Freitag, 17. Dezember 2004
 
lügt Heise? oder spielt Nutzwerk beleidigt
Die Leipziger Firma Nutzwerk ist nicht unbedingt durch ihre gute Software bekannt geworden, sondern durch die Methoden wie sie es verkaufen will.
Zumindest versucht sie das, wenn auch ohne große Erfolge.


Dabei fing die Firma doch erst vor zwei Jahren mit einigen ach-so -hhoffnungsvollen Patenten an. Mit denen scheint es aber nicht so weit her zu sein. Nachdem eines bereits im letzten Jahr für nichtig erklärt wurde und die anderen gerade gut genug sind um als Warnbeispiel für Trivialpa Softwarepatente und deren Ausnutzungspotential zu dienen klagt die Firma seit Oktober gegen den Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur FFII. Anlaß ist, daß der Firma wohl die Inhalte der oben verlinkte Warnbeispielseite nicht gefällt (die Domain ericppluegt.de ist übrigens auch noch frei).
Jetzt nahm man einige Fehler im Bericht von Heise über diese Klage zum Anlaß um dem Verlag Lüge vorzuwerfen. Da man trotz Korrektur dieser Unrichtigkeiten immer noch nicht zufriden war, war man dann sogar noch so innavoativ, die Seite heiseluegt.de zu schalten. Darauf sieht man drei wohlgenährte junge Herren die versuchen böse zu kucken und untendrunter die Vorwürfe.
Neben den im Bericht bereits geänderten Fehlern soll Heise angeblich absichtlich so schlecht über den Hersteller von Sicherheitssoftware für Bild-Leser schreiben um seinen Werbepartnern einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Hier schafft es die Firma, sich in eine Konkurrenzsituation mit Firmen wie Symantec (Norton bla..) Telekom oder Microsoft zu setzen und sieht in der Tatsache daß alle drei über die Medien von Heise für ihre Produkte werben eine Bestätigung für ihre Theorie. Saddam hatte ja auch Massenvernichtungswaffeln, also warum nicht?
Zusätzlich wird versucht, sich durch eine Begriffsverwirrung von Softwarepatent und Verfahrenspatent in ein gutes Licht zu rücken. Denn natürlich hat die Firma ein Verfahrenspatent angemeldet, aber eben, soweit ich deren nicht gerade gut umschriebene Patentschrift verstanden habe, auf eine reine Softwarelösung (== Softwarepatent) - und die sind in Deutschland gar nicht zulässig.

Heise spart sich einen Artikel über diese leicht lächerliche Aktion, aber in einem Bericht auf Golem über den von Nutzwerk initierten bizarren Streit wird ein Pressesprecher zitiert, daß juristische Schritte eingeleitet seien.

Viel Sympathie scheint sich Nutzwerk damit jedoch nicht einzuhandeln. Sowohl auf den Kommentaren bei Golem, also auch in diversen Blogs, wie hier zum Beispiel bei medienrausch herrschen Stimmen vor, die an der Seriösität des Sächsischen Unternehmens zweifeln.

Naja, ich denke mal, da sollte ich die Berichte zu weiter verfolgen. Aber letztendlich wird die Seite ohne großes Gedöns wieder aus dem Netz verschwinden.
 

 
Brot für die GEZ - Teil2
Aus aktüllem Anlaß:

Hey, erfreulicherweise wird dieses Blog nicht mehr hauptsächlich von Leuten angesurft die das Wort 'Scheiße' suchen. Aus mystischen Gründen hat google mich auf den vierten Platz unter den Suchergebnissen zu 'Brot für die GEZ' gesetzt und aus noch mystischeren Gründen kommen von ebendieser Seite Dutzende Besucher - das find ich doch gut.

Weil ich finde, daß Leute, die sich für dieses Thema interessieren, nicht nur einfach auf diese witzige Seite weitergeleitet gehören, sondern auch ein paar weitere Informationen verdiehnen, also mal eine kleine Zusammenfassung von dem was ich bisher über die GEZ zusammengetragen hab bzw. warum ich überhaupt soviel über den Verein schreibe:
Für mich als Nur- Radio- Hörer kostet die GEZ- Gebühr doch fast gar nix. Bisher zumindest. Wurde doch am 8. Oktober von den deutschen Ministerpräsidenten beschlossen, daß wir alle mehr GEZ- Gebühr bezahlen dürfen. Und daß Leute die keinen Fernseher haben dafür bestraft werden und auch noch für ihren PC löhnen dürfen.
Das hat natürlich auch zu Entrüstung bei Wirtschaftsverbänden geführt, die man auch nicht mit einem sehr suspekten Entlastungsangebot für Großunternehmen beruhigen konnte.
Sehr schön ist, daß die politisch dafür Verantwortlichen ihren idiotischen Schritt weder begründen können noch wollen.
Sehr gut bewiesen hat das der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff, der in einem Interview mit der Netzeitung eingentlich genau das Gegenteil von dem behauptet was er mit verursacht hat.
Aber auch die Vertreter anderer Bundesländer sind nicht besser und vertreten eine hirnlose Argumentation.

Dabei ist es offensichtlich daß es sich bei der Einführung von GEZ- Gebühr auf PCs um eine versteckte Internetsteuer handelt, die offensichtlich noch schnell genug eingeführt werden soll bevor eine größere Bevölkerungsgruppe auf das mäßige Informations- und das immer grausamer werdende Unterhaltungsangebot der TV- Anstalten verzichtet - denn technisch ist Fernsehen übers Internet in brauchbarer Qualität überhaupt noch nicht machbar - und würde schon bei nur geringer Nutzung die DSL- Leitungen der Telekom zum Schmelzen bringen.

Deswegen gibts auch die ein oder andere Gruppe von Leuten die sich dagegen wehren, zum Beispiel die Initiative Schon-abGEZockt.de oder die Jungs von Rundfunkgebührenzahler.de die Informationen zu dem Thema zusammentragen und Aktionen planen.
Bei ersteren kann man sich einen Gruß ausdrucken den man dann seiner Abmeldung beilegen kann.

Von der witzigen Seite nahm es dagegen die Aktion Brot für die GEZ Leider wurden die wohl inzwischen aus dem Netz gemahnt - von wegen Wohltätige Organisationen und älterem Markenrecht. Aber die Dokumentation dieser Aktion ist - mit netten Fotos immer noch bei Heise verfügbar.

Und der Spiegel hat ein schönes Dossier über die Machenschaften der GEZ die übrigens alles andere als Brot für ihre Dienste verlangt.
 
Von: ericpp um 14:11habGEZocke | 0 Kommentare | kommentieren