Dienstag, 4. September 2007
 
Was macht Dell?
Mich beschleicht ja der Verdacht, daß bei Dell gerade ein Produktmanager Amok läuft.

Warum?

Nun, jeder kennt Dell als Hersteller und Lieferant von, nicht gerade billigen, aber doch zumindest halbwegs zuverlässigen PC- Systemen mit Intel- Prozessoren, Intel- Chipsatz und Microsoft- Betriebssystem. Dazu bietet die Firma auch einen mehr oder weniger kulanten, aber meist doch am nächsten Arbeitstag auf der Schwelle stehenden Support an, den man in Geschäftseinsatz ja auch braucht.
Entsprechend dürfte es nicht viele Firmen in Deutschland geben, die keine Dell- Maschinen im Einsatz haben.

Besonders beliebt waren in den letzten Jahren die Optiplex- Modelle. Auch wenn die Gehäuse zwar hübch aber ein wenig wackelig waren, so bekam man doch ein solides Stück Hardware zu einem angemessenen Preis - sagt der Schutzgeist, der sowohl daheim mit einem Optiplex zufrieden ist als auch am Arbeitsplatz an einem malocht.

Umso erstaunter war ebendieser Schutzgeist, als er vor einem halben Jahr das erste Mal ein Optiplex 740 in die Hand bekam. Nicht zu verwechseln mit einem 745, denn obwohl beides aktuelle Modelle sind und von Namen her recht nah beieinander, werkeln unter der Haube ganz andere Chips. Während nämlich das 745er mit Intels Chipset ausgestattet ist, kommt das 740er mit Nvidia Nforce einher. Schon verwirrend genug? Heute hörte ich das erste Mal von einem Optiplex 320 und man darf jetzt raten, was da unter der Haube steckt. Nein, kein Intel, und auch kein Nvidia - stattdessen hat man ein Ati Xpress 1100- Chipset verbaut.

Nun ist Ati mit Chipsets noch nicht wirklich fit - ich hatte bisher 2 HP- Maschinen mit X-200- Chips in der Hand und war nicht wirklich glücklich damit, aber das möchte ich ihnen auch nicht ankreiden. Ebensowenig wie ich es Nvidia ankreide, daß ihre Geräte ein paar kleine Schwierigkeiten machen, wenn man sie versucht, per DOS übers Netzwerk aufzusetzen.
Ebensowenig m
Jetzt kann man es Dell ankreiden, daß sie Komponenten von unterschiedlichen Herstellern verbauen wollen - und um z.B. AMD- Prozessoren anbieten zu können, müssen sie nunmal andere Chips als die von Intel verbauen, aber die Intransparenz mit der das geschieht, finde ich doch etwas erschreckend. Hier werden unter einem eingeführten Produknamen (Optiplex) neue Billiglinien eingeführt, die mit den richtigen Optiplexen rein gar nichts mehr zu tun haben, und die Informationen, was dort verbaut ist, erhält man nicht etwa unter 'technische Details', sondern erst 3 Klicks weiter nach Download eines .pdf

Die handelsübliche Sekretärin und der arglose Admin werden das nicht finden und erstmal eine Charge der billigeren PCs ordern, weil die Buzzwords: Intel Inside, ATI Grafik SATA 3 - ja gleich sind.

Spätestens wenn es dann daran geht, das Gerät in das hauseigene Client Manangement System einzupflegen, steht man dann vor Problemen: Alle Systemtreiber müssen neu eingebunden werden, eventuell muß die PXE- Installation an die Hardware angepaßt werden etc.

Und was macht Dell, wenn nur eine der drei Linien ein fehlerhaftes Design aufweist? Von jetzt auf gleich wird der Absatz für alle Optiplex- Modell in den Keller gehen.
 
Von: ericpp um 21:13hjobbingkommentieren