Mittwoch, 30. April 2008
 
Wie der Adolf um seinen deutschen Paß gebracht wurde
Er hatte es auch wirklich schwer im Leben, der Herr Hitler. Eine arme Kindheit, weil sein Papa so früh gestorben ist, keinen richtigen deutschen Paß, und in seiner Familie herrschten Fortpflanzungssitten vor wie man sie heutzutage in Österreich höchstens noch heimlich im Keller begeht.
Aber bleiben wir doch lieber dabei, warum der arme kleine Bubb mit dem Makel einer K.u.K.- Untertanenschaft gegeißelt war, den er übringens erst anno '33 unter nicht ganz sauberen Umständen aus der Welt schaffen konnte.
Wie wir alle mal in der Schule gelernt haben, wurd klein A. in Braunau geboren. Der Ort wurde übrigens nicht später umbenannt, nein der hieß schon immer so. Braunau liegt im Oberösterreichischen Innviertel, das liegt ganz nah an Bayern dran, es hieß früher sogar mal Innbayern. Das hieß so, weil es auch zu Bayern gehörte.
Aber damals, 1777 um genau zu sein, geschah in Bayern etwas Ungeheuerliches: Das Geschlecht der Wittelsbacher starb aus. Das tat es nicht einfach so, dieses Ereignis hatte sich bereits durch die Kinderlosigkeit von Kurfürst Max Juppes 3 (oder so ähnlich angekündigt - Adoption war damals noch nicht, und Weibsvolk erbte erst recht nicht.
Aber der gute Max hatte vorgesorgt und irgendwo noch so ein bißchen bucklige Verwandtschaft ausgegraben - genauer gesagt in der Pfalz. Da gab es sogar noch ein paar Linien, und der Karl Theo gefiel dem Max Juppes 3 am Besten. Denn der Karl Theo war auch Kurfürst, das ließ vermuten, daß er mit dem Job nicht überfordert sein würde.
Nun starb also der Max und der Karl Theo bestellt bei Sixt ein paar Möbeltransporter und zog um - von Mannem nach München. Das hätte jetzt das Happy End sein können, wars aber nicht. Denn die Ösis von nebenan wollten gern ebenfalls an der Erbschaft beteiligt werden. Zwar konnte der Jupp zwo von Habsburg keinen Stammbaum vorlegen, der ihm ein Anrecht auf Teile von Bayern gegeben hätte, aber da kann man ja mit ein wenig Musikeln nachhelfen: Er hatte nämlich den größeren Penis die größere Armee, und schnappte sich erstmal Niederbayern und die Oberpfalz. Karl Theo blieb erstmal nix andres übrig, als 'Ja und Amen' zu sagen, immerhin blieb ihm ja noch viel von seinem schönen neuen Bayern übrig. Da gabs dann aber den alten Fritz in Preußen, und dem gefiel das gar nicht, schließlich hatte er den Ösis grade erst Schlesien abgenommen. Damals hatte er auch was von Erbschaft gefaselt und dann den größeren Penis gezogen, aber wenn Preußen sowas macht ist das schließlich was anderes.
Also huschten Ösis und Preußen 10 Monate lang umeinander herum, aßen jede Menge Kartoffeln, die eigentlich im Kochtopf der Bayern landen sollten und trafen sich schließlich iim Mai 1779 in Teschen um sich wieder zu vertragen.
Jupp zwo gab sich jetzt mir sehr viel weniger Bayern zufrieden als vorher: nämlich mit den vier Landkreisen des Innviertels, und so ist es dann bis heute geblieben.

Wir fassen also zusammen: Daran, daß der Adolf kein Deutscher geworden ist und vielleicht ein ganz normales Leben hätte führen können, sind also eigentlich nur der Karl Theo, der Jupp zwo und der alte Fritz schuld.

