Freitag, 14. September 2018
 
Weia!
Ist das noch falsch verstandene Hilfe oder Folter in Verbindung mit fahrlässiger Körperverletzung?

Zwei Lehrer aus Rodgau haben einen Schüler mit Wespenstich auf eine derart dilettantische Art und Weise "behandelt", daß ich das Urteil nur begrüßen kann. Laut dem FR- Artikel hat der beteiligte Lehrer erst einen Gabelgriff mit dem Feuerzeug erhitzt, um den Stich auszubrennen, und dann hat seine Kollegin auch noch die Brandblase aufgeschnitten, statt dem Depp das Messer ins Herz zu rammen.
Man möge mir letzteren Satz bitte verzeigen. Eigentlich bin ich ganz friedlich, aber bei einer solchen Mischung aus Sadis- und Dilettantismus kann ich nicht anders.

Jedenfalls mußte der Schüler im Anschluß monatelang einen Schutzhandsch tragen bis die Wunde abgeklungen war. Da erscheint eine Geldstraße von knapp unter 3 Kiloeuro für die beiden beteiligten fast schon milde.
 

 
Dienstag, 4. Oktober 2011
 
Und dann war da noch der frischgebackene Vater in der Familie
...der so gern mal in eine Bäckerei gehen und da Mutterkuchen bestellen möchte.
 
Von: ericpp um 00:51hstories | 0 Kommentare | kommentieren

 
Sonntag, 6. Februar 2011
 
Flöckchen- Mathematik
Letzten Freitag waren Flöckchen und meine Wenigkeit auf dem Weg in die Flöckchenheimat. Mit des flöckchens auto, aber dem Schutzgeist am Steuer. Irgendwann im Laufe der Fahrt machte der schutzgeist mal die Klima an, um die beschlagenen Scheiben freizubekommen - und erhilet vom Flöckchen auf dem Fuße eine Standpredigt wie schlimm das doch sei und daß so der Sprit nicht reichen würde.
5 Minuten später ging dann wirklich das Spritistbaldzuendelichtlein an, und es entspann sich folgende Diskussion:
S: reichts noch bis zur nächsten Tankstelle?
F: Ich weiß nicht, das sind sicher noch 40 km.
S: ja, aber das Lämpchen ist doch grade erst angegangen...
F: Aber wenn das angeht sind nur noch 8 Liter drin.
S: Wie? Du fährst ein 20- Liter- Auto?

Allen bangen Lesern sei gesagt: Der Tank reichte noch hin, und der Schutzgeist hatte sogar noch Kopf und alle Gliedmaßen dran als wir an der nächsten Tanke ankamen.
 
Von: ericpp um 23:50hstories | 0 Kommentare | kommentieren

 
Montag, 17. Januar 2011
 
Dioxin aus dem Drucker
Wie man sich ganz schnell eine ordentliche Ladung Dioxin aus dem Drucker besorgen kann zeigt aktuell Mc Doof.

Ja genau, der Laden, der seit ein paar Jahren seine Gäste frühmorgens mit seinem Frühstückprogramm inclusive extra viel Rührei vergrault.
Ja, und da Ei seit Kurzem nicht mehr so gut geht, kommt man auf die Idee, den Kunden eine Gutscheindruckmaschine übers Netz anzubieten - Sowas kennt man ja auch schon von der Konkurrenz mit dem Krönchen, nur während die Konkurrenz da auch mal schmackhafte Sachen anbietet bietet Mc Doof vor Allem eins: Genau, die ganzen liegengebliebenen Rühreiburger.
Na da greift man als ernährungsbewußter Kunde doch gern zu...
 
Von: ericpp um 11:27hstories | 0 Kommentare | kommentieren

 
Freitag, 6. Juni 2008
 
Royal with cheese
Irgendwie hab ich ja das Gefühl, die Amis haben alle zuviel 'Pulp Fiction' gesehen.

