Dienstag, 29. Juli 2008
 
Don't try this at home... or anywhere else!
Eigentlich wars ja schon vorher klar, daß das nicht gut gehen konnte. Aber warum bauen die diese Straßeneinmündiung auch so blöd, daß man als Radfahrer nicht mit 30 durchbrettern kann?
So kam ich denn auf die doofe Idee, die Bordsteinkante mit ebendieser Geschwindigkeit zu nehmen und - mir selber ist ja noch nichtmal was passiert - die arme Claudine mächtig zu lädieren.
Wie gesagt: Es war eigentlich schon vorher klar, und jetzt weiß ich auch, daß ich das nie nie wieder tun werde - versprochen Claudine. Aber was ist denn nun genau passiert? Nun, den Vorderreifen hab ich ja noch im vollen Galopp angehoben bekommen, nur wurde der Hinterreifen dann doch etwas von der Bordsteinkante mitgenommen. Mantel lädiert, Schlauch am Arsch und die Felge hat ne Riesendelle. Nachdem sich auch der schnell eingewechselte Ersatzschlauch nach nur wenigen Sekunden verabschiedet hatte (vermutlich an der delligen Felge aufgeschürft) blieb also nur, Claudine die 7km bis heim zu schieben - wobei mir erst hinter eingefallen ist, daß ich vielleicht nochmal kurz in den den Main hätte hüpfen sollen, damits ein Triathlon wird - und eine längere Onlinesession um die betroffenen Teile neu zu bestellen. Letzten Endes freue ich mich aber schonmal auf die neuen Artikel, denn wenn man schonmal nen Mantel himmelt, muß als Ersatz doch zumindest einer drauf, der ein Fahren fast von alleine verspricht. Da ich schon länger einen neuen Sattel brauche, und mir endlich auch mal den Wunsch nach richtigen Farradschuhen erfüllen wollte, war das eh schon der kleinste Posten auf der Liste.
Jetzt hoffe ich nur, daß die Artikel die ich da bestellt hab auch zusammenpassen. So oft wie ich die diversen Zahlen verglichen hab, kann ja eigenltich nichts schiefgehen. Und gut daß mir das heute passiert ist und nicht erst anfang nächste Woche - da hab ich schließlich Urlaub und will auch mal was mit meiner Claudine unternehmen.
 

 
Tsetse...was machen Sie denn für Sachen....dat arme Claudine!
 
 
Das frage ich mich im Nachhinein auch. Vorher erschien es so einfach.

Jaja, wir hüpfen jetzt einfach mal bei Vollspeed über die Kante....
 
 
Diesen Stunt,
in relativ voller Fahrt einen Randstein zu nehmen, indem man im Fahren das Fahrrad lupft (mit den Füßen in der Schlaufen- oder Klickpedale und unterstützend-hochziehendem Handgriff ans Mittelrohr) hatte ich mal in in einer TV-Doku über einen Fahrradkurier gesehen. Der hat das mit seinem Rennrad (!) sehr elegant hingekriegt, ohne seinen gepflegt-schmalen Dackelspalter-Felgen die geringste Delle beizubringen.

Das sehen und selber ausprobieren wollen war eins. Allerdings geduldete ich mich dann doch bis kurz vor dem Tag, als ich eh neue Laufräder anschaffen wollte. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Irgendwie habe ich es nicht so recht hingekriegt. Zwar habe ich mir die Felgen nicht ruiniert, keinen derben Schlag in die Leistengegend kassiert und bin auch nicht auf die Fresse geflogen, aber irgendwie wars doch recht unsanft und ungelenk. Es erfordert halt einen sehr ausgeprägten Gleichgewichtssinn, und wahrscheinlich viele Versuche, bis man genau weiß, wo man für den optimalen Schwerpunkt mit anpacken muss beim Hüpfer.

Aber dieser Fahrradkurier war eh ne Klasse für sich. Wenn er an roten Ampeln stehenblieb (was je nach Verkehrslage durchaus vorkam), blieb er mit beiden Schuhen in der Klickpedale und blancierte mit Bremsen und leicht schräggestelltem Lenker auf der Stelle stehend rum, ohne sich sonstwo mit den Händen festzuhalten oder abzustützen. Das ist auch nur was für echte Könner...
 
 
Hey, Du gibst mir ja ganz neue Anregungen. Das mit dem Balancieren hört sich nach einer recht netten Geschicklichkeitsübung an.

Mir fehlen bisher noch die Schuhe mit der Klickhalterung. vielleicht ist der Stunt deswegen auch so doll in die Hose gegangen. Weil so war es halt leider etwas unmöglich, das Hinterrad über die Kante zu heben. Aber keine Bange, ich werde das nicht direkt wieder probieren, erstmal lern ich das Balancieren.
 
