Mittwoch, 24. Januar 2018
 
Sieg für die Pilotenschüler
Die greisen Herrscher Russlands werden wohl noch häufiger durch Erkerionen, verursacht durch die Tänze ihrer Untergebenen zu leiden haben. Denn aufgrund öffentlichen Drucks haben sie von einer Untersuchung oder gar Bestrafung der Pilotenschüler absehen müssen.
Zumindest bis zur nächsten Präservati Präsidentenwahl bleibt Tanzen in Russland also noch legal.

Die FR dazu
 
Von: ericpp um 09:08hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Sonntag, 21. Januar 2018
 
Satisfaction Nation
Herzlichen Glückwunsch an Russland. Bisher wart Ihr ja vor Allem als ein Land bekannt, das unter einem lupenrein demokratischen Präsidenten zu leiden hatte.
Mit all den negativen Folgen, die man von lupenreinen Regierungen halt so erwarten darf, wie feigen Kriegen gegen nationale, und feigen Gesetzen gegen gesellschaftliche Minderheiten, oder der Unterdrückung des politischen Mitgestaltungswillens der Jugend, bis hin zu kläglichen Versuchen, der russischen Jugend verkorkste Regeln aufzuoktroyieren die längst nicht mehr funktionieren.

Die längst nicht mehr funktionieren.

Und genau deswegen bekommt Eure ganze geronte Herrscherclique gerade einen mächtigen kuturellen Einlauf verpaßt: in Form der Satisfaction Challenge. Wo junge Menschen, bevorzugt junge Männer, einfach das tun was sie möchten: Zu der Musik tanzen die sie mögen. Und das tun sie nicht nur halbnackt, sondern stellen auch Videos davon ins Netz.
Das gefällt Euren obersten Vortänzern mit dem silbernen Haar gar überhaupt nicht, wähnten sie sich doch in einer Art Eigentümerschaft über die Leiber, die jetzt auf Youtube so fein popowackeln. Und drohen mit Entlassung und politischer Verfolgung, weil sich was geregt hat bei ihnen in der Hose. Oder so ähnlich.

Russland Du schönes Land, neben Iran eines der wenigen Länder auf der Welt, das Menschen dafür bestraft, daß sie ihre eigene Freude mit der Welt teilen.

Russland, Du glückliches Land, mit einer so kämpferischen und stolzen Jugend. Bewahre sie Dir, denn sie ist Deine Zukunft. Die jungen Piloten und Soldaten, die den Hassreden Deiner Mächtigen gerade so mutig feiernd trotzen, werden noch da sein, wenn Putin und Konsorten längst unter der Rasennarbe verrotten. Und das Land dann hoffentlich in eine großartige, glücklichere Zukunft führen.

 
Von: ericpp um 22:36hpolitics | 0 Kommentare | kommentieren

 
Dienstag, 16. Januar 2018
 
Alternative Fakten
Oder: wie man eine belanglose Wortschöpfung aus Übersee unnötig aufwertet.

Können Fakten "alternativ" sein?
Kann eine Katze gleichzeitig lebendig und tot sein?
Schrödinger sagt dazu zwar "ja", aber nur unter einer ganz bestimmten Voraussetzung: Wenn man eben nicht hinkucken kann, aber beide Fälle möglich sind. Das Tier in der Kiste zusammen mit einer Dosis Gift, von dem man nicht weiß, ob es ausgelöst wurde oder nicht.
Solange diese Kiste geschlossen ist, können also beide Fälle gleichermaßen wahr wie falsch sein. Wer sich auf eine der beiden Alternativen festlegt, hat eine 50%ige Chance richtig zu liegen - aber auch die, auf dem Holzweg zu sein.
Macht man aber nun die Kiste auf und schaut nach, dann ist es vorbei mit der Raterei: dann steigt die Wahrscheinlichkeit der einen Option auf 100, und die der anderen sinkt auf 0%. Wer als Anhänger der unterlegenen Option immer noch bei seiner Meinung bleibt, muß schon eine große Dosis an kognitiver Dissonanz aufbringen. Denn tote Katzen laufen - außer in Zombiefilmen - nicht durch die Gegend. Von Katzen, die durch eine Spindel zum 100- jährigen Schlaf verdammt wurden, ist ebenfalls nix bekannt.