Immer, wenn einer zum Besuch hier rüber kommt, legt er ein Wochenende in Amsterdam ein.

...natürlich nur für die schönen Sehenswürdigkeiten
 
Von: ericpp um 15:06hstories | 0 Kommentare | kommentieren

 
Dienstag, 25. März 2008
 
Itchy Bitchy
Itchy Bitchy war kein gewöhnliche Spinne. Sie wurde nicht gejagt, mußte sich nicht vor dem großen Zweibeinern verstecken, und ihre Netze wurden meist erst entfernt, wenn sie eh schon alt, verstaubt und unbrauchbar geworden waren. Daraus schloß Itchy Bitchy, daß der Zweibeiner ihren Job, diese schmackhaften Fliegen zu fangen und zu verspeisen, gut fand.

Sie dachte öfters darüber nach, wie man sich auf nur zwei Beinen überhaupt aufrecht halten konnte - das ging sicher nur, weil sie so dick, und so kurz im Verhältnis zum Körper waren. Sie sah aber vor Allem die Nachteile von nur zwei Beinen: Nie, aber wirklich nie, hatte sie einen Zweibeiner an einer Wand oder an der Decke entlanglaufen sehen. Vermutlich mußten sie deswegen so groß sein, weil sie sonst keine Möglichkeit hatten, die Decke zu erreichen, mit ihren komischen zwei Ästen, die fast aussahen wie verkümmerte Arme.

Heute hatte es sich Itchy Bitchy gemütlich gemacht - in diesem großen weißen Tal, daß der Zweibeiner meist abends aufsuchte. Dann war es voll mit Wasser, und es wäre gefährlich für eine kleine Spinne, sich dort aufzuhalten. Aber es war später Vormittag, und der Zweibeiner war um diese Zeit normalerweise eh nicht da - sicher war er Zweibeinerfutter jagen - das dauerte meist bis zum Anbruch der Dunkelheit. Doch was war das? Plötzlich stand der Zweibeiner, keine 10cm neben ihr, und sein Ast machte etwas, daß plötzlich Wasser in dieses Tal kam. Hatte er sie nicht gesehen? Kann der nicht etwas besser aufpassen? Dann griff der Ast auch noch nach ihr und hub sie hoch. Itchy Bitchy bekam es mit der Panik zu tun, befreite sich aus diesem Würgegriff und merkte erst im letzten Augenblick, daß sie im Begriff war zu fallen - ins Wasser! Schnell warf sie eine Schnur nach diesem Ast und versuchte wieder hochzuklettern. Doch der Ast bewegte sich hin und her, sie versuchte, durch einen mutigen Sprung den Rand des Tals zu erreichen, rutschte ab und landete direkt in einem Wasserstrudel, der sie erbarmungslos nach unten, ins Dunkel zog. Als es wieder hell um sie herum wurde, war sie sie längst tot.

Der Zweibeiner setzte seine Dusche unbekümmert fort, nahm, nachdem er sich angezogen hatte einen Stab mit vielen bunten Puscheln am Ende in die Hand und beseitigte die letzten Reste davon, daß Itchy Bitchy jemals hier gelebt hatte, von den Wänden. Bis zum Sommer würde eine neue Spinne einziehen und ihren Job übernommen haben, hoffte er jedenfalls.
 

 
Sonntag, 13. Januar 2008
 
Kno11e*
Ich kenne Kno11e schon eine gute Ewigkeit. Er war nie ein guter Freund, aber ich hatte doch das ein- oder andere Mal mit ihm zu tun. So waren wir gemeinsam in einer Schülerzeitungs- AG. Und so durften wir ein Jahr donnerstags, während alle anderen ihre AG- Stunden hatten, gemeinsam unsere Hausaufgaben machen. Und natürlich saßen wir beim Schreiben der Artikel auch öfter nebeneinander - ich erinnere mich da noch sehr gut an den denkwürdigen Tag, als ich ihm erklärte, daß das Ausschalten des PC- Monitors absolut ungefährlich ist, weil die Daten ja im PC gespeichert sind. was bei nahezu jedem PC auf diesem gottverdammten Planeten zutrifft, stimmte beim den Schneider- PCs, an denen wir arbeiteten leider nicht, und weder er noch die herbeigerufene Lehrerin wollten mir glauben, daß ich ihn nicht hereingelegt hatte. Aber da er selbst den Knopf gedrückt hatte kam ich mit nem fetten Anschiß davon.

