Dienstag, 8. Juli 2008
 
Jeden Tag eine schlechte gute Tat
Im Stadtverkehr kommt es ja häufiger - also fast jeden Morgen - vor, daß irgendein LKW eine von zwei Spuren blockiert, und dann fängt das Einfädeln an.
Normalerweise ist das ja kein großes Problem. Solange jeder so nett ist und einen Autofahrer vor sich läßt, paßt das, es gibt kaum Verzögerung, weil der Verkehr weiter fließen kann - im Volksmund nennt sich sowas auch Reißverschlußverkehr.
Doch leider leider gibt es auch den absolut Reißverschluß- untauglichen Menschenschlag. Meist, aber nicht ausschließlich männliche Vertreter der Generation 50+, die im Kindergarten oder vorm Konsum noch das richtige Schlangestehen gelernt haben, und es als 'Vordrängeln' begreifen, wenn sich da einer von rechts oder links einfädeln will. Ihre Standardmethode besteht darin, einfach auf die Stoßstange des Vordermanns aufzufahren und somit zuzumachen.
So einen Vertreter hatte ich heute Morgen hinter mir, nicht neben mir. Der neben diesem Rentner fahrende BMW versuchte noch seinen Wunsch, einzufädeln, durch ein Hupen zu unterstreichen, aber wer sich mal den Willen ins senile Gehirn geschrieben hat, niemanden reinzulassen, der hält sich auch daran. Der Kerl blieb also hinter mir und der BMW mußte sich danach einsortieren.

Dann wurde es wieder zweispurig und ich sortierte mich links ein, weil ich einen Transporter überholen wollte. Dieser stellte sich dann doch als schneller heraus denn gedacht und weil 'meine' Spur ein paarhundert Meter weiter wieder abbiebt, mußte ich also zurück. Und wer fuhr hinter dem Transporter? Genau, unser Rentner vom Dienst. Was aber kein Problem für einen Schutzgeist ist. In bewährter Manier wurde der Blinker gesetzt und dann, frei nach dem Motto 'Auch Rener haben Angst um ihren Lack' langsam nach rechts gefädelt. Im Rückspiegel konnte ich ihn noch fein schimpfen, sehen den alten Sack.

Das Leben ist schön.
 
Von: ericpp um 13:26hlivekommentieren

 
Das Schlimme ist: Dieser Schlag Mensch ist, mal mehr mal weniger stark ausgeprägt, nicht nur ne Ausnahme.

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit tat sich kurz vor Ende der zweispurigen Fahrbahn ein Stauende auf. Alle hatten sich feinsäuberlich rechts einsortiert. Ich bin dann, wie man es eigentlich sollte, auf der linken Spur bis ganz nach vorn durchgefahren, um dann da einzufädeln, und hab mehrere Leute in den Autos rechts neben mir ihren Kopf schütteln sehen. Zum Glück hatte ich wenigstens nicht so ein Exemplar wie bei dir neben mir, als ich einfädeln wollte...
 
 
Ja hey, wie kannst Du es auch wagen, dich einfach vorzudrängeln, wo sich alles schon rechts einsortiert hat. Unterm Erich hätts das nicht gegeben.

Das Reißverschlußfahren ist halt was, was man erst üben muß. Aber es hindert ja niemanden die Kopfschüttler daran, selbst die linke Spur bis nach vorne auszunutzen statt den ganzen Verkehr durch frühes Einfädeln zum Stehen zu bringen.
 
 
Ich hab gelacht ab deinem Eintrag! Hammer!!

Aaaber: 50+ = Rentner? naaajaaa... mein Dad bedankt sich....

aber an der linken spur nach vorne fahren und dann "einfädeln" geht ja wohl gar nicht!!!
 
 
Ich wollte hier nicht allzusehr pauschalisieren. Mein Erzeuger ist auch schon weit über 50, aber noch ein gutes Stück von der Rente entfernt. Aber dieses Neidempfinden, daß man da was weggenommen bekommt was man nur zu doof war sich selbst zu holen - das kommt eben häufiger in diesen Altersschichten vor. Der Herr von gestern kratzte aber sicher schon an den 60 (mir wärs ja lieber, er würde schon am Sargdeckel kratzen, aber das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert...)
aber an der linken spur nach vorne fahren und dann "einfädeln" geht ja wohl gar nicht!!!
Aha, noch eine Reiverschluß- Unfähige ;o)
Natürlich geht das. Die Spur ist da, und sie darf nicht nur bis vorne befahren werden, sie soll es auch. Die, die sich viel zu früh rechts einsortieren sind dagegen selber schuld. Sie verursachen den Stau, in dem sie stehen, selber. Da bleib ich lieber auf der linken Spur.