Aber eigentlich ist es ja noch ganz gut für den kleinen Adolf gelaufen. denn es hätte noch ein zweites Szenario gegeben: 5 Jahre nach Teschen gefiel dem Karl Theo das ganze Bayern nicht mehr. Er hatte sich zwar einen schönen neuen Englischen Garten bauen lassen, und einen Stachus, aber er hatte immer noch Heimweh nach seiner Pfalz. Also fragte er den Jupp zwo nach einem Tausch. Dem Jupp zwo gehörte nämlich zu der Zeit noch Belgien, und wenn man sich auf eine Karte ankuckt, wie nah Brüssel an Mannem dranliegt, und wie weit es stattdessen von Mannem nach München ist, der wird ahnen was der Karl Theo wollte: Nämlich Bayern gegen Belgien tauschen.
Da Brüssel aber auch viel weiter weg von Wien liegt als München und der Jupp zwo wohl auch keine Lust hatte, immer so weit zur Arbeit zu pedeln, war er recht schnell überzeugt. Als Zugabe versprach er dem Karl Theo sogar noch die Königskrone von Burgund - die hatte er wohl grade beim Aufräumen gefunden. Nun liegt Burgund zwar ganz woanders und da saßen auch die Franzmänner - aber das störte weder den Jupp zwo noch den Karl Theo - Könich ist schließlich Könich.
Damit hatten die zwei aber wiederum ihre Rechnung ohne den alten Spielverderber von Fritz gemacht. Der kam nämlich direkt wieder mit allen seinen Freunden und drohte den beiden Prügel an. So wurde nichts aus dem Tausch, aber mit den Münchnern hatte es sich der Karl Theo natürlich trotdem verschissen. vielleicht rennen die deswegen noch heute nackisch durch seinen schönen Englischen Garten?

Jetzt stelle man sich aber mal vor, ganz Bayern wäre von den Ösis kassiert worden. Der arme Adolf, er hätte seinen Putsch von 1923 in einem österreichischen München durchführen müssen, ganz alleine, ohne den Preußen Ludendorff, und wenn er irgendwann mal doch zum Diktator aufgestiegen wäre, dann nur zu einem Herren über Berge und Kühe - kein Kruppstahl, kein Adenauer der für ihn die Autobahnen hätte erfinden können, ja eigentlich hätte er sich direkt nach seiner Machtergreifung zusammen mit seinem Schickimickipüppchen Eva nach Linz in den Ruhestand zurückziehen könnnen.

Achja, und NATO- und EU- Sitz wäre heute nach diesem Geschichtsvelauf natürlich Mannheim

Quellen: Wikipedia - Bayerischer Erbfolgekrieg und Zig Folgelinks von da.
 
Von: ericpp um 03:00hhistorykommentieren

 
Mannheim....ausgerechnet Mannheim. Da verlaufen sich doch eh nur alle in den Quadraten.
 
 
*lach*

Vorsicht beim Lästern. Mannheim ist hier in Klein- bloggersdorf auch recht gut vertreten.
Und ich muß sagen, ich hatte in Mannheim noch wenig Orientierungsschwierigkeiten ;o)
 
 
Iiiiich? Lästern? Nie nicht. Außerdem sind meine urursprünglichsten Wurzeln badisch, 16 Jahre lang, man sagt, es wäre zu hören, wenn ich "daheim" bin. Wobei daheim nicht MA ist, sondern nahe dran, die andere Hälfte der Medizinerausbildung kwasi...und zum Shoppen und so eigent sich MA ja doch schon immer wieder.
 
 
Ah okay. Die Information war mir bisher entgangen.

Und das mit dem Shoppen hab ich jetzt schon mehrfach gehört - aber noch nie selber ausprobiert...
 
 
Von Frankfurt aus gesehen
dürfte sich das eh stark relativieren. Richtig ist aber, dass sowohl die Heidelberger als auch die Ludwigshafener ganz gern mal zum Shoppen nach Mannem rüberkommen. Mehr Auswahl, größeres Spektrum...
 
 
Wobei ich aber auch oft genug nicht weiß, wo ich was tolles finde.

Ein Kollege aus Mainz fährt aber ab und an gen Mannheim und scheints nicht zu bereuen - wobei der aber auch das hektische Frankfurt scheut.
 
 
Kann sogar sein,
dass man in Mannheim manches auch billiger kriegt in als in Ffm. Sagt zumindest mein Bruder, der in Bembeltown wohnt.

Ich bin anfangs von DA aus für die Weihnachtseinkäufe auch zurück nach MA gekesselt, weil ich da einfach wußte, was ich wo suchen muss. Dabei liegen in Darmstadt die Sachen ja auch recht nah beieinander, Luisencenter, Carré, und die paar Querstraßen. Da tue ich mich jetzt in Dü-Dorf wesentlich schwerer. Den ganzen Luxusnobelmarkenkram von der Kö brauch ich ja nicht - das ist ja mehr was für pelzmateltragende Schminktöpfe aus dem Umland und für neureiche Osteuropäer.
 
