Montag, 1. Oktober 2007
Ein Anno- Klon mit ein wenig Echtzeitstrategie
Schon die Ankündigungen - noch bunter, noch mehr Wusel, endlich Frauen (hey! Was waren denn die Amazonen bitteschön?), eine richtige Stadt aufbauen - ließen nichts Gutes ahnen. Nachdem ich jetzt die Demo ausprobiert habe, hat es sich bestätigt:
Schon wieder ein Spiel, daß den Namen Siedler nicht tragen sollte. Aber diesmal war ich, im Gegensatz zum Teil 5 immerhin schlauer und habs mir nicht direkt gekauft.
Aber fassen wir einfach mal die Kritikpunkte zusammen:
Die bereits im 5. Teil arg reduzierte Wirtschaft wird hier zwar erheblich umgeschmissen, aber nicht wirklich verbessert. Man hat immer noch nur zwei Stufen - eine Sorte Gebäude die die Rohstoffe besorgt, und eine zweite die sie weiterverarbeitet. Die einen baut man da wo die Rohstoffe anfallen, aus den anderen baut man seine Stadt auf. Das ist langweilig, weil zu vorhersehbar.
Aber überhaupt die Rohstoffe! Erinnnert sich noch wer an die beliebten Geologen mit ihren Hämmerchen? Sowas braucht man heute wohl nicht mehr. Die Punkte wo man Eisen oder Steine schürfen kann sind dick und fett in der Karte eingemalt, ebenso wo man jagen oder fischen kann. Denken muß man da eigentlich nicht mehr.
In der Stadt wuselt zwar einiges, und man kann durch eine zünftige Party auch Frauen in die kleine Welt holen, aber für die Vermehrung sind die nicht gedacht. Tatsächlich kommen neue Siedler wie eh und je einfach aus dem Lager spaziert wenn sie gebraucht werden. Die Frauen sind eher als so ne Art Arbeitssklaven für die männlichen Arbeiter gedacht und helfen diesen beim Tagewerk - warum man da nicht einfach männliche und weibliche Arbeiter von Anfang an gemischt hat bleibt mir ein Rätsel. Achja, man hätte keine Party abhalten müssen.
Ansonsten gibts all die blöden, unproduktiven Gebäude, die man von schon Anno oder auch Stronghold her schon kennt und die ich da schon nicht gern gebaut hab: Kirche, Kneipe, Theater, Badehaus, und der Schmied ist nicht etwa dafür da, Werkzeuge herzustellen - nein, er stellt Kitsch wie eiserne Gockel her die sich die Leutchen dann aufs Dach setzen - da will man doch direkt noch nen roten Hahn dazupflanzen!
Dazu kommt, daß der strategische Teil ebenfalls nichts mehr mit dem guten alten Siedler zu tun hat. Zwar wurde der Einheiten- Overkill des Vorgängers wieder ein wenig weggenommen - man hat nur noch Schwerkämpfer und Bogenschützen - dafür gibts aber weiterhin die dussligen Helden aus dem 5. Teil. Die frecken inzwischen zwar zumindest schneller und werden erst nach gewisser Zeit wiederbelebt, nerven aber trotzdem. So müssen sie dabeisein, wenn ein neues Land in Besitz genommen wird, und für Beförderungen müssen sie heim zum Marktplatz.
Achja, neue Ländereien. Ganz neu ist die Aufteilung der Map in 'Zonen'. Wer zuerst ein Türmchen reinbaut, dem gehört es. Dummerweise sind diese Türmchen aber nicht wirklich stabil, und wer eine Handvoll Bogenschützen obendraufsetzt, kann diese auch direkt in die Wüste schicken. Denn eigentlich zählt beim Kampf nur eines: Masse. Wer die meisten Leutchen in den Kampf schickt, gewinnt, außer er ist besonders doof. So rennt man also mit seinem gesamten Trupp hin und her, macht da ein Türmchen platt, hält den Gegner dort davon ab, das Gleiche zu tun und irgendwann hat man gewonnen. Das Ganze ist recht hektisch, man kann sich ja nicht befestigen und muß deswegen direkt auf den Gegner reagieren, aber irgendwie kriegt man ihn halt auch mal platt, und am Ende darf man dann endlich dessen Stadt angreifen - und dort alles Platt machen - inclusive der Kirche, der blöden Schmieden und den Eisengockeln auf dem Dach. Und das hat er auch verdient.
Fazit: Was ich mal wieder vermißt habe, ist das Gefühl, mich komplett auf die Welt einzulassen. Mag auch alles noch so schön durchdekoriert sein, es fehlt einfach der
Reiz. Die Wirtschaft durchoptimieren? Vergiß es. Zu schnell stößt man an das unsinnige Einheitenlimit. Die Landschaft nach Rohstoffen absuchen? warum denn, wenn man die wichtigesten Stellen schon auf der Minimap sieht. In den Vorgängerspielen habe ich oft genug jeden Milimeter mit irgendwelchen Gebäuden zugebaut - hier - wofür?
