Mittwoch, 21. Juni 2006
 
Und dann dachte ich plötzlich, ich stehe im Wald
Dabei wars gar kein Wald, sondern dichtestes Gestrüpp. Und ich nicht allein, sondern mit Claudine im Gepäck, hatten wir grade eine Fußgängerbrücke, also so eine richtig alte, eine ohne Bahn für Kinderwagen oder Claudines steigenderweise 4 Meter hoch, 10 Meter quer, auf die Autobahn blickend, 4 Meter wieder runter, tragenderweise überwunden. Und wir hatten wenig Lust, diese Brücke nochmal zu überqueren. Also dann doch lieber durch die Offenbächer Pampa navigieren - wir sind in Deutschland, man braucht nicht lange in die gleiche Richtung zu fahren, um wieder irgendwo rauszukommen wo Menschen leben, garantiert. Also schlängelten wir uns weg von der Autobahn und ihrem Lärm, über schmale Pfade, an Ginster und Dornenhecken vorbei, drehten um, weil mitten auf dem Weg mehrere Baumstämme lagen, und landeten am Ende dann doch wieder auf einem Pfad parallel zur Autobahn - links und rechts wuchsen von Meter zu Meter die Brennesseln höher und näher an den Pfad heran, meine, durch Shorts nicht beschützten Waden zitterten, doch da, kurz bevor die Falle zuschnappte, kreuzte ein sogar mit Auto befahrbarer Weg den Pfad und ich wir beide waren wieder in Freiheit.