich jetzt was.die zahl stand irgendwo in einem der ganzen berichte über diese sache.das soll sich aufsplitten durch steuermindereinnahmen und den ausfällen bei den sozialversicherungssystemen.
so gesehen ist es wirklich nicht viel,bei all dem,was sonst noch so die bach runter geht.
 
 
Ah, hab was gefunden.

Der Großteil der Kosten sind laut dem Plan wirklich Steuerminderungen oder Freibeträge, auf die ja auch keine Sozialkosten anfallen. Die Verwaltung von dem Ungetüm ist noch nichtmal mit eingerechnet.
 
 
ich favorisiere das Modell der SPD. Wenn überhaupt. Das der CDU is pure Abzocke. Weil Arbeitgeber rechnen sich zuuuu gerne arm. Das fängt beim kleinsten Malerbetrieb schon an und geht bis gaaaanz in die hohen Betriebsvorstände...
 
 
Ich hab mir das CDU- Modell nicht angekuckt, aber außer dem Armrechnen gibts auch genug andere Tricks, um möglichst wenig zu zahlen.
Ich habe einen gewissen umsatz- orientierten Anteil in meinem Gehalt drin, und bin mit dem was sie letztes Jahr getrieben haben, nicht wirklich glücklich.
Aber, jetzt kommts: Ich war nicht alleine unglücklich. Das heißt, aktuell verhandelt unser Betriebsrat, und da wird wohl zumindest noch ein, wenn auch kleiner, Ausgleich fließen.
Ähnlich wirds auch beim CDU- Modell sein: Wenn die Chefs zuviel Mist rechnen, oder sich einfallen lassen, regelmäßig auf Firmenkosten in den Puff zu gehen, haben sie urplötzlich die ganze Belegschaft gegen sich.

Bei der Kurti- Methode dagegen - was scherts dich. Denn wie Kurt schon sagt: Wenn eine Firma Mist baut, wirkt sich das doch kaum auf Dein Geld aus. Also rechnen sich alle Firmen arm und Du bist doppelt der Gearschte.
 
 
aber bei dem CDU modell besteht die gefahr das ich noch geld mitbringen muss weil unser chef sich arm rechnet. CDU Modell sagt auch am Verlust beteiligen.

Aktuell hab ich für meinen neuen Arbeitgeber 4 Tage Urlaub gespendet. Auf welcher Grundlage er das gemacht hat, daran das rauszufinden arbeite ich noch. Aber es ist illegal glaub ich. aber in der Probezeit schön den schnapper zu.

Bei dem CDU modell würde er den Mindestlohn unterwandern (Was er ja mit unbezahlten überstunden und Sa Arbeit derzeit auch tut) aber ann eben noch mehr und ich verdien garnix mehr
 
 
Wie weit Du Dich ausbeuten läßt, ist erstmal eine Verhandlung zwischen Dir und Deinem Chef. Wenn Du samstags Deine eigenen Baustellen hast, und auf Deine Überstunden bestehst, kann er Dir rechtlich gar nix. Und wenn Du sonst gute Arbeit ableistest wird er den Teufel tun und Dir dafür ans Bein pinkeln ;o)
Natürlich versucht er, das Beste aus Deiner Arbeitskraft rauszuholen. Die Differenz aus dem was er für Deine Arbeit bekommt und dem was er Dir oder dem Staat wiederum abdrücken muß landet ja in seiner Tasche.

Aber daß Du Geld mitbringen mußt, wenns der Firma mies geht, dazu hätte ich gern nen Link (mann, sind die Spiegel- Artikel wieder schlecht geschrieben!). Erstmal ist Dein Firmenanteil natürlich weniger wert, wenn die Firma Verlust macht. Aber daß Du das ausgleichen mußt, dazu kann Dich doch erstmal keiner zwingen.
 
 
Großartig. Der Obersoze gründet ne Heuschreckendependance...
 
 
Jupp.