Freitag, 21. Juli 2006
 
Rückblickend aufs Melt
...stelle ich fest, daß ich aus diversen Gründen einige Acts verpaßt habe, die ich gerne sehen wollt. Aber das tue ich ohne schlechtes Gewissen, denn Deichkind, Erobique, Oliver Koletzki, Marek Hemmann, Regina Spektor, Nightmares on Wax oder die 2manydjs werden mir sicher bald wieder über den Weg laufen und dann aber.


Aber jetzt zu denen die ich erlebt habe:
Die Mediengruppe Telekommander heizte gut ein und übergab an einen DJ Hell der direkt noch ein paar Scheite nachlegte und mit einem astreinen Set das Gemini- Zelt in einen Tanzhölle ohnegleichen verwandelte. Dann übergab er an Miss Kittin die ebenfalls sehr gut ihre Frau stand. Zwischenzeitlich gabs mal einen abstecher zu Mia, die stimmlich eher enttäuschten, und zu Moonbootica, die ich auch flott wieder verließ. Dave Clarke rundete den Abend aber mit einem sehr guten und abwechslungsreichen Techno- Set ab.

Samstags gings erstmal los mit Blumfeld, und ich mußte feststellen, daß mich Gitarren überhaupt nicht reiten. Aber kein Problem, unter dem Big Wheel legte Gunjah auf und tanze bereits locker flockig hinter dem Plattenteller.
Jamie Lidell, frisch aus dem Weltall abgeliefert, denn er trug noch Bademantel und Handtuch bei sich, legte ein furioses Liveset hin: Angefangen mit einer Soulballade, arbeitete er sich über die 'Human Drummachine' hoch zu seinen Househits, unterlegte diese mit Effekten und Interferenzen was Drummachine und Synthesizer hergaben, trieb die Extase der Tanzenden auf einen Höhepunkt um sie dann wiederum mit einer Soulballade abzukühlen - nach 3 Durchläufen erntete er den verdienten Applaus und der zweite Abend war eröffnet.
Er übergab an die Whignomy Brother, die, gar nicht anders erwartet, ein sehr geiles zweistündiges Set hinlegten und bereits meine letzten Reserven abverlangten.

Dann welchselte ich zur Main Stage wo Aphex Twin seinen Liveauftritt hinlegte - ganz konzentriert stand er über seinen Pult mit den Geräten und war gar nicht zu erkennen. Als einzige Ablenkung fuhr mehrmals eine Gruppe Rollstuhlfahrer über die Bühne und feuerte die Leute an. Die Musik war ebenfalls gewähnungsbedürftig: Ein Baß wummerte im 4/4tel - Takt, darüber mischte er seine Sounds. doch dann spielte er den Song 'Come to Daddy', der Rhytmus wurde merklich schneller und wechselte zu Breakbeat, wurd noch schneller und die letzte halbe Stunde legte Aphex ein furioses Drum&Bass- Set hin das so manchen Zuschauer verstörte.
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Nach einer kurzen Pause kehrte ich zum Big Wheel zurück wo inzwischen Frau Ellen Alien das Auflegen begonnen hatte und zu ihren Sounds tanzte. Sowohl ihr Set als auch ihre Stimmung steigerten sich von Platte zu Platte, was natürlich auch auf das Publikum abfärbte.
Fazit: Wir wollten die Frau einfach nicht mehr gehenlassen, und so erklärte sie sich bereit, eine zugabe einzulegen, die sich schließlich auf eine ganze Stunde ausdehte - Sonnenaufgang und beste Laune inclusive.
Am Ende habe ich dann noch den Künsten von Matthias Karden gelauscht, und bevor es endgültig zurück zum Zelt und ein wenig Schlaf ging habe ich nochmal den Sounds von Roni Size und MC Dynamite gelauscht (und denen die dazu tanzten zugeschaut).
Alles in Allem ein sehr wonderfulles Wochenende, an dem eignetlich nur fies war, daß es irgendwann mal aufhörte.
 
Von: ericpp um 00:28hnightkommentieren

 
Den guten Aphex Twin will ich mir ja auch nochmal live reintun. In Sachen Elektronik bin ich livemäßig eh noch etwas unterbedient. Zwar schon Björk, Massive Attack und Moloko live gesehen, aber das war's dann auch schon komplett...
 
 
Wobei Aphex Twin auch sehr selten hierzulande unterwegs ist - deswegen konnte ich ihn mir natürlich nicht entgehen lassen - auch wenn ich den ersten Teil etwas befremdlich fand...

Wie kommts, daß Du bisher so wenige erlebt hast?
 
 
Naja, meine eher elektronisch orientierte Zeit war noch nicht so die Zeit, in der ich viel auf Festivals gegangen bin. Mittlerweile hör ich doch überwiegend Rock. Und da ist das Hurricane-Festival für mich am spannendsten. Und ansonsten sind's finanzbedingt eher kleinere Festivals mit regionalen Bands ;)

Naja, aber allein der Björk-Gig auf dem Hurricane 2003 war schon so ein absolutes Lebenshighlight - die bekommt man ja auch nicht alle Tage zu sehen - schon garnicht so günstig (wenn man davon ausgeht, nicht nur wegen Björk zum Festival zu gehen).

Wen ich aber unbedingt noch live sehen wollen würde: Portishead (sollen ja angeblich wieder an einem Album arbeiten), Aphex Twin, Squarepusher, Chemical Brothers, The Prodigy, Red Snapper (wird wohl Wunschdenken bleiben, da die sich mehr oder weniger aufgelöst haben), Lamb (das selbe Problem wie bei Red Snapper)... - und zum Lowlands-Festival in den Niederlanden will ich auch nochmal irgendwann...
 
 
Oh ja, The Prodigy - die hatte ich letztes Jahr noch auf der SonneMondSterne - agressiver kann man elektronische Musik kaum machen - entsprechend wurde der Auftritt auch irgendwann abgebrochen. Aber es hat sich gelohnt.
Dieses Jahr ist immerhin das (ehemalige) Prodigy- Mastermind Leeroy Thornhill dort anzutreffen - und da ich weiß wie gut er lauflegt, werd ich ihm sicher mal einen Besuch abstatten.
Die Chemical Brothers würden mich auch interessieren, sind leider auch nicht so oft hierzulande anzutrefen.

Das elektronische Lineup für die Lowlands ist aber ein wenig mager - warscheinlich so, wie die Melt etwas mager für Rockfans gewesen ist :o)
 
 
ach, das nächste festival kommt bestimmt! sonne mond und sterne...

boah... regina spektor! haste gar nicht erzählt...
 
 
Die gute Regina war von den Veranstaltern auch auf 17:00? gelegt worden - 17:00 Uhr? Hallo? Da machten wir uns glaubich grade auf um vom See wieder zu den Zelten zu kommen.

SonneMondSterne, jaaa, dann irgendwann noch Green & Blue - der Sommer ist noch lange nicht um.