Montag, 8. Juni 2009
Die Notrufsäule fürs Internet
Eigentlich, finde ich ja, ist das eine tolle Idee:
Wenn man im Internet über Seiten mit verfassungsfeindlichen oder betrügerischen Inhalten stolpert - also zum Beispiel Kinderpornos, oder Phishing- Seiten, oder die nächsten Ermächtigungsforderungen von Schäuble - dann möchte man die doch gerne melden.
Schön wäre es daher, wenn man einfach nur auf die Seite www.pozilei.de gehen, dort die entsprechen Seite reinkopieren müßte, setzt noch einen Kommentar dazu, und weiß, daß das von einem Beamten bearbeitet wird.
Noch schöner wäre es, wenn ich als besorgter Bürger rund um die Uhr einen Chat hätte - wo mir ein netter Mensch in grüßer Uniform für Fragen zur Verfügung stände...
Das krasse Gegenteil davon ist aber das hier:
Da hat sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter also mit Microsoft, T- Systems und Fraunhofer zusammengetan und eine Website mit Namen Web Patrol die was bitte? tut...
Statt ein Meldeformular oder einen Chat, wegen mir auch eine Telefoniefunktion (für was bitteschön gibt es Flash?) auf einer Website unterzubringen, soll man sich also jetzt ein Browser- Plugin installieren, das - nunja: ein Formular anbietet, das die gemeldete Seite an eine 'unabhängige' Clearingstelle weitergibt. Wow!
Aber wer oder was ist diese unabhängige Clearingstelle und was tut sie mit der gemeldeten Seite? Und in welchem Zeitraum? Arbeitet sie so langsam wie das BKA, oder sind sie noch inkompetenter? Wird versucht, kriminelle Seiten wirklich zu sperren, und wird bei negativem Befund das 'Verfahren' eingestellt? Oder wird einfach alles was angekarrt ist, versucht auf diverse Filterlisten zu packen.
Die tolle Ankündigung:
verspricht ja schon einiges. Das Internet verführt also zu 'abweichendem' Verhalten - huiuiui!
Letzten Endes verführt es mir gar noch dazu, mir eine abweichende Meinung zu bilden.
Zum Beispiel dazu, daß ich den Namen 'Web patrol' richtig doof finde. Aber lassen wir das.
Letzten Endes wird es nur eine Handvoll Rentner geben, die sich das Tool installieren, und nach ein paar Monaten wird es stillschweigend wieder aus dem Angebot entfernt, weil die paar Vögel, die die Clearingstelle ehrenamtlich betreut haben, keinen Bock mehr haben.
Wenn man im Internet über Seiten mit verfassungsfeindlichen oder betrügerischen Inhalten stolpert - also zum Beispiel Kinderpornos, oder Phishing- Seiten, oder die nächsten Ermächtigungsforderungen von Schäuble - dann möchte man die doch gerne melden.
Schön wäre es daher, wenn man einfach nur auf die Seite www.pozilei.de gehen, dort die entsprechen Seite reinkopieren müßte, setzt noch einen Kommentar dazu, und weiß, daß das von einem Beamten bearbeitet wird.
Noch schöner wäre es, wenn ich als besorgter Bürger rund um die Uhr einen Chat hätte - wo mir ein netter Mensch in grüßer Uniform für Fragen zur Verfügung stände...
Das krasse Gegenteil davon ist aber das hier:
Da hat sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter also mit Microsoft, T- Systems und Fraunhofer zusammengetan und eine Website mit Namen Web Patrol die was bitte? tut...
Statt ein Meldeformular oder einen Chat, wegen mir auch eine Telefoniefunktion (für was bitteschön gibt es Flash?) auf einer Website unterzubringen, soll man sich also jetzt ein Browser- Plugin installieren, das - nunja: ein Formular anbietet, das die gemeldete Seite an eine 'unabhängige' Clearingstelle weitergibt. Wow!
Aber wer oder was ist diese unabhängige Clearingstelle und was tut sie mit der gemeldeten Seite? Und in welchem Zeitraum? Arbeitet sie so langsam wie das BKA, oder sind sie noch inkompetenter? Wird versucht, kriminelle Seiten wirklich zu sperren, und wird bei negativem Befund das 'Verfahren' eingestellt? Oder wird einfach alles was angekarrt ist, versucht auf diverse Filterlisten zu packen.
Die tolle Ankündigung:
Bei allem Positiven, das die Online-Welt bietet, wird das Internet zunehmend als Medium für die Vorbereitung und die Ausführung abweichenden Verhaltens, bis hin zur Durchführung krimineller Taten genutzt.[...]
verspricht ja schon einiges. Das Internet verführt also zu 'abweichendem' Verhalten - huiuiui!
Letzten Endes verführt es mir gar noch dazu, mir eine abweichende Meinung zu bilden.
Zum Beispiel dazu, daß ich den Namen 'Web patrol' richtig doof finde. Aber lassen wir das.
Letzten Endes wird es nur eine Handvoll Rentner geben, die sich das Tool installieren, und nach ein paar Monaten wird es stillschweigend wieder aus dem Angebot entfernt, weil die paar Vögel, die die Clearingstelle ehrenamtlich betreut haben, keinen Bock mehr haben.