liegt die Location vor uns. Keine Menschen in Sicht, keine Musik, eigentlich kein Garnix zu hören - langsam kommt der Verdacht wieder hoch, den ich beim letzten Blick auf die Website schon hatte - daß die Party bereits gelaufen sein könnte.
Direkt vorm Eingang erwartet uns dann die Gewißheit - wir werden mit den Worten: 'Hey, normalerweise bin ich der Letzte der auf einer Party auftaucht begrüßt'.

Die Bestätigung, daß wir das unglaubliche Talent bewiesen haben, eine drei Tage dauernde Party um ganze 6 Stunden zu verpassen...

Eigenlich bin ich ja gerne früh auf einer Party, aber zur Time Warp wäre das einfach nur falscher als falsch. Da das Event nicht pünktlich zum erstenen Hahnenschrei endet sondern bis in den frühen Nachmittag hinein andauert, und die besseren Musiker auch noch für dieses Nachspiel aufgespart werden, tut es wirklich Not, erst spät aufzukreuzen.
So kam meine Wenigkeit samt Begleitung erst gegegen halb 2 an, also genug Zeit, vom Parkplatz über den entleerten Vorplatz und an den gelangweilten Security- Leuten vorbei aufs Gelände zu gelangen. Daß die Securitys mich mal wieder nicht durchchecken wollten, seh ich als persönliche Beleidigung, seh ich wirklich sooo harmlos aus?
Die gute Musik spielte fast ausschließlich auf Floor 2 - also direkt dort hin, um ein leider etwas zu trancelastiges Finale von Tiefschwarz zu erleben.
Dann fing die Party an. Sven fängt erstmal gemütlich an, mit 'Los ninos del Parque' hat eine halbe Stunde später dann auch die Scheiben mit Baß gefunden, spielt sich langsam warm.
Beim Titel 'Mitternachtstraum' (der mich dann doch leicht an 'Dein Schweiß' erinnerte) begann er, eine negative Eigenschaft zu zeigen - er schaltete das Mikro ein, beglückte das Publikum mit poetischen Perlen wie 'Feiere Alder' *kopfschüttel* aber schaffte es immerhin auch, dem Publikum die mit ihm auf der Bühne feiernden DJs vorzustellen - oder einige von ihnen. Ein recht solides Set was er da hingelegt hat, in dem natürlich auch 'Knight of the Jaguar' nicht fehlen durfte, hach haben wir getanzt.

Sehr positiv fielen die Effekte auf. Konnte man in den letzten Jahren ungestört das Wellblechdach bewundern, wurde man diesmal von einer dreigeteilten Leinwand abgelenkt, auf die die VJs wechselnde Projktionen schickten. Zwischen den Leinwänden waren Laser plaziert, die ihre Strahlen durch die Halle schickten.
Doch auch das Publikum stand nicht nach. Viele waren wohl in der Vorwoche bei Lidl oder im nächsten Anglerladen gewesen und schwangen munter ihre Knicklichter. Dafür hielten sich zumindest die peinlich bunten Neonklmamotten in Grenzen.
Den Time Warp zu tanzen konnte man übrigens ziemlich vergessen, es war einfach nicht genug Platz, um einen munteren Sprung nach links zu vollführen.
Inzwischen betrat Matthew Johnson die Bühne, der eine Stunde live vortragen durfte, natürlich anmoderiert von Sven. Aus der Stunde wurden fast anderthalb, die nicht nur die Tänzer unten sondern ach Matthew selbst nicht stehenblieb. Er mischte grade n Beat, Breaks, Percussions und Flächen zu einem einem sehr treibenden Set - und übergab im richtigen Moment an Richie Hawtin, der leider ohne Ricardo auskommen mußte - irgendjemand hatte Herrn Villalobos zur gleichen Zeit zu einem anderen Floor bestellt. Das hinderte ihn aber nicht daran, einen fulminanten Start hinzulegen und inzwischen hatte man sogar ein wenig mehr Platz zum Tanzen. Sven half ihm gelegentlich beim Plattenwelchseln und so vergingen auch die nächsten Stunden wie im Fluge.

Alles in Allem habe ich viel getanz, viele lächelnden Gesichter gesehen, durfte Feststellen, daß die Damen auf elektronischen Veranstaltungen selten Sport- BHs tragen, und war erstaunlich fit - ich dachte, die Winterträgheit würde mich früher darniederstrecken. Nur mußte ich ein wenig früher wieder aufbrechen als gewünscht, da meine Begleitung noch einen weiten Weg heimwärts hatte. Aber was tut man nicht alles?
Alles in Allem ist die TW eh schon mein traditioneller Anfang ins Partyjahr, wofür ich gern den Dortmunder Hilferuf ignoriere. Und ich werd mit hoher Warscheinlichkeit auch nächstet Jahr wieder da sein, und wohl kaum früher als in diesem.

...the Time Warp again! *sing*

Vergeßt, was hier grade noch über den läppischen Club unterm Roßmarkt stand.

