Donnerstag, 16. Februar 2006
 
Dan Brown für Arme

Scriptum von Raymond Khoury

Daß die Templer die Chiffriertechnik bereits im 12. Jahrhundert soweit entwickelt haben sollen, wie in den nächsten 700 Jahren niemand mehr, ist ca. so unwahrscheinlich wie die Anwesenheit eines Camcorders im Judäa des Jahres 30 n. Chr. Geburt.
Trotzdem hätte der Plot ein gutes Buch abgeben können, wären nicht auch weitere Teile völlig an den Haaren herbeigezogen. So hat natürlich jeder Hebräer vor 2000 Jahren schon sein Tagebuch geführt, das es nur zu finden gilt, und die New Yorker Polizei läßt ein paar Mörder entkommen, nur weil einer von denen mal grade eine Schönheits-OP- entstellte Tussi am Wickel hat.
Und was ich von einer Kirchenruine in Kleinasien halten soll, die 700 Jahre vor sich hinverfallen darf...

Irgendwie holpert sich die Story aber trotzdem von Ort zu Ort, auf der Suche nach einem Irren der die Kirche gern zerstören möchte, und mittendrin ist natürlich auch der Killer der Kirche, der das verhindern will. Dabei sind die Schauplätze leider total egal, da es dem Autor nicht einfällt, sie ein wenig zu beschreiben, einfache Plastikkulissen halt.
Die kurzen Ausflüge ins Mittelalter, die das Schicksal der letzten Wächter des zu findenden Schatzes beschreiben hätte bringen da leider auch keine Atmosphäre mehr rein. Schade.
Man merkt einfach, daß Herr Khoury aus einem anderen Fach - dem der Drehbücher stammt. Wollen wir hoffen, daß er, bevor er mit seinem nächsten Buch anfängt, vorher nochmal einen Kurs 'Schriftsteller für Fortgeschrittene' besucht, dann könnte es vielleicht was werden.

Wer das Thriller- Genre allzusehr mag und sich nichts Tolleres vorstellen kann, als ein weiteres Mal hinter die Vorhänge des Vatikans zu schauen, soll sich nicht davon abhaltenlassen, das Buch trotzdem zu lesen, nur mit den großen Vorbildern um Robert Landon kann Khoury wirklich nicht mithalten.
 

 
Zusammenfassung des Tages
- Für unsere Software gibt es einen Keygenerator im Internet. Hey, wir sind wichtig! Was unser Product Management wohl dazu sagt? Oder unser Marketing? Immerhin konnt ich durch das Stück Software einen schon lange schwelenden Lizenzenengpaß in meiner Testumgebung beheben.
- Das Ganze wurde uns von einem Kunden gemeldet. Warum dieser auf der Suche danach war hat er uns leider nicht verraten.
- Warum er auf uns sauer ist, weil die Website die den Keygen bereithält Viren verteilt ist uns auch nicht ganz klar...
- Schön daß es auch Dinge gibt die sich nicht ändern. Allerdings gehört das Rumänische Mobilfunknetz auch dazu. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, wenn sich zwei Menschen auf englisch anradebrechen - nein, dann macht das scheiß Handy auch laufend Aussetzer!