Montag, 21. Januar 2008
 
Seltsame Verkaufsmethoden
Heute Nachmittag (bzw. gestern, es ist ja jetzt schon kurz nach Mitternacht) durfte ich erfahren, wie die Mitarbeiter eines gewissen großen Internetproviders (ohne Tee im Namen, wir wollen ja hier keine Gerüchte streuen) seine Kunden zum Abschluß eines neuen Tarifs bewegen möchte.

Da man auch Support für Router leisten muß, die man vor X Jahren mal verkauft hat, das aber nicht mehr möchte, versucht man den Kunden nämlich einfach von der Unzuverlässigkeit dieser Geräte zu überzeugen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, schließlich macht das Teil ja schon sein einem halben Jahrzehnt brav seinen Dienst, und wäre auch durch noch in der Lage, das für einige weitere Jahre zu tun. Und das einzige, weswegen der Kunde anruft, sind ab und an mal ein paar kleiner Schluckaufs dieses Routers, die von Überhitzung, einem Firmwarefehler oder wasweißich was stammen mögen - den Mitarbeiter des Internetproviders interessiert das schließlich nicht, er will das Ding einfach nur vom Hals bekommen.
Also weist er den Kunden flugs an, für den Router einen Reset auf die Werkseinstellungen durchzuführen, was dieser auch arglos tut. Der Endeffekt der Geschichte ist dann leider: Der Kunde kommt nicht mehr ins Internet. Der Kunde kommt ja nichtmal auf den Router, was aber auch kein Wunder ist, schließlich probiert er es über WLAN und die Einstellungen des Routers passen nach dem Reset nunmal definitiv nicht mehr zu denen des Clients.
'Sehen Sie,' spricht da der hochzufriedene Mitarbeiter des großen Internetproviders ohne T im Namen und rubbelt sich derweil einen unterm Tisch 'Ihr Router ist kaputt. Aber wenn Sie noch heute einen Tarifwechsel bei uns machen, bekommen Sie neben einer Telefonflatrate auch noch einen niegelnagelneuen Internetrouter - und das für umsonst. Ist das nichts?'

Der Grund, werte Leser, warum Ihr das hier lest, ist, daß der der Kunde, nennen wir ihn Herr Sch. - daß Herr Sch. keinen Tarifwechsel und keine Telefonflatrate wollte und stattdessen bei mir nachgefragt hat - und schwupps - nach ein wenig Handauflegen Kabelstöpseln (vielleicht wärs ja sogar ohne gegangen) war auch die Internetverbindung wieder eingerichtet.
Und Herrn Sch. habe ist, statt einem Tarifwechsel bei seinem bisherigen Internetprovider, einen Tarifwechsel zu einem anderen Provider nahegelegt. Dort bekommt er nämlich mit Sicherheit ebenfalls einen neuen Router, falls er ihn braucht, aber vielleicht auch mal Supportmitarbeiter die ihn nicht versuchen übers Ohr zu hauen.
 
Von: ericpp um 01:21hjobbingkommentieren

 
Die Verkaufsmethoden einiger Telefon + Internetdienstleister ähnln zunehmend denen von Gebrauchtwagenhändlern.
 
 
Jupp, nur daß ein Gebrauchtwagenhändler zumindest einen Preis nennen kann.

Wir hatten nachmittags nochmal die Hotline angerufen, weil der Herr Sch. ja schon Interesse an einem der neuen Tarif hatte - man muß sich nur den richtigen aussuchen - Höhere Bandbreite plus ein paar Euro weniger im Monat und ein wenig umsonst teflonieren hören sich schon attraktiv an.
Allerdings wäre dann noch die Frage mit dem neuen Router gewesen, und den den er bräuchte, gabs nur gegen Aufschlag. Jetzt nannte der Hotliner aber noch einen Betrag, der unter dem auf der Website lag, aber leider nur mündlich, sprich: unverbindlich.

Da mußte er dann leider auf den neuen Auftrag verzichten.