Dienstag, 20. Juni 2006
 
Gedanken zum Tagesgeschehen
Siemens und Nokia legen ihr Netzwerkgeschäft zusammen um überflüssigen menschlichen Ballast loszuwerden besser am Weltmarkt bestehen zu können und die Politik taugt mal wieder nur zum Füßelecken.

12000 Leute mehr, die die Regierung ab 2007 in die Neue Reichsarbeitsfront integrieren darf, das sind doch tolle Aussichten. Damit können dann auch schöne Autobahnen gebaut werden, die unsere Soldaten schnell zum nächsten, mehr oder minder gerechten, AngriffsKrieg bringen, und wenn er am Hindukusch oder am Horn von Afrika stattfindet...
 

 
Montag, 5. Juni 2006
 
Du bist Deu... Achnee, Du gegen AIDS, und ich auch
Freitagabend, ich surfe ganz gemütlich durch Klein- Bloggersdorf, schaue auch bei Bina vorbei, und denke mir 'ist ja nett'. Dabei wäre es mir nie im Leben eingefallen, für eine Behörde (und nichts anderes ist die Unesco) Werbung zu machen. Dann seh ich die gleiche Aktion nochmal beim Biochomiker. Neugierig geworden, schaute ich mir besagte Aktion doch mal an. Soweit so gut. Grade in Afrika gibts laut denen viele AIDS- kranke Kinder, bzw. AIDS- Waisen, denen die Unesco zu helfen versucht. Da kann man ja gar nicht dagegen sein. Also setzt doch bitte Euren Namen auf die Liste, und irgendwie wird sich da was ändern.

Das ist ja einfach, denkt man sich - und tut auch überhaupt nicht weh. Aber wer kriegt eigentlich die Liste? Wird die nach New York zur UNO- Vollversammlung getragen damit die Welt erfährt, was der gemeine deutsche Internetuser unterstützen möchte? Schickt die Unesco eine Abordnung zur Angie, oder landen die einfach nur in der Schublade?

Schauen wir uns doch mal die Forderungen an. Sind wir überhaupt der richtige Ansprechpartner dafür?
Es wird gefordert, spezielle AIDS- Medikamente für Kinder zu entwickeln. Nun, da hat die EU immerhin die Weichen für gestellt - Künftig müssen alle Medikamente auch für Kinder getestet werden. Auch bereits auf dem Markt befindliche Medikamente müssen nachträglich geprüft werden. Zur Belohnung wird der Patentschutz auf diese Präparate verlängert, womit wir bei Punkt 2 wären:
Es wird gefordert, daß die Preise für Medikamente gesenkt werden müssen. Nähern wir uns also dem Eingemachten? Sehr schön, denn dank Patentschutz sind diese nicht gerade günstig, auch wenn die Herstellung nur Centbeträge kostet. Nun könnten die Unesco- Leute aber auch ganz einfach bei ihren Amtskollegen von der WIPO anklopfen, damit die entsprechenden Änderungen im TRIPS- Abkommen gemacht werden, und die Länder der Dritten Welt dringend benötigte Medikamente ohne Lizenkosten herstellen können - die USA tun sowas ja auch, wenn Anthrax im Anmarsch ist. Stattdessen wird ein Wurmfortsatz verklausuliert, der relativ nutzlos ist weil ein gewisser nordamerikaner Staat sofort mit Sanktionen droht, wenn ein Land ihn anwenden will.
Als Drittes sollen Kinder in der Dritten Welt aufgeklärt werden können, wie sie sich gegen die Krankheit schützen können. In dieser Hinsicht haben übrigens die USA schon seit Jahren eine besondere Vorreiterrolle übernommen, Schorsch Dabbeljuh und seine Christenhorde finden AIDS nämlich ganz toll und wollen es zur Durchsetzung ihrer kranken Moralvorstellungen nutzen - auch wenn dadurch millionen Menschen sterben müssen. Nicht schön, aber der Irak- Krieg hat bereits bewiesen, daß dieser Typ einfach bar jeder Vernunft handelt - und daß sein Volk ihn trotzdem wählt.
Kommen wir jetzt aber endlich zum Eingemachten: Die Entwicklungshilfe soll ausgebaut werden. Dabei ist es jetzt laut Unicef einduetig nicht so, daß Deutschland besonders wenig Geld verglichen mit anderen Ländern gibt, aber unser Land gibt wohl weniger als andere Länder an die Unicef - was denen stinkt. Eine Frechheit ist übrigens, daß Bushmerika hier als gutes Beispiel genannt wird (siehe Punkt 3 und die dazu verlinkten Artikel), aber da vermutlich alle Entwicklungshilfeprojekte chronisch unterfinanziert sind, scheint es die Unicef darauf anzulegen, anderen Organisationen das Geld wegzuschnappen.
Wer wirklich etwas gegen die Unterfinanzierung tun will, kann das natürlich auf auf der Website erledigen - da beschleicht mich ja der ganz leichte Verdacht, daß das der eigentliche Hauptzweck der Aktion ist - Aufmerksamkeit zu erregen um Spenden zu kassieren.

