Freitag, 3. November 2006
 
Müssen wir jetzt bald eine Diktatur werden?
Deutschland unzufrieden mit der Demokratie titeln Tagessau und Onleinspiegel - mir anzuschauen was der Rest der Presse schreibt hatte ich gar keine Lust mehr.

Wenn man etwas weiter liest, wird einem aber schnell klar, daß die befragten Leute nicht mit der Demokratie selbst unzufrieden sind, sondern erstmal damit, wie sie hierzulande funktioniert.

Und wen wundert das wirklich? Wenn die von Volk gewählten Politiker nach der Wahl nichts Besseres zu tun haben, als immer mehr Steuerlast von den Unternehmen auf die Bürger umzulasten (2006: Mehrwertsteuererhöhung, dafür Senkung der Unternehmenssteuer), Leistungen kürzen und die die darauf angewiesen sind auch noch als Unterschicht beschimpfen - ja wer wundert sich da, daß die so behandelten sich nicht wirklich in der Politik vertreten fühlen.
Da tut es auch Not, daß Schäuble den Überwachungsapparat weiter ausbaut - es will ja keiner, daß plötzlich ein wütender Mob im Reichstag steht und alles kurz und klein haut - wäre ja auch ein peinliches Ende für diesen Staat.

Das Problem bei Wahlvieh- Umfragen ist aber Folgendes: Der Befragte erhält eine Handvoll Fragen die er, Multiple Choice- mäßig, nur mit Ja/Nein/Egal beantworten kann. Nun ist wohl dem Wenigsten sein Land egal, um also seinen Unmut ausdrücken zu können, bleibt nur ein 'Nein' über. Hätte man in einer zweiten Frage gefragt, welche Staatsform er lieber sähe, hätten die Wenigsten für Militärdiktatur, Thokratie oder Aristokratie gestimmt - warscheinliche wäre, daß sich mehr Leute für eine Reform der demokratischen Prozesse ausgesprochen hätten.
Würden unsere Politiker ihre Nebeneinkünfte freiwillig offenlegen (und nicht gegen ein entsprechnedes Gesetz klagen wollen), gäbe es eine funktionierende Kontrollinstanz über Beeinflussungsversuche der Industrie (vor Allem auch auf EU- Ebene) und würde man versuchen, die politischen Prozesse etwas transparenter zu gestalten, wäre schon viel getan.

Der Bürger will Einfluß auf die Politik nehmen, und wenn er es nur durch möglichst mieses Beantworten von solchen Umfragen tun kann macht er es eben auf diesem Wege.

Die Artikel beim Onleinspiegel und bei der Tagessau
 
Von: ericpp um 11:26hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Mittwoch, 11. Oktober 2006
 
Uwe wider die Meinungsfreiheit
Da haben wir mal wieder einen CDU- Politiker, der weder verstanden hat was Meinungsfreiheit ist noch wie das Internet funktioniert.

'In diesem ganzen Internetdingens gibts doch nur Islamisten und Kinderschänder' soll der Uwe laut anonymen Zeugen gesagt haben 'Und es wäre am Besten wenn die Brigitte das ganz verbietet'. Bis es soweit ist, will er zumindest in ein Gesetz schreiben lassen, daß es verboten ist, sich 'Haßbotschaften' (von Stoibär und Genossen? anm. der Red.) herunterzuladen.
Damit spricht der Uwe aber nicht seine eigenen Gedanken aus, sondern hält nur seinem Freund dem Wolfgang den Steigbügel, der eine eigene Behörde aufbauen will, die den ganzen Tag nix anderes tun soll aus mit Terroristen zu chatten und sich mit ihnen schweinische Witze zu erzählen - bis die Terroristen ihnen glauben und ihnen erzählen wo sie ihre Bomben versteckthaben.