Denn 'Mr. Sunglasses at Night' Tiga is in the Town.
An Samstag, am schönen Samstag und in den schönsten Räumlichkeiten von Ostfrankfurt Offenbach.

Den laß ich mir definitiv nicht entgehen.

Überhaupt... was Ata im März alles eingeladen hat. DJ T., Steve Bug, Ivan Smagghe, Tobi Neumann. Und am 30. könnte man Ricardo Villalobos in Fechenheim bewundern. ich glaub der Winter ist wirklich vorbei.

Wenn wir grade bei Köln waren:

In ein paar Tagen ist das unselige Brimborium vorbei, und nächste Woche wird die Stadt mit der Co/Pop höhere Weihen genießen dürfen. das einstmalige Rahmenprogramm der inzwischen umgezogenen Popkom hat sich zu einem feinen Festival für elektronische Musikformen gemausert.
Labels und Artists präsentieren sich dem Kenner. DJs lassen ihre Kunst hören, VJs zeigen ihre Fertigkeiten und das Publikum wird auch angenehmer sein.

Zum sonntäglichen Abschluß wird die Dreieinigkeit von Richie Hawtin, Ricardo Villalobos und Magda auf den Pollerwiesen bzw. im Jugendpark aufspielen. Da werde ich doch gerne anwesend sein und den Minus- Segen empfangen.
Wer tanzt sündigt schließlich nicht - und wer ohne Sünden ist braucht sich auch nicht davon freizukaufen.

...hat immer was besonders.

Die Klänge werden von keiner Wand zurückgeworfen, die Luft wird, selbst wenn viele am tanzen sind, nicht stickig, nicht heiß, und wenn man mal ein paar ruhige Minuten haben will, kann ein paar Schritt weit weg gehen und von da aus zusehen.
Elektronische Musik im Freien hat auch sschon sowas wie Tradition, denke man nur an die unzähligen Paraden in allen Städten rund um den Globus - auch wenn die Mutter aller Paraden derzeit eine Auszeit nimmt (die auch keinen mehr juckt), der Love Family Park fand dieses Jahr auch zum zehnten Mal statt und vor 10 Jahren war die erste Nature One.

Trotzdem ist die Sonne Mond Sterne an der Bleilochtalsperre im thüringischen Saalburg etwas besonderes - verzichten die Veranstalter doch bewußt auf gewisse musikalische Spielrichtungen (oder zumindest größtenteils), was sich sehr positiv auf die Zusammensetzung des Publikums und damit auch auf die Feierstimmung auswirkt.

Hier kommt wirklich nur hin wer die Musik liebt - um die Musik zu bekommen die er liebt. Und ich mittendrin - ich freu mich ja so!
Am Freitagmorgen gehts irgendwann los, im Laufe des frühen Nachmittags wollen wir dort sein, Zeltplätze für eventuell nachkommede abstecken, Grill und Zelte aufbauen.
Abends erwarten uns so hohe Herren wie Matthew Johnson, Richie Hawtin, Ricardo Villalobos, vielleicht ja auch The Prodigy wenn ich dazu Lust habe.
Samstag werden unter Anderem die Whignomy Brothers, LFP- Held Andre Galuzzi oder Kruder und Dorfmeister die anbentende Menge beschallen.

Man kann mit einem Schiff auf den See rausfahren, natürlich ebenfalls mit erstklassiger Beschallung, und so dort draußen feiern, die Zelte sind alle seeehr psychedelisch dekoriert und ja, auf die vielen feiernden Mensche da freu ich mich auch.

Es ist jetzt viereinhalb Jahre her, daß man mir das erste Mal von der 'SMS' vorschwärmte. Kein Wunder, daß ich mich dann im gleichen Sommer noch davon überzeugen mußte, daß sie wirklich so gut ist. In den letzen drei Jahren hab ichs leider nicht wieder geschafft dort vorbeizuschauen, aber jetzt ist es endlich wieder soweit.

Die Bilder vom Lovepark.
Und endlich hats Volker auch geschafft, die online zu stellen: hier zum Kucken
Dazu gibts noch ein kleines Review einer mir gääänzlich unbekannten synesthesia dem ich mich größtenteils anschließen kann. Vielleicht noch mit der Ergänzug daß mir der Michael Mayer gar nicht gefallen hat, aber das kann auch daran gelegen haben, daß er größtenteils Musik im Plattenkoffer hatte, die nicht zur Anlage paßte. Ich werd ihn wohl nochmal auf nem anderen Event anhören um das genauer zu wissen.
Dafür habe ich ausgiebigst Tiefschwarz genießen können, die, neben einer rockenden Beschallung ihren Auftritt auch durch einige nett Späße erlebenswert machten - eigentlich kasperten die zwei die ganze Zeit nur da oben rum.
PS: Man kann es vielleicht erahnen, daß die Sonne den ganzen Tag über mächtig geknallt hat. Entsprechen sahen auch einige der Besucher aus. Wer sich nicht ausgiebigst mit Sonnenöl einmassiert hatte, konnte sich im Anschluß jedenfalls direkt bei Bully als Schauspieler für den zweiten Schuh des Manitou melden.