Im Endeffekt bleibt einfach ein leicht schaler Geschmack zurück. Die Kampagne will alles und nichts. Die Forderungen sind absolut schwammig formuliert und darauf ausgerichtet, bloß niemandem wehzutun. Die Informationen die man erhält sind lückenhaft - wie wird zum Beispiel die vielerwähnte Aufklärung betrieben? Und die Anbiederung an die Blogger sowie ein paar Fotos prominenter Unterstüzter (incl. Samson aus der Sesamstraße) machens auch nicht grade sympathischer.
Auch wenn ich gerne helfen will, und die internationalen Organisationen leider nicht die Erfolge vorweisen können, die sie sich vorgenommen haben und deswegen weitere Anstrengungen dringend nötig sind, fühle ich mich nicht dazu berufen, ausgerechnet diesen Verein zu unterstützen. Da müssen sie schon noch ein wenig nachbessern.
 

 
Montag, 29. Mai 2006
 
Bonzen müssen draußen bleiben
Die Deppenbauer Beckenbauer- sche WM- Planung zeigt manchmal auch positive Auswirkungen:

Sah es bisher so aus, als sollten nur die Fußballfans aus den WM- Stadien herausgehalten, das normale Volk abgezockt und zusätzlich noch guter Reibach mit dem Bewirten von Very Impotent People gemacht werden, haben es die Organisatoren jetzt hinbekommen, diese Profitorientierte gottgefügte Ordnung umzuwerfen.

Denn nach dem Willen unseres Roten Sherriffs Schili und seines schwarzen Nachfolgers Schäuble darf niemand herein, der nicht registriert ist. Genau das hat man aber bei den Ultrasuperluxus- Tickets vergessen - Kaiser Franz und seine Schweizer Helfershelfer wurden jetzt aufgefodert nachzubessern, sprich: die Daten der Käufer und deren 'Mitbringsel' nachzuliefern.
Dagegen sträuben sich jetzt aber die Kunden. Denn Großkonzerne sehen es offensichtlich nicht gerne, wenn im Voraus bekanntgegeben wird wohin der Chef heute seine Rolex trägt, er sein Ticket gar am Ende als Geldwerten Vorteil versteuern muß. Da gerüchteweise aber auch viele Politiker von diversen Unternehmen zu Spielen eingeladen worden sein sollen, und diese natürlich von ihren mickrigen Abgeodnetenbezügen keine exorbitat teuren Galadinners mit Blick auf Beckhams Hintern bezahlen können, wird Schäuble also mit Sicherheit noch nachbessern.
Und nur der Fan muß weiterhin draußenbleiben.
 

 
Mittwoch, 24. Mai 2006
 
Ein Österreicher zu Gast bei Freunden
Bayern sind ja von Natur aus nicht gerade Ausländerfreunde - wie jeder weiß, der die Haßpredigten von Stoiber und seinem Freund Speckstein schonmal gehört hat.
Wenn man dann noch einen braunen Pelz hat und ohne Pfennig in der Tasche ins Land kommt, droht gar der Abschuß.
Ich bin ja mal gespannt, wie lange es dauert, bis die Abschußregelung für Risiko- Personen eingeführt wird. Natürlich nur zur Widerherstellung der öffentlichen Ordnung und bei Ausländern, die jede natürlich Scheu vor den bayrischen Übermenschen Bürgern verloren haben...
 
Von: ericpp um 05:16hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Montag, 22. Mai 2006
 
Wir warten auf die Baustelle


Nein, hier handelt es sich nicht um eine ehemalige Hühnerfarm...

Vielmehr steht vor uns die ehemalige Großmarkthalle Gemieskirch, ein Industriedenkmal und eines von vielen Wahrzeichen von Frankfurt.
Nach 76 Jahren treuen Dienstes hat sie sich eine Verschnaufpause jedenfalls redlich verdient, liegt jetzt bequem am Mainufer rum und wartet auf neue Aufgaben.

Die sind gar nicht mal so fern, denn die Europäische Zentralbank hat sich das weiträumige Gelände (samt Halle) dafür ausgesucht, den neuen 'Firmensitz' zu beherbergen.


So soll das Ganze mal, nach einem Plan von Coop Himmelblau aussehen - 2010 - bis dahin wird aber noch viel Wasser den Main herunterfließen. Und warscheinlich wird man das - grade in der Ecke derzeit etwas heruntergekommene Ostend dann auch nicht mehr wiedererkennen. Bereits jetzt stehen in der Nachbarschaft und am gegenüberliegenden Mainunfer neue Appartmenthäuser die, ähnlich wie am Westhafen, mondänes Leben am Main bieten sollen. Das wird bis 2010 bis hin zum Ernst- Achilles- Platz, der einige Aufwertung von Seiten der Stadt gut brauchen könnte, Auswirkungen haben.
 