Alternative Fakten also.

Die Flucht des armen Wichts, der sich weigert, die echten Fakten anzuerkennen.
Der nicht unterscheiden kann zwischen Fakten, und der Interpretation derselben.
Der deshalb Probleme damit hat, wenn eine neue Erkenntnis sein verinnerlichtes Weltbild ankratzt.
Der auf der Suche ist nach dem einen Weg, wie er sein Weltbild und sein angekratztes Selbstbewußtsein wieder geraderücken kann.
Der deswegen leicht einem Blender anheimfällt, solange dieser ihm diesen Weg zeigt.

Blender mit - "Wahrheiten"?

Blender mit "Alternativen Fakten".

Blender mit Alternativen"? Fuck!

Blender bleiben Blender:
Nackte Kaiser, die nur so lange stolz und fürstlich aussehen, wie sie unwidersprochen daherreden dürfen.

So, wie der Kaiser in Übersee.
Der jeden Jounalisten, der ihm mit Fakten ans Bein Pinkelt, mit "Fake News"- Vorwürfen überzieht.
Und seine eigenen, aus der langen Präsidentennase gezogenen Fakes versucht, mit dem Prädikat "alternativ" aufzuwerten. Gut, genau betrachtet, war es irgendwer von seinen Hiwis, der diesen Versuch wagte. Aber Fakt ist eben nicht nur, daß der Kaiser nackisch ist. Fakt ist ebenso, daß es bei ihm mittlerweile auch jeder weiß.
Und entsprechend wird das Wort "Alternative Fakten" auch schon seit Längerem verwendet.
Um "Fakten" zu kennzeichnen, die eben keine Fakten sind, und damit gleichzeitig deren Urheber als das zu kennzeichnen was sie sind:
Selbsternannte Verbreiter selbsterfundener "Wahrheiten, die nur noch nicht jeder erkannt" habe.

So wie die Erfinder des alternativen und von der Netzgemeinde bevorzugten Unwortes "Babycaust":
Abtreibungsgeber, religiöse Spinner, Frauenfeinde.
Die sich aber lieber als "Lebensschützer" bezeichnen. Auch ein "alternatives" Faktum, geschaffen von Menschen, denen das Leben und Schicksal junger Frauen offenbar komplett egal ist. Aber Hauptsache, die Gebote ihres großen unsichtbaren Freundes aus Nahost werden ohne Nachzudenken befolgt.
Große unsichtbare Freunde - auch so ein alternatives Faktum. Erfunden, als man noch wenig von Chemie, Physik oder Biologie verstand und froh war, am Abend satt einschlafen zu können. Irgendwie beibehalten worden von denen, die es immer noch gern sehen, wenn Kinder hungern müssen - am Liebsten weit weg, in Syrien, oder in Afrika.
Weil das stärkt ja den Glauben an den großen unsichtbaren Freund. Der zwar nicht helfen kann, bei Hunger, bei Mißbrauch und Gewalt, oder bei Krieg, dessen Gläubige aber um so besser dafür sorgen, daß auch die nächste Generation unschuldiger Kinder hungern muß.
Weil sie Kriege führen, oder das Priestergewand überziehen um ungestraft Kinder hungern lassen, schlagen oder mißbrauchen zu können. Und somit wieder die nächste Generation zu schaffen, die Kinder mißbraucht, quält, hungern läßt, und mit "alternativen Fakten" befüllt. Und so fort.

Da bin ich doch lieber für "Alternative Fakes".
Fakten, die recherchiert, hinterfragt, belegt sind. Von Profis oder auch von engagierten Amateuren, ohne Aluhut aber mit dem Drang, wirklich hinter die Fassaden zu blicken, niedergeschrieben und verbreitet werden. Und die deswegen taugen als Alternative zu Verschwörungstherien, rassistischer Hetze, oder den Märchen die immer noch Sonntag um Sonntag vor viel zu vielen Schaafen gepredigt werden.
Dann könnte es sein, daß wir irgendwann sowohl auf die "alternativlose Kanzlerin" als auch auf die Partei verzichten können, die eine "Alternative" zu ihr sein will. Und daß wir Neuland betreten. Nicht nur im Internet, sondern gesellschaftlich.
 