Damals hatte er seinen Namen noch nicht. Den bekam er erst später. Namensgebend war seine Statur: klein, rund , er sah eben einfach wie eine Kno11e aus, und basta.

Ein paar Jahre später jedenfalls trafen wir uns dann ab und an nochmal in einer nahegelegenen Dorfdisse. Ich, weils der einzige Ort mit halbwegs elektronischer Musik war, zu dem ich auch mal Freunde mitnehmen konnte (alles andere war denen zu weit), und er, weil ihm der Ort als allgemein verschriener Drogenumschlagplatz bekannt geworden war. Nachdem er seine Rauchwaren erworben hatte verschwand er dann meist sehr schnell wieder.

Letztens habe ich ihn wiedergesehen, und ich war doch leicht schockiert. Wie erwähnt ist er mein Jahrgang, aber was da an mir vorbeilief sah zumindest wie ein Anfangvierziger aus. Nicht daß ihm mittlerweile doch sehr viele Kopfhaare fehlen. und er etwas zugenommen hat - das kommt ja schonmal vor in den knapp 10 Jahren die ich ihn nicht gesehen habe - Aber sein Blick - so was von müde. Mist aber auch, lieber nicht drüber nachdenken, ob es die Gegend ist, oder ob er selbst nachgeholfen hat.

*Wie man sehr gut sehen kann, habe ich im Namen einige Buchstaben durch Zahlen ersetzt. Lesen könnt Ihr es hoffentlich trotzdem, aber ich möchte nicht unbedingt gefunden werden.
 

 
Dienstag, 13. November 2007
 
Traumgeschichte
Mit einem Staubsauger kann man Bücher aufsaugen, einfach so. Shhhht, und fort ist eins, in weniger als zwei Sekunden. Ein verdientes Ende zum Beispiel für die Bild- Bibeln. Ich habe aber Angst um mein Bücherregal, das wird nämlich teuer auf Dauer. Aber vielleicht, mit ein Bißchen mehr Übung, ließe sich da auch eine Wette mit machen, 30 Bücher in der Minute wegsauen, beim Gottschalk und, ich sehe mich schon als Fernsehstar und Wettkönig. Physik ist schon toll, in meiner Traumwelt...
 

 
Dienstag, 5. Juni 2007
 
Eine etwas andere Wallfahrt - Pt7
Aus einer kleinen SMS- Schlacht mit Frau Morgenstern und einem Fitzelchen zuviel Zeit entwickelte sich eine etwas längere Geschichte über eine Rom- Reise und den Abenteuern die zwei wohlbekannte Blogger auf dieser erleben durften.
Das haben sie jetzt davon! Weil sie den Papst vermöbelt und in Shorts durch eine Kirche gelaufen sind - ganz zu schweigen von der Schamlosigkeit, Winnie Puh- Artikel nach Italien zu bringen, sitzen Frau M. und Herr S. im sichersten Gefängnis Italien. Gerade eben durften sie beobachten, wie eine Befreiungsaktion für einen anderen Verbrecher bleihaltig vereitelt wurde. Werden sie jetzt noch das versprochene Nutella zum Frühstück bekommen?
[Zum Anfang der Geschichte]