 
Dienstag, 16. Mai 2006
 
Löwen sind wohl nicht im Kurs
Zumindest nicht dieses häßliche Vieh mit Bauchansatz, für das die, ansonsten mit netten Produkten bestückte Firma nici, ganze 28 Millionen Eurönchen an die Beckenbauer- Blatter- Mafia abgedrückt hat. Das war zuviel. Denn weil keiner den blöden Löwen kaufen will, ist nici jetzt in massiven Zahlungsschwierigkeiten. Über 300 deutsche Arbeitsplätze stehen dank der FIFA- Gier also auf der Kippe.

Damit hätten wir wohl die erste WM- Pleite einer Firma, die sich mit, mit Talern in den Augen zu einer dummen Investition hat hinreißen lassen. Lieber wärs mir, wenns der Hersteller der Spochtartikel mit den drei Streifen gewesen wäre, oder dieser Verein, der sein Logo auf Mercedes- Busse klebt, oder gar die Firma die die schwarze Zuckerbrause panscht. Aber ich hoffe, daß bei nici die richtigen Köpfe rollen, nämlich nicht die der Leute am Fließband.

PS: Einen kleinen Hoffnungsschimmer soll es noch geben. Gerüchteweise ist die Geschäftsleitung von Nici derzeit in Verhandlung mit einem Berliner Blogger, der die Puppen nach einer kleinen farblichen Anpassung (schwarz müssen se sein) in seinen baldigst entstehenden Fanartikelshop aufnehmen würde - allerdings müssen die Näherinnen dann überstunden einlegen um das Etikett mit den lachenden Ecstacy- Pillen zu entfernen...
 

 
Mittwoch, 10. Mai 2006
 
Firmen machen viel Müll
Schön, daß es da Firmen gibt, auch was gegen den Müll tun.

Wie unsre gute alte gelbe Pest Post. Ob in den gelben Lastwagen Müll oder Pakete hin- und hergefahren werden, macht ja keinen großen Unterschied - spätestens, nachdem man mit dem Besen durchgegangen ist, sieht man keinen Unterschied mehr.

Auißerdem hat man das so ein paaaar Firmen aufgekauft, die mit Müllrumfahren schon ein wenig Erfahrung haben, und da das Geschäft schon lukrativ zu sein scheint, wird das weiter ausgebaut.

Na hoffen wir nur, daß sie nicht die Fuhren vertauschen und ich irgendwann statt meiner Bücherbestellung die alten Coladosen der Vorwoche wieder im Briefkasten liegen hab.

via FAZ
 

 
Montag, 8. Mai 2006
 
1000 neue Rentenzahler für Deutschland
Der Frührenter und wegen Betrugs vorbestrafte ehemalige FPD- Politiker (muß man eigentlich vorbestraft sein, um bei denen Mitglied werden zu können, oder reicht auch die Absicht?) Jürgen Hass tut unserem Staat etwas Gutes:

Er möchte 1000 Kinder aus Osteuropa und Südamerika als 'seinen Saft' anerkennen, damit diese Kinder irgendwann nach Deutschland kommen und für unsere Rente zahlen können.
Natürlich steht den Kindern auch ein Recht auf eine deutsche, PISA- geschüttelte, Ausbildung zu - na die Kids werden sich freuen.

Nur das Motiv des Menschen gefällt mir nicht, denn frei nach seinem Nachnamen mag er den deutschen Staat nicht liebhaben und begreift seine Aktion als Rache (via FAZ).

PS: irgendwie erinnert mich das Ganze leicht an eine Passage aus 'Fuck the System' vom Blumentopf.
 
Von: ericpp um 17:12hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Donnerstag, 4. Mai 2006
 
Jamaica
...liegt künftig an der Lahn.
 

 
Sonntag, 30. April 2006
 
Zum 1. Mai
So, liebe Bloggergemeinde. Ich greife, da ich nicht weß, ob ich am Morgen hier anwesend sein werde, einfach mal ein wenig vor und spende meine Symbole zum Tag der Arbeit:
Einerseits die allseits bekannte Mai- Nelke von Herrn cabman, gefunden über Mala Fide, den heteronmativen Sexisten und le bufflon

Zusätzlich sehen wir da oben die San Precario- Medaille, den Schutzheiligen der Ausgebeuteten der schon auf dem katholischen Weltjugendtag 2005 angebetet wurde und zu dessen Ehren am 1. Mai 2006 zum ersten Mal auch in Berlin eine Prozession stattfinden wird.

Ja, San Precario, heiliger als Don Wojtyola und Don Ratzinga zusammen, der Heilige des 21. Jahrhunderts.

Aber allen, die sich zum 1. Mai trotzdem weder in Gebete vertiefen, noch gar zu solidarischen Bewegungen vereinigen wollen, wünsche ich trotzdem einen schönen Feiertag.