Morgen ist es wieder soweit.
Sven, der Meister der Decks lädt zur Feier des Love Family Park. Nachdem diese Woche auch Petrus seinen Segen abgegeben und gutes Wetter versprochen hat, tobt der Run auf die Karten.
Und so werden sie alle wieder nach Hanau pilgern, um ihnen zu huldigen - Der Feiermaschine Sven Väth, dem funky Turntablerocker, dem unschlagbar minimalen Team Richie Hawtin und Ricardo Villalobos, den preisgekrönten Tiefschwarz(en), dem Shootingstar Tobi Neumann, Den Veteranen Frank Lorber und Toni Rios oder dem kompakten Michael Mayer (den man wirklich 'deutsch' aussprechen sollte, is ja auch en Kölsche Jung, ne), und natürlich noch einigen anderen.
Dazu gibts natürlich wieder eine erstklassige Deko von Stellmacher und Jensen, und die beste Feiergemeinde die sich Hessen wünschen kan - Einen schönen Sonntag lang. Und ich werde mittendrin sein, und es mir hoffentlich gutgehen lassen.

So, nachdem ich mich ein kleines Wenig von der N8 erholt hab, und da ich immer noch auf nette Menschen warte die anrufen und möchten daß ich sie besuche (Kleinanzeigen sind doof), faß ich dochmal die Ereignisse zusammen:

Vorspiel:
Durch Zauberhände wurde mir die Kunde zugetragen, Gimbal lege im Sol i Luna in Wiesbaden auf. Da so ein Gimbal selten alleine unterwegs ist und zumindest noch den ein- oder anderen Fan mit anschleppt, entschloß ich mich also kurzfristig, meine Pläne zwecks Ausgeschlafenheit für heute über Bord zu werfen und die Clublandschaft dieses Städtchens am Taunus ein wenig zu erkunden - immerhin liegt mein letzter (enttäuschender) Versuch in die Richtung schon lang lang zurück.

Ankunft:
Irgendwas sagte mir, daß ich eventuell auch noch auf andere bekannte Gesichter treffen könnte, kannte ich doch noch einen der Veranstalter aus früheren Tagen, und siehe da - er erwartete mich schon am Eingang.
Ein Blick hinein ließ mich dann allerdings doch ein wenig mulmig werden: Ist die Räumlichkeit auch schön schön, schön groß und schön beschallt, sind dazu die Getränkepreise auch schön günstig, so ließ der Zuspruch doch zu wünschen übrig - außer den Veranstaltern und deren Freundeskreis hat offensichtlich niemand den Weg gefunden.

Na und?
Doch damit wird sich schnell abgefunden. Wenn der schönde Pöbel den Weg nicht finden, rocken wir halt alleine die Bude. Dagegen hatte auch der Betreiber nichts einzuwenden, auch wenn er hinter der Theke alles andere als ausgelastet war.
Dazu hatte Gimbal auch allseits beliebte Begleitung mitgebracht, mit der ich dann - oh Zufall - direkt mal über eine Party sprechen konnte die wir beide wohl vor 4 Jahren besucht haben - was einem so alles auffällt wenn man sich über DJs unterhält.

Der Gimbal:
Da es ja auch um ihn geht, greifen wir mal kurz ein wenig vor. Der probierte nämlich direkt mal alle Scheiben die er in seinem Köfferlein mitgebracht hat aus und legte, nicht nur technisch sehr gut gemixt, von Funky House über Breakbeats, Tec House und die allseits beliebten Clubklassiker ein sehr abwechslungsreiches Set hin, das die vielen vielen Anwesenden (nach ner kurzen Verschnaufpause für die sein Vorgänger verantwortlich zeichnet) gut zum Tanzen brachte. Weiter so, und beim nächsten Mal vielleicht etwas weniger Höhen ;-)

Die Residents:
Die DJs des Abends legten Tec House auf, was derzeit eh als meine Leib- und Magenmusik zählt, so konnte ich mich sehr flott einleben. Einige sollen auch andere Musikrichtungen bevorzugen aber solange sie das auch so gut tun, kann mir das auch recht sein. Dazu waren sie alle ansprechbar und nett, was ich wegen des gigantischen Andrangs natürlich voll auskosten konnte.

Fazit:
Der Weg hat sich gelohnt. Gute Musik, gute Leute, schöne Location. Ein wenig Werbung könnte sicher gut tun, da es mehr Spaß macht, wenn man in Gesellschaft feiert, also tut, was Ihr Euch vorgenommen hat.
Ich werd sicher mal wieder vorbeischauen.

PS: Die Grüße wurden auch ausgerichtet (@chewie)

...ist es doch, wenn der Herr Gimbal da verweilt, und wenn er dazu auch noch seine Houseseplatten mitbringt und auf den Tellern kreisen läßt ist es erst recht ein Grund hinzupilgern - selbst wenn ich am nächsten Tag früh raus muß - und das werd ich wohl müssen.

Zumindest weiß ich jetzt, was ich am Freitag vorhab: ab ins Sol i Luna und dem Gimbal lauschen *vorfreu*