Uwe Schünemann fordert Downloadverbot für sog. Haßbotschaften
 
Von: ericpp um 15:52hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Dienstag, 10. Oktober 2006
 
Warum die Brigitte keine Hacker mag
Das ist die Brigitte. Über die Brigtte hab ich schon mal was geschrieben, weil die Brigitte findet nämlich Raubkrepierer ganz böse und will sie verbieten. Aber die Brigitte fand auch schonmal die NPD ganz böse und wollte sie verbieten - und dann haben kluge Leute rausgefunden, daß die Bösen gar nicht die von der NPD waren, sondern die vom Verfassungsschutz, und da war die Brigitte plötzlich ganz ruhig. Die von der NPD haben trotzdem einen an der Waffel, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Aber die Brigitte will ja noch viel mehr verbieten. Zum Beispiel Hacker. Das Wort Hacker kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie 'A man who makes furniture with an axe' - da Brigitte in Englisch nicht so gut aufgepaßt hat glaubt sie daß Hacker Leute sind die eine Axt haben und damit Möbel kaputtschlagen - das ganze aber virtuell, denn die Hacker wohnen ja alle im Internet - das ist da wo es auch die ganzen Kinderpornos gibt - hat die Brigitte zumindest mal so gehört.
Jedenfalls will sie nicht, daß die Hacker weiter Möbel kaputtschlagen können, und wie macht man das? Genau, indem man ihnen ihre Axt wegholt. Denn ohne Axt können sie höchstens noch raubkrepieren und müssen dann dafür ins Gefängnis. Weil keiner gern freiwillig seine Werkzeuge* hergibt, will Brigitte natürlich auch die bestrafen, die sie gern behalten wollen. Dabei hört sie dummerweise nicht auf Leute die es besser wissen. Zwar sagt Brigitte, daß das ja nicht für Leute gilt, die mit der Axt nur arbeiten wollen, aber weil in dem Gesetz nur drinsteht, daß jede Axt verboten ist, kann auch jeder bestraft werden der eine Axt hat - ob er jetzt damit Möbel machen oder kaputtschlagen will ist da ganz egal - das kann dann nämlich der Richter entscheiden und wenn der genausoviel Ahnung von Computern hat wie Brigitte, dann kann das sehr böse ausgehen.

Ach Brigitte, würdest Du nur die GEZ verbieten wollen, ich hätt Dich ja sooo lieb.

Und da sich sicher jetzt jeder fragt, was Hackertools so alles sind und wie man die losbekommt, werde ich das morgen erklären.

*Eine Axt ist ein Werkzeug, auf Englisch 'tool' genannt - daher auch das nett Wort 'Hackertools'
 
Von: ericpp um 23:14hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Eingecasht
Hilfe, weil ich doch so ein böser Raubkrepierer bin hat mich die Tonträgerindustrie jetzt erwischt und in den Knast gesteckt.
Hier sitz ich jetzt rum und schrei, daß man mich doch bitte wieder rausholen mag.
Wer möchte kann mich gern besuchen und ein wenig Schoki mitbringen, das trockene Brot hängt mir schon zum Halse raus.
Wer auch raubkrepiert hat darf sich auch gerne dazusperrenlassen - es sind noch Zellen frei, und dann rufen wir alle im Chor.

Okay, und was ist jetzt dran an dem virtuellen Knast? Ist das eine neue Version des virtuellen WM- Stadions für leerausgeganene Fußballfans - nur eben jetzt für Möchtegernganstas die sich nicht trauen, ihr Dreirad ins Parkverbot zu stellen?
Mitnichten. Wie sicher viele wissen und machne gleich wissen werden ist es ja nicht mehr immer erlaubt, CDs zu kopieren, auch nicht wenn man sie bezahlt hat und die Kopie nur ins Auto einlegen will. Weil jetzt aber trotzdem kaum jemand so doof war, seine CDs jetzt doppelt zu kaufen (und dann gleich nochmal kostenpflichtig downzuladen für den iPod) will Brigitte jetzt ans Eingemachte: Im nächsten 'Korb' der Urheberrechte gibt es mehr Strafen und damit die Industrie auch wirklich jeden verfolgen kann müssen Internetprovider die Adressen von mutmaßlichen Urheberrechtsverletzern rausrücken. Dabei gibts derzeit nichtmal genug Richter um die Fälle zu bearbeiten die derzeit schon laufen.
Trotzdem weigert sich Brigitte, eine Straffreiheit im Gesetz für Leute vorzusehen, die wenig tauschen.

Und genau darum geht es in obiger Aktion. Wer schonmal privat kopiert hat und auch weiterhin dieses Recht haben will kann sich anschließen. Mit der Anmeldung im Knast kommt man mit Adresse auf eine Unterschriftenliste die Brigitte ins Gesicht geklatsch vorgelegt werden soll damit sie sieht, wie stark das Interesse des Konsumviehs an einer Bagatellklausel ist.

