Montag, 27. April 2009
Ein Glückwunsch nach Berlin
Die Stadt hat beim heutigen Volksentscheid wieder bewiesen, daß sie sich nicht durch Bild oder Günther Jauch belügen läßt und für das richtige gestimmt: dafür, daß die Kirchen aus unseren Schulen draußenbleiben, auch in Zukunft.
Wollen wir hoffen, daß das Modell, jetzt wo es durchs Wahlvieh quasi bestätigt wurde, auch anderswo Schule macht. Denn: nein. Ich finde es nicht gut, daß auch von meinen Steuergeldern irgendwelche katholischen Haßprediger dafür bezahlt werden, undschuldige Schüler aufzustacheln.
Wollen wir hoffen, daß das Modell, jetzt wo es durchs Wahlvieh quasi bestätigt wurde, auch anderswo Schule macht. Denn: nein. Ich finde es nicht gut, daß auch von meinen Steuergeldern irgendwelche katholischen Haßprediger dafür bezahlt werden, undschuldige Schüler aufzustacheln.
gorillaschnitzel,
Montag, 27. April 2009, 01:54
Ich finde ja auch, dass Religion an Schulen nix zu suchen hat und ja, ich finde auch, dass ich ein mittelgroßes Problem mit der Katholenlehre habe (mindestens mit der allzuhochoffiziellen), ja, und ich weiß auch, dass ich bei Frl. Bona mich nicht en detail etwas anders ausgedrückt habe, aber:
An staatlichen Schulen besteht die Möglichkeit, Inhalte qua Lehrplan vorzuschreiben, diese Möglichkeit besteht dann nicht, wenn man draus "Privatveranstaltungen" macht und genau das machen Kleinkirchen, nennen wir sie mal Sekten. Oder auch private Islamschulen. Wenn man nun die katholischen Kirchen lehren lässt: Sie werden lehren, was sie wollen....(und ich glaube nicht, dass das nicht stattfinden wird: Was den Kleinchristen und den Muslimen Recht ist, ist den Katholen nur billig).
Trotzdem: Gut wie es ausgegangen ist, auch wenn das schizophren klingt. Das eine Gut stelle ich in dem Fall über die Schwierigkeit. Oder anders gesagt: Eine Demokratie muss auch mit "Gefahren" leben oder auch: Die "Freiheit", Laizismus zu haben ist mir wichtiger, als die "Sicherheit" katholischen oder evangelischen oder andersgearteten Religionsunterricht zu haben.
An staatlichen Schulen besteht die Möglichkeit, Inhalte qua Lehrplan vorzuschreiben, diese Möglichkeit besteht dann nicht, wenn man draus "Privatveranstaltungen" macht und genau das machen Kleinkirchen, nennen wir sie mal Sekten. Oder auch private Islamschulen. Wenn man nun die katholischen Kirchen lehren lässt: Sie werden lehren, was sie wollen....(und ich glaube nicht, dass das nicht stattfinden wird: Was den Kleinchristen und den Muslimen Recht ist, ist den Katholen nur billig).
Trotzdem: Gut wie es ausgegangen ist, auch wenn das schizophren klingt. Das eine Gut stelle ich in dem Fall über die Schwierigkeit. Oder anders gesagt: Eine Demokratie muss auch mit "Gefahren" leben oder auch: Die "Freiheit", Laizismus zu haben ist mir wichtiger, als die "Sicherheit" katholischen oder evangelischen oder andersgearteten Religionsunterricht zu haben.
ericpp,
Montag, 27. April 2009, 02:21
Naja, sowohl in berlin als auch in anderen Lädern 'probt' man mittlerweile auch schon des islamischen Unterricht - in Schulen (gab da vor paar Tagen was beim Onleinspiegel)
Und man wird auch nicht verhindern können, daß die Kids nachmittags oder am wochenende zu ihren Pfarrern oder Mullahs rennen (statt wie normale Kinder in dem Alter Killerspiele zu zocken...).
Von der Seite her finde ich einen Ethikunterricht, der wirklich nach einem staatlichen Lehrplan erteilt wird, schon vorteilhaft.
Ein Religionsunterricht, egal von welcher Seite er gehalten wird, bringt dagegen gar nichts. Die kleinen Muselkinder werden sich nämlich sicher nicht dadurch bekehren lassen, daß man ihnen ein Kreuz vors Gesicht hält und mit ewiger Verdammnis droht...
Und man wird auch nicht verhindern können, daß die Kids nachmittags oder am wochenende zu ihren Pfarrern oder Mullahs rennen (statt wie normale Kinder in dem Alter Killerspiele zu zocken...).