Von: ericpp um 22:10hthoughts | 0 Kommentare | kommentieren

 
Wer ficken will, muß freundlich sein
Die Börse im Ersten berichtet jetzt groß über Bitcoins und Konsorten. Nein, ich frage jetzt nicht, in welcher Welt wir leben, denn das ist mir durchaus bewußt.
 

 
Freitag, 12. Januar 2018
 
Old and busted: Shithole country?
Better: Be a Shithole President. Best Shithole president in the whole world.
 
Von: ericpp um 22:47hthoughts | 0 Kommentare | kommentieren

 
Sag mal Amazon: Willst Du mich verarschen
So ganz langsam mausert sich der Schutzgeist zu einem kleinen Gegner des großen Internetkaufhauses mit A heran. Die Gründe sind vielfältig. Zuallererst sei mal gesagt, daß die früher mal zu jeder Bestellung ein Probiertütchen Gummibärchen dazulegten. Was ist da draus eigentlich geworden?

Hähh?

Häääääääääähhh?

Wäre es bei den verschwundenen Gummibärchen geblieben, dann wären wir sicher immer noch dicke Freunde. Aber als nächstes kam diese Premiumversandkacke. Und damit die jemand bucht, werden die Päckchen der Nichtpremiumzahler auch mal für ne Woche in Geiselhaft genommen. Obwohl zum Zeitpunkt der Bestellung bei allen Artikeln der Status "auf Lager" angezeigt wird.
Aber mit dem Status "auf Lager" ist das ja eh so eine Sache. Denn es steht ja nicht dabei, welches Lager in welchem Land da gemeint ist. Mittlerweile ist es ja Standard, daß die Amazonen jede Bestellung in ihre Einzelartikel fragmentieren. Teils, weil es sich wohl besser verpacken läßt - wofür ich aus ökologischen Gründen ja auch Verständnis habe. Teils aber auch, weil mindestens ein Artikel erst aus UK rübergeschippert werden muß. Blöd ist das halt, wenn man dann an drei Tagen daheim sein muß, weil die 3 Pakete auch ein 3 verschiedenen Tagen bei mir zuhause aufschlagen.
Noch blöder finde ich übrigens die absolut bescheuerte Angewohnheit der Amazonen, eine Bestellung die auf 3 Pakete aufgesplittet wurde, auch in 3 Einzelbeträgen vom Konto abzubuchen. Schließlich habe ich nur einmal "kostenpflichtig bestellen" gedrückt, und würde daher auch gern ebendiese Summe auf dem Kontoauszug sehen - und nicht 3 absolut krumme Ziffern die ich wissentlich nie gesehen habe und zu denen ich erst den Taschenrechner zücken müßte um herauszufinden, ob das auch mein ursprünglicher Betellbetrag war. Eine Gesamtrechung verschicken die ja auch nicht.

Aber a propos Taschenrechner: Wer dieses nette kleine Tool bediehnen kann - manchmal reicht auch ein wenig Kopfrechnen aus - stellt eh schnell fest, daß es viele Artikel außerhalb vom großen Kaufhaus mit A eh günstiger gibt - und das obwohl die dank ihrem schmierigen Deal mit Luxemburg- Juncker quasi keine Steuern zahlen - das hätten sie ja auch mal an uns Endkunden weitergeben können. Fazit meinerseits ist jedenfalls, daß ich bei größeren Anschaffungen gern den Preisvergleich anwerfe und dann andernorts bestelle. Ja, das ist manchmal nervig, statt abbuchen lassen muß man sogar selbst sein Geld auf den Weg schicken - was immerhin das posthume Kontostandsprüfen spart - aber neben ein paar Cent oder Euro Ersparnis bringt es auch die Genugtuung, daß ich mir nicht eines Tages vorwerfen muß, Schuld an der Machtergreifung eines gewissenlosen Großkonzerns gewesen zu sein.