Zehn Minuten Später war der Putztrupp da und begann mit den Aufräumaktionen. Eine der Putzfrauen, eine alte, ziemlich faltige Frau mit Kopftuch, kam Herrn S. auffällig bekannt vor. Genau diese Frau kam jetzt auf die Zelle von Frau M. und Herrn S. zu und sprach: 'Komme sie mit. Wir musse die Zelle saubermache.'
Die beiden folgten der alten Frau durch das gesprengte Loch nach draußen, wo eine schwarze Stretchlimosine stand. Die Frau hieß die beiden einsteigen und setzte sich den beiden gegenüber. Doch erst, als sie das Kopftuch ablegte und auch die Kittelschürze abstreifte, fiel bei Herrn S. der Groschen: 'Silvio, Du hättest uns wenigstens noch über Nacht da lassen können. Wir hätten morgen Nutella zum Frühstück bekommen.'
'Dasse Vergnugen hätte ich Dir gerne gelasse. Abere eure Verbreche ware so schlimm - ihr hättet morgen frih schon tot sein könne - mit Winnie Puh- Fans wird nichte gespasst.'
'Hast Du denn schon eine Idee, wie Du uns außer Landes bringst?'
'Uber die Grenze nache Norde gehet gar nicht, aber ich kann Euche meine Boot leihe. Die liege grade um die Ecke, und wenne Ihr es in internationale Wassere schafft, kann man Euch gar nichts mehre. Naturelich kenne ich Euche nicht, falls man mich fraget. Saget mire einfach Bescheid, wo Ihr es parkt.'

Nach einem kleinen Kaffeekränzchen - soviel Zeit muß schließlich sein - in Silvios Villa in den Albaner Bergen, von der aus sie einen wirklich phantastischem Blick über ein Rom hatten, das an allen Ecken und Enden blau flackerte, fanden sich die beiden jetzt wirklich berüchtigten Terroristen auf Silvios Jacht mit Kurs auf Kreta wieder.
Über Radio konnten sie hören, daß Romano, nachdem er von dem Ausbruch hörte, seinen Besuch in einem deutschen Ostseebad abbrach und zurück nach Italien geflogen kam. Menschenrechtsgruppen diskutierten über die Sinnhaftigkeit der Winnie Puh- Verbote und ein gewisser Silvio stellte drei Tage später erstaunt fest, daß seine Yacht fehlte. Ganz Italien war erschüttert und bereitete sich auf Neuwahlen vor. Nur von einem alten Mann, der in seiner Villa über der Stadt vermöbelt worden war, sprach irgendwie niemand.

Frau M. und Herr S. sonnten sich auf dem Deck von Silvios Yacht. Die Küste mit den malerischen weißen Häusern kam langsam näher. Eine sehr faule Woche, deren Ergebnis sich in einer kräftigen Bräune zeigte, neigte sich dem Ende zu.
'Das sollten wir öfter machen.' sprach Frau M.
'Du meinst so durch die Gegend fahren und alte Männer verprügeln? Oder eher, verbotene Gegenstände einführen um dadurch unsinnige Gesetze zu kippen?'
'Das mit dem Einführen könnte man jetzt auch falsch verstehen, lieber Schutzgeist'
'Vielleicht hast Du das ja gar nicht falsch verstanden?'
'Du bist unverbesserlich. Silvio hat übrigens grade die Begnadigung gefaxt - das ging richtig flott, nachdem er wieder Präsident war'
'Jupp. Der vergißt seine Freunde eben nicht. Was hältst Du eigentlich von seiner Idee, Dich als Winnie Puh- Botschafterin bei der UNO vorzuschlagen? Frau Morgenstern, die offizielle Verkünderin der Kindlichen Glückseligkeit.'
'Das klingt schon gut. Aber das muß ich mir nochmal überlegen. Eigentlich hab ich ja schon einen tollen Job. Und Macht korrumpiert so schnell. Außerdem ist mir New York einen Tick zu hektisch.'
'Jetzt sag bloß, nur weil Dir New York nicht gefällt, willst Du die Kinder dieser Welt im Stich lassen? Aber weißt Du, ich hab mir in den letzten Tagen so meine Gedanken gemacht. Stell Dir mal vor, es gäb sowas wie Geschwister. Das gibts ja bei vielen Tierarten. Ich würde mir das sehr grausam vorstellen.'
'Uh ja, Das wäre ja ganz schlimm. Mir gefällt die Welt besser so wie sie ist.'

