Freitag, 13. Dezember 2019
 
Es gibt Verbrechen, die verjähren nie
Allerdings war mir bisher nicht bekannt, daß die Teilnahme an einer Taufe auch dazu gehört, und daß mensch sogar als Säugling für diese Teilnahme bestraft werden kann.

So erging es jedenfalls gerade einer Rentnerin in Berlin, der man dieses Verbrechen irgendwann in den tiefen 50ern antat. Doch anstatt die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, wurde die arme Frau dafür belangt - erst durch ein Finanzamt, und jetzt auch gerichtlich dafür verurteilt, fast 2000 Euro dafür zu bezahlen - und das ausgerechnet an die Täterorganisation, die evangelische Kirche.

Es wird Zeit, daß man diesen Mist abschafft. Wenn die Kirchen Geld brauchen, sollen sie sich das gefälligst von ihren Gläubigen holen, oder direkt von ihrem übermächtigen Chef. Wofür ist der Depp denn sonst da?

Geldstrafe fürs Taufenlassen
 

 
Na ja, wenn es denn ein Verbrechen ist, sind jawohl die Eltern dafür verantwortlich. Und wenn sie ihr Kind in einem Sportverein anmelden und sie nie schriftlich von der Mitgliedschaft zurücktritt, muss sie auch zahlen. Sie hätte ja einfach aus der Kirche austreten können.
 
 
Der Vergleich mit dem Sportverein hinkt.

Ein Sportverein verfolgt seine herbeiphantasierten Mitglieder nicht über Jahrzehnte und durch ganz Deutschland.
 
 
Wenn sie getauft wurde und demnach einen Taufschein hat, ist es an ihr auszutreten. Oder eben dann zu zahlen.
Wie kommt man auf die Idee, man wäre mitausgetreten, nur weil die Eltern ausgetreten sind?

Das jetzt aber alles als "Verbrechen" zu bezeichnen, halt ich für eines.
 
 
Wie kommst du auf die Idee, daß die Frau einen Taufschein hat?

Aber gehen wir mal aus, es wurde einer ausgestellt. Was, glaubst Du, haben die Eltern wohl mit dem Wisch angestellt, nachdem sie aus dem Verein Kirche ausgetreten sind? Der ist beim Frischmachen des jüngeren Geschwisterchens unwiderruflich verschmutzt und hernach kompostiert worden.


Dazu gebe ich mal zu bedenken, wo der Tatort des Taufenlassen lag: Bitterfeld, im heutigen Sachsen- Anhalt war seinerzeit ein Ort in der untergegangenen DDR. Deren Regierung, bei allen Mängeln, immerhin nicht den Fehler machte, den christlichen Kirchen in den Allerwertesten zu kriechen.
Eine Taufe war in der DDR lediglich eine folkloristische Kuriosistät ohne Rechtskraft. Das sie das durch den späteren Beitritt der DDR zur BRD erlangt hat, ist der eigentliche Fehler an dem Urteil. Daß die Kirchen Geld von Leuten haben wollen, die nachweislich nie ihre Bruchbuden besucht haben, um damit ihr überkommenes System noch ein paar Jährchen über Wasser zu halten, das ist nicht zu rechtfertigen.
 
 
Ich komme auf die Idee, weil man normalerweise mit der Taufe auch einen Taufschein bekommt, und den die meisten Menschen ordentlich aufbewahren.
Wie kommst Du auf die Idee, daß die Eltern den beim Frischmachen des jüngeren Geschwisterchens unwiderruflich verschmutzt und hernach kompostiert haben?
Hab ich dem Artikel nicht gesehen, sehr wohl aber, daß sie im Taufbuch steht.

Manche Dinge sind eine Bringschuld, ob es uns gefällt oder nicht. Und auch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Aber vllt magst Du mal ruhig erklären, warum Dich das derart auf die Palme bringt.
Oder gehts da um eine Angehörige?

Und mit Verlaub - was wo wie in einer Gemeinde/am Dorf/ in der DDR/Brd oder sonst wo passiert ist - entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich kann dazu nur sagen, was ich über befreundete Menschen (und Familie) weiß, die in der DDR großgeworden sind.
Daß die evangelischen Kirchen in Deutschland Bruchbuden sein sollen, ist mir neu - aber möglich. Ich war schön länger nimmer in .de in einer Kirche (also vor 10 Jahren sicher - aber ob inzwischen, weiß ich grad nicht).

Worüber Du Dich eigentlich aufregen könntest, ist, wenn bei nachweislich andrer konfession Zahlenden die (röm.kath) Kirche anklopft und mit Rechtsstreit droht. DAS wär mal ein Thema.
 
 
Daß die Taufe und der Kirchenaustritt in der DDR stattfanden ist hier schon relevant. Denn dort gab es jahrzehntelang keine Kirchensteuer, wie auch Wikipedia schreibt:
1956 stellte die DDR den Einzug von Kirchensteuern ein.

Die Kirchen wußten dort sehr genau, wer bei ihnen Mitglied war. Denn die Leute trugen dort persönlich ihr Geld vorbei, und engagierten sich auch in den Gemeinden. Und alle anderen wurden von dem Blödsinn einfach in Ruhe gelassen.
Manche Dinge sind eine Bringschuld, ob es uns gefällt oder nicht. Und auch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Was jetzt? Unwissenheit oder Bringschuld?
Eine Bringschuld kann es nicht gewesen sein, weil sie ja nicht mal wußte, daß sie Mitglied ist. Unwissenheit kann man natürlich schon voraussetzen. Denn sie wußte nicht, daß es strafbar ist, sich taufen zu lassen.

Vermutlich weißt auch du nicht mehr, was man mit dir alles angestellt hat, als du noch ein Säugling warst. Also frag vielleicht mal deine Eltern, was da noch so alles in Zukunft auf dich zukommen könnte.
Nach deutschem Recht wird man ja eigentlich erst mit Erlangung der Volljährigkeit voll geschäftsfähig und strafmündig. Vielleicht hätte diese Frau statt sich taufen zu lassen, lieber ein paar Pfaffen erschlagen sollen. Dafür könnte man sie nämlich dann nicht belangen.

Aber vllt magst Du mal ruhig erklären, warum Dich das derart auf die Palme bringt.
Ich finde es generell falsch, daß sich diese diktatorisch organiserten Märchenbuchfans mit Hilfe des Staates finanzieren. Egal ob das Einziehen der Mitgliedschaftsbeiträge über die Finanzämter, oder das Hintenreinschieben von Milliardenbeträgen die immer noch mit der Säkularisierung vor 200 Jahren begründet werden - das gehört ersatzlos abgeschafft.

Hier wäre ich für einen Aufgabenaustausch zwischen Finanzamt und der Behörde formerly known as "GEZ". Wenn die Finanzämter die TV- Gebühren einkassieren und ein private Firma die Kirchenbeträge einkassiert, wären wir schonmal 2 Meter näher an einem wirklich säkularen Staat.
 
 
So - jetzt versteh ich Dich besser : )
 
 
freut mich