Ab und an bleibt es aber auch nicht aus, daß ich einen Artikel nicht woanders finde. So wie die Schutzhülle für das frisch erworbene Schlautelefon meiner werten Gattin. Der Laden, der das Gerät verschickt hatte einfach nichts im Angebot, was ihr gefiel, und so mußte es dann doch was über den Jeff Bezos Ramschladen sein.
Wie bei Kleinartikeln üblich, war auch nicht der Bezos selbst der Lieferant, sondern einer der vielen epay- Hökerer Marketplace- Fuzzis, die ihre Waren über das Amazonen- Portal vertreiben.
Marketplace- Artikel haben zwei Riesen- Vorteile: Enmal spart man sich dabei den Act, noch ein oder zwei Bücher oder DVDs aus der Merkliste in den Warenkorb zu werfen, um über die 29 Tacken- Schallgrenze zu kommen. Andererseits gehen die Artikel, wenn auf Lager, auch spätestens am Tag nach der Bestellung raus.
Das sprach doch für eine schnelle Lieferung. Nicht jedoch hier, wo ein Zeitraum von 3 Wochen als Lieferzeit geschätzt wurde.
Die Ursache dafür ließ lich in Gestalt der Adresse des Lieferanten schnell ermitteln. Offenbar handelte es sich um den Hersteller selbst, und der sitzt, wie bei fast allem was aus Plastik gemacht wird, numal in China. Nach einer kurzen Absprache mit dem Weibchen: "nein, es gibt nichts annähernd schönes" wurde dann trotzdem bestellt.

Und brachte mich damit in die Gelegenheit, ein neues Feauture von Amazon auszuprobieren: Das Pakettracking direkt über deren Webseite. Wenn man dem Glauben schenkt, ging das Paket bereits am Tag nach der Bestellung durchs Logistikzentrum:


Und dann passierte nichts mehr. Gar nichts mehr.

Wirklich gar nichts mehr?

Oh doch! Denn wie mir ein kostenloses Trackingtool, das ich mal soeben mit der Paketnummer fütterte, verriet, schickte mein Päckchen fleißigst Ansichtskarten von allen Orten an denen es so war.
Auch hier fängt der erste Eintrag am 4. Januar an, was darauf hindeutet, daß die sich die Zahlen nicht einfach so aus den Fingern ziehen mangels Information:


Was fällt uns hier auf? Ich hoffe, Ihr könnt die Einträge halbwegs entziffern? Ich habe aus Erwägungen von Platz und Traffic einen starken Verkleinerungsfaktor gewählt.
Nun, zuallererst einmal hat der Kurier am 4. Januar gerade mal die Kenntnis davon erhalten, daß ein Paket versandt werden soll.
Erst am 7. Januar wurde die Ankunft und dann auch wieder der Abgang aus dem örtlichen Verteilzentrum gemeldet - einen Fakt, den Amazon schon am 4. vernommen haben will(?)
Dann folgen weitere Stationen der Reise: Shenzen, Hongkong Airport, die Landung in Brüssel und der Gang durch den Zoll, wo es wohl aktuell noch auf einem Berg liegt und auf die Abholung durch einen Europäischen Partner wartet.

Warum verschweigt mir Amazon das?

Wäre es nicht im Interesse des Kunden, akkurat über den Status seiner Sendung informiert zu werden?
War das nicht mal Sinn und Zweck des Trackings?

Oder fürchtet Amazon staatliches Interesse, wenn zuviele aufmerksame Kunden feststellen, wieviel von dem Plunder, den sie tagein, tagaus bei dem Laden ordern, direkt aus dem Reich der Mitte geliefert wird?
Immerhin stellt das ja so was wie die Antithese zur vielgepriesenen Dienstleistungsgesellschaft dar. Die ganzen schönen Billigjobs, bei denen Selbstständige am Rand des Existenzminimums fleißig Pakete über Amazon oder Epay verschicken - die werden jetzt wegrationalisiert, weil der Chinese noch billiger verschicken kann - und dank Amazons fleißiger Mithilfe kann er das mittlerweile massenhaft tun. Jeff Bezos und Jean Claude Juncker halten den Schirm drüber, und hintenrum ein ganz klein wenig die Hand auf.