Wer dieses Spiel mag, meinetwegen. Aber dann hätte er auch zum aktuellen Anno greifen können. Es feht einfach was. Vielleicht schau ich mir ja doch noch irgendwann das Siedler 2- Remake an? Das hab ich nämlich nach dem Test der Demo etwas verdrängt.
Schon wieder ein Spiel, daß den Namen Siedler nicht tragen sollte. Aber diesmal war ich, im Gegensatz zum Teil 5 immerhin schlauer und habs mir nicht direkt gekauft.
Aber fassen wir einfach mal die Kritikpunkte zusammen:
Die bereits im 5. Teil arg reduzierte Wirtschaft wird hier zwar erheblich umgeschmissen, aber nicht wirklich verbessert. Man hat immer noch nur zwei Stufen - eine Sorte Gebäude die die Rohstoffe besorgt, und eine zweite die sie weiterverarbeitet. Die einen baut man da wo die Rohstoffe anfallen, aus den anderen baut man seine Stadt auf. Das ist langweilig, weil zu vorhersehbar.
Aber überhaupt die Rohstoffe! Erinnnert sich noch wer an die beliebten Geologen mit ihren Hämmerchen? Sowas braucht man heute wohl nicht mehr. Die Punkte wo man Eisen oder Steine schürfen kann sind dick und fett in der Karte eingemalt, ebenso wo man jagen oder fischen kann. Denken muß man da eigentlich nicht mehr.
In der Stadt wuselt zwar einiges, und man kann durch eine zünftige Party auch Frauen in die kleine Welt holen, aber für die Vermehrung sind die nicht gedacht. Tatsächlich kommen neue Siedler wie eh und je einfach aus dem Lager spaziert wenn sie gebraucht werden. Die Frauen sind eher als so ne Art Arbeitssklaven für die männlichen Arbeiter gedacht und helfen diesen beim Tagewerk - warum man da nicht einfach männliche und weibliche Arbeiter von Anfang an gemischt hat bleibt mir ein Rätsel. Achja, man hätte keine Party abhalten müssen.
Ansonsten gibts all die blöden, unproduktiven Gebäude, die man von schon Anno oder auch Stronghold her schon kennt und die ich da schon nicht gern gebaut hab: Kirche, Kneipe, Theater, Badehaus, und der Schmied ist nicht etwa dafür da, Werkzeuge herzustellen - nein, er stellt Kitsch wie eiserne Gockel her die sich die Leutchen dann aufs Dach setzen - da will man doch direkt noch nen roten Hahn dazupflanzen!
Dazu kommt, daß der strategische Teil ebenfalls nichts mehr mit dem guten alten Siedler zu tun hat. Zwar wurde der Einheiten- Overkill des Vorgängers wieder ein wenig weggenommen - man hat nur noch Schwerkämpfer und Bogenschützen - dafür gibts aber weiterhin die dussligen Helden aus dem 5. Teil. Die frecken inzwischen zwar zumindest schneller und werden erst nach gewisser Zeit wiederbelebt, nerven aber trotzdem. So müssen sie dabeisein, wenn ein neues Land in Besitz genommen wird, und für Beförderungen müssen sie heim zum Marktplatz.
Achja, neue Ländereien. Ganz neu ist die Aufteilung der Map in 'Zonen'. Wer zuerst ein Türmchen reinbaut, dem gehört es. Dummerweise sind diese Türmchen aber nicht wirklich stabil, und wer eine Handvoll Bogenschützen obendraufsetzt, kann diese auch direkt in die Wüste schicken. Denn eigentlich zählt beim Kampf nur eines: Masse. Wer die meisten Leutchen in den Kampf schickt, gewinnt, außer er ist besonders doof. So rennt man also mit seinem gesamten Trupp hin und her, macht da ein Türmchen platt, hält den Gegner dort davon ab, das Gleiche zu tun und irgendwann hat man gewonnen. Das Ganze ist recht hektisch, man kann sich ja nicht befestigen und muß deswegen direkt auf den Gegner reagieren, aber irgendwie kriegt man ihn halt auch mal platt, und am Ende darf man dann endlich dessen Stadt angreifen - und dort alles Platt machen - inclusive der Kirche, der blöden Schmieden und den Eisengockeln auf dem Dach. Und das hat er auch verdient.
Fazit: Was ich mal wieder vermißt habe, ist das Gefühl, mich komplett auf die Welt einzulassen. Mag auch alles noch so schön durchdekoriert sein, es fehlt einfach der
Reiz. Die Wirtschaft durchoptimieren? Vergiß es. Zu schnell stößt man an das unsinnige Einheitenlimit. Die Landschaft nach Rohstoffen absuchen? warum denn, wenn man die wichtigesten Stellen schon auf der Minimap sieht. In den Vorgängerspielen habe ich oft genug jeden Milimeter mit irgendwelchen Gebäuden zugebaut - hier - wofür?
Wer dieses Spiel mag, meinetwegen. Aber dann hätte er auch zum aktuellen Anno greifen können. Es feht einfach was. Vielleicht schau ich mir ja doch noch irgendwann das Siedler 2- Remake an? Das hab ich nämlich nach dem Test der Demo etwas verdrängt.