Sonntag, 17. April 2005
 
Krasse Zahlen
Nach einer Statistik der britischen Regierung werden zwischen 30 und 40% aller in Großbritannien produzierten Nahrungsmittel weggeschmissen.
Einen Teil machen dabei die EU- subventionierten und dann staatlich entsorgten Überproduktionen aus. Aber auch das Konsumviecht schmeißt fleißig weg was es dann doch nicht konsumieren möchte - 2,7kg pro Person und Woche.
Das Geld (umgerechnet 560€ pro Nase) das für des nicht gegessene Futter bezaht wird, würde, zusammengezählt, schon fast die (Einkommens-?)Steuern der 'Inseläffchen' bezahlen.
Was dann an Geld für die Armen überbliebe?
In den USA solls sogar noch schlimmer sein, hier wird fast die Hälfte allen Essens ungegessen entsorgt und verwest auf irgendwelchen Müllkippen.
Wie es in Deutschland aussieht steht nicht drin, aber ich denke mal nicht, daß wir den Briten da in irgendwas nachstehen.

Was mich bei den Zahlen noch interessiert hätte wäre, was davon Gastronomieabfälle ausmacht oder was an verwelktem Obst etc von den Supermärkten weggeschmissen wird. Denn grade da düfte die Anfallquote einiges ausmachen. Weil so ganz kann ich die obigen Zahlen nicht glauben - nein da weiger ich mich.
Mir passiert sowas ja auch hin und wieder, daß ich was gekauft hab und dann wirklich mal keine Lust drauf hab. Aber im Normalfall weiß ich das dann zumindest beim nächsten Einkauf.

Costing the earth bei BBC onlein
Verschwendung als Lebensstil auf Telepolis
 

 
Bei uns wurden letztens Zahlen veröffentlicht, die uns betrafen, aber ich erinner mich nicht mehr an Einzelheiten. Schuld wurde u.a. auch den Supermärkten mit den "Nimm 3, zahl 2" Angeboten etc. gegeben.
Manchmal kommt man schlicht nicht dazu das zu essen, was letztendlich im Müll landet. Oder man hatte zwar beim Einkaufen Appetit darauf, aber die nächsten Tage nicht. Schlimmer ist es, wenn das Ablaufdatum nicht mit dem Anblick (oder Geschmack) der frisch geöffneten Packung übereinstimmt.
Am Markt kommt das meiste auf den Kompost, hat insofern noch einen Nutzen. Die Gastronomie darf (zumindest beim Catering ist/war das so) nichts herschenken, also z.B. an Obdachlose weitergeben. Da muß alles weg. Ich glaube, das liegt an der Angst verklagt werden zu können. In Paris haben früher (weiß nicht, ob das noch immer so ist) die Wirte die Abfälle zum Abtransport auf die Straße gestellte und die Clochards haben sich bedient. Ändert leider nichts dran, daß ziemlich viel Geld am Müll landet.
 
 
Wie ich oben geschreiben hab passiert mir das ja auch ab und an, daß ich zuviel kaufe und dann einfach nicht alles essen kann (oder will). Aber der Mensch sollte doch lernfähig sein. Ich kann mir eben einfach nicht vorstellen daß sich jemand Woche für Woche einen Korb Obst kauft um die Hälfte davon einfach wegzuschmeißen und sich keine Gedanken drüber macht was ihn das an Geld kostet - Mal abgesehen dvon daß es ihm um die Lebensmittel nicht leid tut. Sind wir da echt schon durch die Werbung so verzogen worden daß wir aufhören zu denken?

Für die Gastronomie gibts doch einen Verein namens 'Die Tafel' der sogar das Abholen und Verteilen übernimmt. Natürlich kann da nicht alles verwertet werden - ein angeknabbertes Steak wird man wohl kaum einen Obdachlosen zumuten wollen auch wenns dem wohl sogar egal wäre - Aber am Gesetz sollte sowas nicht scheitern - und wenn doch, gehören da definitiv die Gesetze geändert.
 
 
Na offenbar leider nicht, sonst gäbs die hohen Zahlen nicht. Aber ich hab auch schon mal 2 Wochen hintereinander die Milch original verschlossen entsorgt. Mittlerweile passiert das eigentlich nicht mehr, liegt aber auch daran, daß ich nur noch alle 6 Wochen mal Milch kaufen. Obs sowas wie "die Tafel" auch in Österreich gibt, weiß ich nicht. Ich schließe aber nicht aus, daß es in manchen Städten & Gemeinden ähnliche Projekte gibt. Wir haben mal nach einem Kundenfreßfest die Sachen von einer Obdachlosenunterkunft abholen lassen, allerdings hatte dies nur die Straße runter. War aber ein gutes Gefühl und die hatten eine Freude.
 
 
Die Milch war jetzt ein gutes Stichwort :-)

Bei Milch aber auch bei anderen Produkten nehme ich gerne die modernen Möglichkeiten der Haltbarmachung in Anspruch - sprich H- Milch etc...
Das erspart dann doch wieder so einiges an Streß. Nur bei Eiern, muß ich leider zugeben, passiert es mir dann doch wieder öfters, daß die ablaufen - 3 Wochen sind aber auch einfach ein viel zu kleines Zeitfenster zum Verzehr.