Von der Seite her finde ich einen Ethikunterricht, der wirklich nach einem staatlichen Lehrplan erteilt wird, schon vorteilhaft.
Ein Religionsunterricht, egal von welcher Seite er gehalten wird, bringt dagegen gar nichts. Die kleinen Muselkinder werden sich nämlich sicher nicht dadurch bekehren lassen, daß man ihnen ein Kreuz vors Gesicht hält und mit ewiger Verdammnis droht...
gorillaschnitzel,
Montag, 27. April 2009, 02:30
Oh, es war KEIN Plädoyer gegen Ethik, ganz und gar nicht. In finde Ethik sehr sinnvoll, wenn man das ordentlich macht.
Nur: Man kann kaum die Katholen raushalten und gleichzeitig wollen, dass man islamischen Religionsunterricht anbietet. Geht nicht.
Mir gings eher darum, dass man staatlichen Unterricht eher kontrollieren kann als privaten (Inhalte, Auswahl der Lehrer etc). Mit den "Gefahren" muss eine Demokratie leben können. Man kann nicht alle Gefährdungen beseitigen, zumindest dann nicht, solange man einen gewissen Grad an Freiheit erhalten will.
Nur: Man kann kaum die Katholen raushalten und gleichzeitig wollen, dass man islamischen Religionsunterricht anbietet. Geht nicht.
Mir gings eher darum, dass man staatlichen Unterricht eher kontrollieren kann als privaten (Inhalte, Auswahl der Lehrer etc). Mit den "Gefahren" muss eine Demokratie leben können. Man kann nicht alle Gefährdungen beseitigen, zumindest dann nicht, solange man einen gewissen Grad an Freiheit erhalten will.
ericpp,
Montag, 27. April 2009, 03:03
So hab ichs ja gar nicht aufgefaßt. Aber ich sehe im staatlich beaufsichtigen Reli- Unterricht auch kein Allheilmittel. Logisch, man darf sich die Kids nicht in irgendwelchen Hinterhof- Medressen zu Nachwuchs- Djihadis verziehen lassen. Aber die staatliche Kontrolle über den Religionsunterricht ist ja nicht grenzenlos.
Und die Berliner können ja auch trotzdem noch staatlichen Religionsunterricht. Wenn sie wollen. Dilemma für die Kirchen ist, daß die meisten Kids mit 13 oder 14 was Besseres zu tun haben, und da sie keiner mehr in den Reliunterricht reinprügelt tun sie das auch.
Frage wäre also lediglich: Geht der religiös interessierte Kathole oder Türke lieber in den von seiner Schule angebotenen Reliunterricht, oder stiefelt er doch eher zu seiner Glaubensgemeinschaft? Und würde er wirklich auf letzteres verzichten, wenn er schon in der Schule verpflcihtend religiös unterrichtet würde?
Und die Berliner können ja auch trotzdem noch staatlichen Religionsunterricht. Wenn sie wollen. Dilemma für die Kirchen ist, daß die meisten Kids mit 13 oder 14 was Besseres zu tun haben, und da sie keiner mehr in den Reliunterricht reinprügelt tun sie das auch.
Frage wäre also lediglich: Geht der religiös interessierte Kathole oder Türke lieber in den von seiner Schule angebotenen Reliunterricht, oder stiefelt er doch eher zu seiner Glaubensgemeinschaft? Und würde er wirklich auf letzteres verzichten, wenn er schon in der Schule verpflcihtend religiös unterrichtet würde?
gorillaschnitzel,
Montag, 27. April 2009, 03:18
Nö, natürlich sind die staatlichen Religionsschulen nicht das Mittel der Stunde, erst recht kein Allheilmittel und -nochmal- ehrlich gesagt: Ich möchte nicht, dass Religionsunterricht an staatlichen Schulen stattfindet. Widerspricht allem für das ich stehe (und drüberhinaus halte ich es für eine Farce, wenn das Proformakirchenmitglied dem "Atheisten" bei der Arbeitsplatzwahl bevorzugt wird und es ist ein Anachronismus, dass ein Staat, der sich laizistisch nennt, die Steuer für Kirchen eintreibt und es ist ein völliger Irrsinn, dass man Parteien wählen kann, die mit "C" beginnen):
Es geht aber überhaupt nicht, dass man Islamunterricht an Schulen haben möchte (weil man nämlich nicht möchte, dass das den Muslimen selbst überlassen bleibt) und man gleichzeitig die Katholen aussperrt. Die Katholen sind mit da nämlich nicht näher als die Schiiten und unter uns gesagt mitßtraue ich beiden im gleichen Maß. Von daher: A geht nicht ohne B.