 
Diese Läden hab ich Frankfurt mittlerweile auch gefunden - die liegen alle lauffreundliche um Goethes Geburtshaus herum, unweit der Freßgaß.

Die Zeil, wofür ja Frankfurt eher bekannt ist, wird dagegen von den großen Häusern beherrscht. Ist nicht schlecht zu stöbern, aber je nachdem, welcher Trend grade herrscht, kommts auch vor, daß man überhaupt nicht fündig wird.

Aber gut, das gleiche kenn ich von Mainz her auch. Man gewöhnt sich dran und greift dafür doppelt zu, wenns mal schöne Sachen zum Anziehen gibt.
 
 
Der Adolf´sche Geburtsort (Braunau) allerdings ist purer Zufall und einzig darin begründet, dass Adolfs Vater k.u.k.-Beamter war und als solcher öfter mal versetzt wurde. Die Familie selbst stammt aus dem Waldviertel, einer Gegend, gegen die Braunau eine Metropole ist. Adolf selbst wuchs auch nicht in Braunau auf sondern in der Nähe von Linz.
Das braunschweigische Beamtenrecht übrigens, so kenn ich das zumindest, gilt in der Hitlerschen Form und in Teilen bundesrepublikanisch bis heute: Aus "wer Beamter ist, ist Deutscher" (man konnte also auf diese Art die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben) machte ausgerechnet der hiervon begünstigte Adolf den Grundsatz "nur Deutsche können Beamte werden" und schloss damit den Erwerb der Staatsbürgerschaft durch Verbeamtung aus.

PS: Das ist doch kein Zufall, dass du nu mit dem Thema ankommst...
 
 
Als Zufall würde ich es jetzt auch nicht grade ansehen, daß ich mich nach dem Kommentieren in Deiner Ecke nochmal ne Stunde hinsetze und das hier zusammenschreibe ;o)
Aber ich hatte es ja auch angedeutet.

Daß mir meine rein hypothetische Parallelvergangenheit kaputtmachenwillst finde ich aber nicht nett. Da Österreich meiner Hypothese nach kleiner gewesen wäre als in unserer realen Zeitlinie hätte es ja auch weniger Beamte gebraucht. Vielleicht hätte der Herr Alois Schicklgruber ja gar keine Anstellung als Beamter gefunden und wäre ins Ausland migriert?
Ja vielleicht hätte er nichtmal seine Nichte geehelicht und die ganze Sippschaft könnte bis heute ein angesehenes Leben im Innviertel führen?

Soweit ich das Beamtenrecht verstehe dürfte Hitler schon Beamter werden, weil nicht nur deutsche sondern auch EU- Bürger das dürfen. Zwar nur, wenn er bereit ist, für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzustehen, aber da fände sich sicher jemand, der das rechte Auge zudrückt.

Nur die Einbürgerung würde er dadurch nicht mehr erhalten.
 
 
Neinneinnein, deine parallelhistorische Thesen will ich doch gar nicht puttmachen. Im Gegenteil: Wäre es seinerzeit zur "Großdeutschen Lösung" mitsamt der Zerschlagung der k.u.k.-Monarchie gekommen, wäre das Ergebnis doch dasselbe wie bei deiner Hypothese gewesen.

Übrigens gibts da ein Büchlein von -ich glaube- Eric Emmanuel Schmitt, in dem er eine Hypothese schildert, bei der Hitler in der Kunsthochschule angenommen wird und daher gar nicht erst auf die Idee kommt, sich anderweitig zu beschäftigen. Habs aber bisher nich jelesen....
 
 
Du meinst das hier? Scheint aber nicht so toll gewesen zu sein.

Wobei ich mich erinnern kann, irgendwann mal im SciFi- Regal einer Bücherei ein Buch gesehen zu haben, in dem sich Adolf nach Übersee absetzt und zum gefeierten Comiczeichner wird. Also die Idee ist nicht ganz neu.
 
 
....das meinte ich. Hab mal drin geblättert, aber dann befunden, dass was einen mehrseitigen Disclaimer braucht, nicht wert zu lesen ist...
 
 
Dem stimme ich einfach mal unbesehen zu.