[Ende, Finito und alle Happy]

Offizieller Disclaimer: Alle Orte, Personen und Handlungen dieser Geschichte sind natürlich frei erfunden, und ebenso natürlich kam beim Schreiben dieses Textes kein Lan zuschaden und wurde keine Regierung gestürzt. Darüberhinaus gibt es weder eine Stadt Rom, noch gibt es eine Frühstückscreme namens 'Nutella', Leonrdo di Caprio ist in keinem seiner Filme gestorben, und sollte an irgendeiner Stelle dieser Geschichte Blut fließen, dann war es natürlich wahlweise Ketchup oder Erdbeersirup. Helikopter hören sich für Frauenohren übrigens genauso an wie Vespas oder Traktoren, das Disney- Verbot in Italien wurde übrigens schon 2003 aufgehoben und die Mutti von Herrn S. wird auch nicht sauer, weil er keine Ansichtskarten schickt (das tut er nämlich laufend nicht). Sollten Sie gerne einmal im Doppelbett in einem Italienischen Gefängnis übernachten wollen, dann wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihr örtliches Reisebüro.
Achja: Das wunderschöne Bild im Titel verletzt natürlich keine Urheberrechte.
 
Von: ericpp um 00:52hstories | 0 Kommentare | kommentieren

 
Montag, 4. Juni 2007
 
Eine etwas andere Wallfahrt - Pt6
Aus einer kleinen SMS- Schlacht mit Frau Morgenstern und einem Fitzelchen zuviel Zeit entwickelte sich eine etwas längere Geschichte über eine Rom- Reise und den Abenteuern die zwei wohlbekannte Blogger auf dieser erleben durften.
Frau M. und Herr S. haben ihre ganz besondere Art mit Gott zu reden. Nicht daß Gott etwas dagegen zu haben scheint, aber zumindest die italienische Polizei scheint das ganz und gar nicht zu mögen und verfolgt sie bis unter den letzten Olivenbaum in der Toskana.
[Zum Anfang der Geschichte]



