Freitag, 4. November 2011
 
Mit gemischten Gefühlen
...kann man die letzte Aktion von Anonymous betrachten - nein, nicht das mit dem mexikanischen Drogenkartell - ich meine das hier.

Laut eigener Aussage haben Anonymous- Aktivisten also ein Firefox- Plugin für Tor manipuliert, um an die IP- Adressen und Surfgewohnheiten von über 200 Pädophilen zu gelangen - und die dann veröffentlicht.

Auch wenn man sich darüber freuen kann, daß hier Leute ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, die sich immer noch einschlägiges Bildmaterial beschaffen, bzw. es an andere weitergeben - auch wenn es offenbar entgeltlos zuging - bleibt natürlich die Frage, was die Konsequenzen daraus sind.

Denn hier hat eine Gruppe aus Privatmenschen etwas getan, was selbst Sicherheitsbehörden verboten ist: Verdächtigen einen Trojaner untergeschoben, der den Internetverkehr - sprich Seitenaufrufe - nachvollziehbar macht - die Aufrufe wurden unter Angabe der IP gespeichert und diese sind mittlerweile öffentlich einsehbar - von jedem Ort der Welt, und damit halt nicht nur durch Polizeibeamte, die ein Interesse haben sollten diese Vorwürfe zu überprüfen, sondern durch jeden inklusive irgendwelcher Lynchmobs - ja sowas gibts noch, grade wenn jemandem Pädophilie vorgeworfen wird...

Als Kollaborateure wurden mit Anonymous sympatisierende Firefox- Mitarbeiter genannt - auch wenn es andere Gerüchte gibt und Mozilla nicht nur dementiert, ein solches Addon je verteilt zu haben, sondern auch erklärt, Addons grundsätzlich nicht selbst zu signieren - bleibt da ein blödes Bauchgefühl:

Wie einfach ist es, einem vorher identifzierten Nutzer, ein Schadprogramm unterzuschieben und ihn dann durchs Netz zu verfolgen. Denn leider stellen sich nicht alle Kriminellen so dumm an wie es unsere Sicherheitsbehörden (noch) tun.