 
Der Trick beim Balancieren
besteht wohl auch darin, dass man anscheinend immer bisschen Druck auf der vorderen Pedale aufrechterhält, dem man mittels der Handbremse gegenhält. Das leichte Schrägstellen des Vorderrads trägt auch dazu bei, dem Druck auf Kette und Hinterrad was entgegenzuhalten.

Ich hab es nie mit großer Verbissenheit in Angriff genommen, mir das draufzuschaffen, aber zumindest hab ich das Prinzip einigermaßen verstanden. Wie einfach oder schwer es jeweils ist, hängt auch von ein paar Faktoren ab wie Radstand, Lenkgeometrie und individuellem Schwerpunkt.

Gutes Gelingen!
 
 
Danke danke. Ich steh ja oft genug an Ampeln um das zu üben.
 
 
Ach herrje.
Meinem Stefan ist das ja noch nicht passiert.
Ich wäre total hilflos bei sowas..

Und ich will auch wieder Urlaub.
 
 
Da ich im Herbst das letzte Mal einen Schlauch gewechselt hatte (und mich dabei ebenfalls mehr als hilflos anstellte) habe ich die Handgriffe, und vor allem das Werkzeug, noch parat.
Ansonsten - hilflos hin oder her - ich war in der Zivilisation. Tankstelle mit Bier keine 500m entfernt, Busse wären sicher auch gefahren - also gestorben wäre ich da draußen sicher nicht.
 
 
naja,
es ist immer noch FFM und da muss man ja schon aufpassen, wem man was wie sagt
Ansonsten aber doch ein eher nettes Plätzchen.

P.S. mit Schlaufen an den Pedalen geht das mit dem "Hinterradhochziehen" für einen Sprung auf den Gehweg doch sehr einfach
 
 
Schlaufen finde ich ja persönlich ein wenig suboptimal. Aber ab nächster Woche darf ich ja mit Klickschuhen und so
 
 
@holynitro:
Ja, klar, aber die eigentliche Kunst besteht ja darin, den Bock möglichst so waagrecht zu lupfen, dass man mit beiden Rädern gleichzeitig und smooth aufsetzt.

In Kürze werde ich beim Schwiegervater wieder Gelegenheit haben, mit Klickpedale zu radeln. Ist wie so vieles letztlich Gewohnheitssache. Ich war als 12jähriger mal zum Schüleraustausch in Frankreich, und die Peugeot- und Motobecane-Räder meiner Gastfamilie hatten alle ausnahmslos Pedalschlaufen, selbst das Damenrad von Maman. Mangels Alternative musste ichs lernen, damit klarzukommen.
 
 
Solche Schlaufen hat man doch im Nullkommanix abmontiert.

Ich glaub die Vorgängerin von Claudine, die mir irgendwann mal geklaut wurde, hatte auch solche, und die hatte ich, neben den ganzen Venus- Aufklebern, abgemacht, bevor ich meine erste Fahrt unternommen habe.
 
 
Mittlerweile
schwelge ich ja in dem unglaublichen Luxus, neben Sir Walter, dem Rennrad, noch ein hochwertiges und robustes Tourenrad mit normaler Pedale zu besitzen. Das hat inzwischen auch den Kindersitz hinten drauf, und wenn ich die Kleine durch die Weltgeschichte gondle, kann ich auf Fußakrobatik auch gut verzichten.

Aber am Rennrad hab ich schon gern was zum Ziehen, und da finde ich die Schlaufenlösung ohne Spezialschuhe für meine Zwecke immer noch ideal.
 
 
Ich wills ja auch keinem verbieten, die Schlaufen zu nutzen.

es war bei nur halt so: Ich kauf das rad, schau mir diesen riesigen Plastikknoten an der da um die Pedale gewickelt war, und fand das einfach nur unästhetisch.

Claudine kam ja direkt mit Clip- Einsätzen. Ich hatte mir dann aber erstmal ein billiges Paar Turnschuhe gekauft, und seit die beginnen auseinanderzufallen denk ich halt darüber nach, die Clipeinsätze auch mal ihrer Bestimmung zuzuführen. Das war vor zwei Jahren. Nachdem ich mich jetzt damit abgefunden habe, daß ich die beigelegten Clips - zumindest bis zum nächsten Umzug - verschlampt hab, hab ich die ebenfalls noch auf die Liste gesetzt.
 
 
Also vor den Klickdingendkirchens habe ich Respekt - muß lustig aussehen, wenn man beim Stehen das Gleichgewicht verliert und die Schuhe nicht abbekommt - ok, ich kenne den Mechanismus nicht, aber ich stells mir immer so gerne vor :D

@Mark
selbstvertürlichst versucht man möglichst "smoothie" wieder aufzukommen, aber die Hauptsache ist doch, dass die Felge sich nicht verdonnert ;) :D
 
 
Ich werds Dir bald berichten können, wie das ist, wenn man an der Ampel die Klicks nicht mehr abbekommt...