Übrigens: So wie ich das kenne muss keine(r) einen andersgläubigen Religionsunterricht besuchen, zumindest nicht in BW. Da muss kein Kathole zu den Evangelen und kein Muslim zu den Katholen und kein Zeugen Jehova irgendwohin.
So weit sind wir -glaub ich- völlig d´accord.
Was die 13- oder 14jährigen betrifft, die bessers zu tun haben: Jo. Mag sein. Nur: Es interessiert mich -unter uns gesagt- einen feuchten Scheißdreck, was ein 13- oder 14jähriger zu tun hat. Das können die in dem Alter gar nicht beurteilen und von daher ist es völlig egal, was die wollen und von daher werden sie dahin geprügelt, was gut für sie ist und dürfen eben nicht das tun, was sie wollen. Ergo: Besser in Ethik oder Religion (je nach Auffassung) oder sonstwohin prügeln, als sich selbst überlassen.
Es geht aber überhaupt nicht, dass man Islamunterricht an Schulen haben möchte (weil man nämlich nicht möchte, dass das den Muslimen selbst überlassen bleibt) und man gleichzeitig die Katholen aussperrt. Die Katholen sind mit da nämlich nicht näher als die Schiiten und unter uns gesagt mitßtraue ich beiden im gleichen Maß. Von daher: A geht nicht ohne B.
Übrigens: So wie ich das kenne muss keine(r) einen andersgläubigen Religionsunterricht besuchen, zumindest nicht in BW. Da muss kein Kathole zu den Evangelen und kein Muslim zu den Katholen und kein Zeugen Jehova irgendwohin.
So weit sind wir -glaub ich- völlig d´accord.
Was die 13- oder 14jährigen betrifft, die bessers zu tun haben: Jo. Mag sein. Nur: Es interessiert mich -unter uns gesagt- einen feuchten Scheißdreck, was ein 13- oder 14jähriger zu tun hat. Das können die in dem Alter gar nicht beurteilen und von daher ist es völlig egal, was die wollen und von daher werden sie dahin geprügelt, was gut für sie ist und dürfen eben nicht das tun, was sie wollen. Ergo: Besser in Ethik oder Religion (je nach Auffassung) oder sonstwohin prügeln, als sich selbst überlassen.
ericpp,
Montag, 27. April 2009, 23:59
Lieber wärs mir ehrlich gesagt, wenn man die Unterrichtsformen so gestaltet, daß die Kids freiwillig hingehen - und zwischendurch brauchen sie auch mal etwas freie Zeit, um eigene Interessen (und eine eigene Persönlichkeit) zu etwickeln.
Ich weiß, das geht nicht immer, und viele Leerpersonen beherrschen das auch gar nicht - was aber einfach zum Leben dazugehört denn später können sie sich ja auch nicht nur die netten Leute zum Reden aussuchen. Man lernt in der Schule halt fürs Leben.
Zurück zum Religionsunterricht: Problematisch ist wohl neben der Sache daß da böse Dinge gepredigt werden könnten, die Tatsache, daß die Kids gerne und in Massen hinrennen - im Gegensatz zu den Katholen, die das höchstens im Vorfeld von Firmung und Kommunion über sich ergehen lassen. Keine Ahnung warums ihnen Spaß macht, ein altes Buch auswendigzulernen das irgendwann mal ein Zausel aus der Wüste mitgebracht hat, und das dann auch noch in einer Sprache, die sie überhaupt nicht verstehen.
Manchmal denke ich ja, wir sollten einfach nur aufhören uns darüber aufzuregen. Vielleicht fangen sie dann an an, auf offener Straße zu ficken, damit wir wieder was haben, um uns dran zu stören...
Ich weiß, das geht nicht immer, und viele Leerpersonen beherrschen das auch gar nicht - was aber einfach zum Leben dazugehört denn später können sie sich ja auch nicht nur die netten Leute zum Reden aussuchen. Man lernt in der Schule halt fürs Leben.
Zurück zum Religionsunterricht: Problematisch ist wohl neben der Sache daß da böse Dinge gepredigt werden könnten, die Tatsache, daß die Kids gerne und in Massen hinrennen - im Gegensatz zu den Katholen, die das höchstens im Vorfeld von Firmung und Kommunion über sich ergehen lassen. Keine Ahnung warums ihnen Spaß macht, ein altes Buch auswendigzulernen das irgendwann mal ein Zausel aus der Wüste mitgebracht hat, und das dann auch noch in einer Sprache, die sie überhaupt nicht verstehen.
Manchmal denke ich ja, wir sollten einfach nur aufhören uns darüber aufzuregen. Vielleicht fangen sie dann an an, auf offener Straße zu ficken, damit wir wieder was haben, um uns dran zu stören...