Das Gefängnis ist ein trister grauer Bau. Der Flur ist mit hellgrünen Kacheln gefliest, an den Wänden sind überall braune Flecken, die von Folterszenen berichten. Frau M. sitzt einsam in ihrer Zelle und trauert ihrer Handtasche hinterher in der noch ein Tafel Schokolade versteckt ist.
'Den Wärter, der die anpackt, den werde ich...'
Auf dem Flur ertönen Schritte, dann steht ihr Wärter vor ihr, diesmal deutlich freundlicher: 'Signore S. bittet Sie, mitzukommen'
'Oh wie lustig,' dachte Frau M. 'hier gibt es also auch einen Kommissar der S. heißt.'
Sie stand auf und folgte dem Wärter durch den Flur, doch statt in Richtung der Vernehmungszimmer die sie schon zu gut kannte, bog der Wärter ab in Richtung der Männerzellen. Frau M. hörte tief in ihrem Hinterkopf ein lautes Klicken als ihr die Erkenntnis kam. Zwei Minuten später waren sie wieder vereint.
'Was man mit Geld alles erreichen kann. Rauslassen wollte er uns zwar nicht, aber schau mal. Ich habe ein wunderbar großes Doppelbett, einen Korb voll Früchte, und ich hab fürs Frühstück Nutella bestellt.'
'Kannst Du mir auch meine Handtasche besorgen?' kam die zaghafte Frage von Frau M. und als Herr S. zögerte setzte sie einen drauf: 'da hab ich noch Schokolade drin'
Fünf Minuten später teilten sie sich die Schokolade und richteten sich für die Nacht ein.
'Es sieht nicht gut aus für mich' sprach Herr S.. Einbruch, tätlicher Angriff auf einen Geistlichen sowie das Betreten einer Kirche in Shorts - das könnte mir lebenslänglich einbringen. Außerdem wollen sie meine Kontaktpersonen im Vatikan herausfinden.'
'Das ist noch gar nichts. Stell Dir vor. Mir werfen sie vor, ich hätte satanistische Symbole bei mir getragen.'
'Du und satanistisch?'
'Ja, ganz schlimm. Weißt Du warum? Winnie Puh ist in Italien verboten. Was ist das für ein grausames Land!'
'Das ist wirklich herzlos. Wir sollten Amnesty kontaktieren'
'Laß mich bitte nicht allein.'
'Keine Bange, ich habe noch ein paar Asse im Ärmel. Aber erstmal machen wir es uns gemütlich. Wozu hab ich sonst die Wärter bestochen. Ich hoffe Du beißt nicht? Weil irgendwie müssen wir uns dieses Bett wohl heut Nacht teilen'
'Ich beiße höchstens in die Schokolade' Frau M. stutzte 'Du hast sie doch nicht schon alle gegessen? Ah, da ist ja noch ein Stück. Ich muß Dich aber warnen: Schnarchen, Bettdecke klauen oder Hauen gibts nicht. Und wenn ich unruhig schlafe brauch ich sehr viel Platz. Willst Du Dich nicht lieber direkt mit der Couch... mit dem Fußboden anfreunden?'

Der Streit wurde durch einen mächtigen Bada- Boom unterbrochen, die Deckenlampe schwang hin und her, und eine riesige Staubwolke schob sich durch den Gefängnisflur. Vermummte Gestalten sprangen, mit Gewehr im Anschlag, durch den Flur. Herr S. schrie eine von ihnen an: 'Hey, macht doch nicht so nen Krach! Ich hatte eigentlich eine diskretere Aktion bestellt'
'Ey was geht, alda!' brüllte ihn eine der vermummten Gestalten an 'Wir sind nicht wegen Dich da. Weißt Du, wo die den sich Abdul hingetan haben ey?'
'Abdul? Der Langweiler der nicht pokern wollte? Den hab ich in den Westflügel verlegen lassen' Da ganz durch, dann die dritte Tür rechts.'
Die Gestalten sprangen den gewiesenen Weg. Nachdem sie die dritte Tür rechts aufgerissen hatten erklang plötzlich Automatikfeuer. Dann war Ruhe. Die Beamten der benachbarten Polizeikaserne hatten ihren Job getan. Und Abdul würde seine nächste Befreiungsaktion auch in einer etwas diskreteren Form bestellen.
...

[Zum siebten Teil]


Alle Orte, Personen und Handlungen dieser Geschichte sind natürlich frei erfunden, und ebenso natürlich kam beim Schreiben dieses Textes kein Lan zuschaden. Darüberhinaus gibt es weder eine Stadt Rom, noch gibt es eine Frühstückscreme namens 'Nutella', Leonrdo di Caprio ist in keinem seiner Filme gestorben, und sollte an irgendeiner Stelle dieser Geschichte Blut fließen, dann war es natürlich wahlweise Ketchup oder Erdbeersirup. Helikopter hören sich für Frauenohren übrigens genauso an wie Vespas oder Traktoren, und die Mutti von Herrn S. wird auch nicht sauer, weil er keine Ansichtskarten schickt (das tut er nämlich laufend nicht). Sollten Sie gerne einmal im Doppelbett in einem Italienischen Gefängnis übernachten wollen, dann wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihr örtliches Reisebüro.
Achja: Das wunderschöne Bild im Titel verletzt natürlich keine Urheberrechte.