Mittwoch, 5. September 2007
 
Schrumpfungsprozeß
Manchmal wächst mit Erkenntnis die gefühlte Körpergröße, und manchmal wächst die gefühlte Körpergröße auch entgegen der Erkenntnis.

So wie bei dem Kunden von eben. Er hat ein driiiiiiingendes Problem, das natürlich durch unseren Techniker gestern verursacht wurde, und war für meine Vermutung, daß es auch mit seiner Umgebung zusammenhängen könnte, ja mal überhaupt nicht empfänglich. Da setzte er natürlich noch einen drauf und verlangte, daß ich jemanden Frage, der sich mit seinem Problem auskennt.

Jetzt wollte ich dem Kunden aber keine Vorstellung ein 'Selbstgespräche für fortgeschrittene' geben, entschied mich stattdessen dafür, ihn ganz undezent darauf hinzuweisen, daß ich mich hier für durchaus kompetent halte, von diesem Problem aber noch nie was gehört habe und deswegen zu o.g. Schlußfolgerung kam. Okay, kein Erfolg, wir einigen uns also darauf, daß ich doch mal bei den Kollegen anfrage, ob jemand so ein Problem schonmal hatte.

Eine halbe Stunde später (Nachfrage bei den Kollegen war schon abgeschlossen, aber durch andere Kunden kam ich noch nicht zum Rückruf) rief er dann wieder an, um kleinlich zuzugeben, daß es wohl doch mit seinem Netzwerk zu tun hat, und seine Haltung von eben dann doch mehr daran lag, daß er unter Druck stand. Gut, ich kann damit leben, bin ja auch nicht nachtragend und freue mich auch über erledigte Jobs. Und immerhin hat ers selbst rausgefunden, ohne uns Stunden zu beschäftigen. Andere hätten in der Situation vielleicht auch die Hände in den Schoß gelegt und auf meinen Rückruf gewartet.
 
Von: ericpp um 13:46hlive | 0 Kommentare | kommentieren

 
Ich bin ja eh schon kein Bahn- Freund
...sehe aber ein, daß dieses Unternehmen, trotz aller Mehdorn'schen Machenschaften, noch seinen Sinn hat und für viele Menschen ein sinnvolles Verkehrsmittel darstellt.

Was ich aber nicht einsehe ist, wie die aktuell geplante Bahn- Privatisierung ablaufen soll. Der Staat verscherbelt die Hälfte eines, nach unabhängigen Schätungen 183 Milliarden Euronen schweres Unternehmen für den Spottpreis von fünfeinhaltmiliarden, verpflichtet sich dafür aber, jedes Jahre über Milliarden nachzuschießen, damit dieses Unternehmen seine teuren Gewinne nicht für den Erhalt der Bahngleise investieren muß, sondern an die Investoren weiterreichten kann.

Mal abgesehen von der Tatsache, daß die Bahngleise nie aus der Bundeshand entlassen werden dürfen, wenn man irgendwann einmal so etwas wie Wettbewerb erreichen, (und nicht durch ein Unternehmen erpressbar werden), aber zumindest die Sicherheit, die (ja auch schon geschrupfte) Zuverlässigkeit und die aktuelle Flächendeckung erhalten möchte.
Wer Netze in Privathand sehen möchte, kann gerne auf den nächsten Winter und die dann einbrechenden Masten der Stromversorger warten.

Wer sich ebenfalls dagegen, oder zumindest für angemessene Privativisierungsbedingungen, einsetzen will, kann das jetzt bei der Campact- Aktion Bahnopoly tun, und viele Grüße an seinen Bundestagsheinrich schicken.

Nachtrag: Und damits hier noch ein wenig bunt wird, ein paar hübche Banner von Campact:

www.campact.de www.campact.de

Die Heuschrecke mit dem Rotstift find ich ja ganz süß - kann man die irgendwo adoptieren?
 

 
Mist! Cam vergessen.
Wenn man schonmal einen großen Bruder in der großen Stadt wohnen hat, dann kann der doch gleich Flughafenhotel machen - mach ich ja gern - ach, und Flughafentaxi vielleicht auch noch? Wenns denn nicht um 5 Uhr aufstehen hieße, na gut breitgeschlagen - wer kann der kleinen Schwester schon was abschlagen.

Aber eigentlich wollte ich was anderes erzählen. Während sich Schwesterlein grade durch die Security- Kontrollen quält, ist Schutzgeist bereits wieder auf dem Weg gen warmes, trautes Heim und stellt beim Überfahren des Mains fest, daß die Hochhäuser im Sonnenaufgangslicht silbern schimmern. Hätte sich die Digitalkamera im Handgepäck befunden, wäre es unvermeidbar gewesen, mal kurz anzuhalten und diesen Moment und Anblick auf Chip zu bannen.

Eine Rückkehr war ausgeschlossen, bis dahin hätte es sich so weit aufgehellt, daß es schon wieder ganz anders aussah.

Nun muß ich mir das wohl oder übel mal für ein Wochenende vornehmen, wenn ich eh mal die Nacht zum Tag gemacht habe. Weil den Anblick würde ich sehr gerne festhalten.
 
Von: ericpp um 08:36hlive | 0 Kommentare | kommentieren