Wer mehr wissen will oder sich gar selbst einsperrenlassen möchte, kann das jedenfalls hier tun:

Privatkopie ist kein Verbrechen bei Campact
 

 
Mittwoch, 4. Oktober 2006
 
Wehrdienstverweigerung mal anders
Also meine Sympathie hat der Bursche.
 

 
Freitag, 15. September 2006
 
Einfallslos
Eigentlich sollte man ja meinen, daß eine Firma, die richtig viel Geld hat, mit einem neuen Produkt auch richtig ranklotzen würde. Wenn das bei den Features noch halbwegs hinkommt, hat Microsoft mit seinem (Möchtegern-) iPod- Konkurrenten Zune aber mal richtig ins Klo gegriffen.
Das Ding sieht aus, wie iPod seinwollen aber nicht dürfen, richtiggehend phantasielos und langweilig - aber schlimmer noch: Die Farben! Schwarz okay, Weiß auchnochokay - aber als dritte und letzte Farbe Braun? Hallo? Will Steve Ballmer wirklich mit einem kackbraunen Player Apple angreifen? *kopfschüttel*
 

 
Wenn zwei sich streiten
Und wenn es dazu auch noch zwei religiöse Fraktionen sind, die sich in den Haaren liegen, kann man sich als vernunftbegabter Mensch zumindest mal zurücklehnen, und das Spektakel amüsiert betrachten.

Gibts also doch noch was Lustiges an Ratzis Deutschland- Tour...
 
Von: ericpp um 13:55hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Montag, 11. September 2006
 
Under Jolly Roger
Nachdem es uns die Schweden vorgemacht haben, haben wir nun auch in Deutschland eine sog. Piratenpartei. Nein, das hat nichts mit Johnny Depp und dem Fliegenden Holländer zu tun sondern zielt gegen die Geschäftsmethoden einiger Industriegrößen (und nicht nur aus der Tonträgerindustrie) mit sog. Geistigem Eigentum.
Ein weiterer Punkt in ihrem Parteiprogramm ist die immer weiter ausufernde Überwachung von Bürgern mit dem Versprechen einer falschen Sicherheit. Hier muß ich den Gründern Recht geben, wenn sie diese Entwicklung als ernstere Bedrohung für die Demokratie werten als den derzeit so oft beschworenen Terrorismus.

Daß es genug Bürger gibt, das bereits jetzt unverschuldet unter staatlichen Restriktionen leidet, können zum Beispiel Fußballfans bestätigen.

Also nicht nur war für unverbesserliche Running Wild- Fans.

Mit ihrem Programm treten sie in vielen Punkten in Konkurrenz zu den Grünen, die bereits in der Vergangenheit eine ähnlich vernüftige Haltung vertreten haben, aber nicht durchsetzen können - und natürlich zur (heißt sich noch so?) PDS, die einige dieser Punkte zumindest auf ihrem Programm stehenhat. Ich hoffe, die Piraten werden, wenn sie ein brauchbares Wahlergebnis erzielen, mit der erstgenannten Partei zusammenarbeiten können.

Neugründung der Piratenpartei auf Heise
 

 
Samstag, 9. September 2006
 
Ein Diktator auf Heimaturlaub
Morgen jährt es sich zum 19. Mal, daß das frühere DDR- Staatsoberhaupt Erich Honecker seiner Heimat, dem Saarland, einen Besuch abstattete.

Und weil sich Geschichte eben nicht immer als Tragödie wiederholt, hat sich ein aktueller Diktator mit deutschem Migrationshintergrund, der Josef Ratzinger nämlich, den heutigen Tag sowie die nächsten fünf Tage ausgesucht, um seine ehemalige Heimat zu belästigen.
Zu diesem tollen Ereignis kommen natürlich Politiker von nah und fern um den Herrn in Pink zu bekriechen, nur der olle Ede ist schon da und übt vermutlich noch das Singen des Bayernlieds.
Daß der ganze Unsinn mal wieder Millionen an Steurergeldern verschwenden wird, die natürlich nicht der prominente Verursacher sondern der deutsche Steuerzahler zu tragen haben wird, ist natürlich auch klar.
 

 
Keine Massenvernichtungswaffeln aber Angst vor Osama
Das ist, knapp zusammengefaßt, das was die US- Geheimdienste über Saddam wußten wie die Tagessau berichtet.

Und was Schorsch, Rum[m]sfeld und Konsorten daraus machten um ihren Krieg zu rechtfertigen wissen wir leider alle.
 
Von: ericpp um 13:57hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren